Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wissenschafften. Bd. 1. Halle (Saale), 1710.

Bild:
<< vorherige Seite

der Rechen-Kunst.
dieses noch aus der Summe so viel 9 weg/ als ihr kön-
net/ und zehlet die im Summiren weggelassene mit
dazu: die Zahl aber/ so übrieg bleibt/ mercket so wol
als die Anzahl der weggeworfenen Neunen. (3.) End-
lich gebet auch acht/ wie vielmal ihr aus den gegebenen
Zahlen 9 wegwerfen könnet/ und was zuletzt für eine
Zahl übrig bleibet. Denn so die Anzahl der wegge-
worffenen Neunen beyderseits gleich ist/ auch einer-
ley Zahl beyderseits übrig bleibet/ so ist die gefunde-
ne Zahl so groß/ wie die gegebenen zusammen genom-
men. (§. 31.) Und ihr seyd daher gewiß/ daß ihr nach
der Regel richtig verfahren. Als in dem vorigen E-
xempel sind wehrender Rechnung drey Neunen
weggelassen worden/ und eine läst sich noch von der ge-
gebenen Summe wegwerfen/ worauf 7 übrieg bleiben.
Wenn man aber aus den gegebenen Zahlen/ die über
der Linie stehen/ gleichfals 4 mal 9 ausstreichet/ blei-
ben auch 7 übrig. Demnach ist recht addiret worden.

Die 3. Anmerckung.

46. Die Mathematici haben ein besonderes Zei-
chen/ dadurch sie die Addition andeuten/ nemlich
das Zeichen +/ welches sie durch mehr aussprechen.
Demnach schreiben sie die Summe zweyer Zahlen/ als
3 und 7/ also: 3+7.

Die 3. Aufgabe.

47. Eine kleinere Zahl von einer grös-
seren zu subtrahiren.

Auflösung.
1. Schreibet die kleinere Zahl unter die grös-
sere auf die Art/ wie im Addiren gesche-
hen. (§. 46.)
2. Ziehet unter die geschriebene Zahlen eine
Linie.
3. Subtrahiret besonders die Einer von den
Ei-

der Rechen-Kunſt.
dieſes noch aus der Summe ſo viel 9 weg/ als ihr koͤn-
net/ und zehlet die im Summiren weggelaſſene mit
dazu: die Zahl aber/ ſo uͤbrieg bleibt/ mercket ſo wol
als die Anzahl der weggeworfenẽ Neunen. (3.) End-
lich gebet auch acht/ wie vielmal ihr aus den gegebenen
Zahlen 9 wegwerfen koͤnnet/ und was zuletzt fuͤr eine
Zahl uͤbrig bleibet. Denn ſo die Anzahl der wegge-
worffenen Neunen beyderſeits gleich iſt/ auch einer-
ley Zahl beyderſeits uͤbrig bleibet/ ſo iſt die gefunde-
ne Zahl ſo groß/ wie die gegebenen zuſammen genom-
men. (§. 31.) Und ihr ſeyd daher gewiß/ daß ihr nach
der Regel richtig verfahren. Als in dem vorigen E-
xempel ſind wehrender Rechnung drey Neunen
weggelaſſen worden/ und eine laͤſt ſich noch von der ge-
gebenen Summe wegwerfen/ worauf 7 uͤbrieg bleiben.
Wenn man aber aus den gegebenen Zahlen/ die uͤber
der Linie ſtehen/ gleichfals 4 mal 9 ausſtreichet/ blei-
ben auch 7 uͤbrig. Demnach iſt recht addiret worden.

Die 3. Anmerckung.

46. Die Mathematici haben ein beſonderes Zei-
chen/ dadurch ſie die Addition andeuten/ nemlich
das Zeichen +/ welches ſie durch mehr ausſprechen.
Demnach ſchreiben ſie die Summe zweyer Zahlen/ als
3 und 7/ alſo: 3+7.

Die 3. Aufgabe.

47. Eine kleinere Zahl von einer groͤſ-
ſeren zu ſubtrahiren.

Aufloͤſung.
1. Schreibet die kleinere Zahl unter die groͤſ-
ſere auf die Art/ wie im Addiren geſche-
hen. (§. 46.)
2. Ziehet unter die geſchriebene Zahlen eine
Linie.
3. Subtrahiret beſonders die Einer von den
Ei-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <div n="3">
              <p><pb facs="#f0067" n="47"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">der Rechen-Kun&#x017F;t.</hi></fw><lb/>
die&#x017F;es noch aus der Summe &#x017F;o viel 9 weg/ als ihr ko&#x0364;n-<lb/>
net/ und zehlet die im Summiren weggela&#x017F;&#x017F;ene mit<lb/>
dazu: die Zahl aber/ &#x017F;o u&#x0364;brieg bleibt/ mercket &#x017F;o wol<lb/>
als die Anzahl der weggeworfene&#x0303; <hi rendition="#fr">Neunen.</hi> (3.) End-<lb/>
lich gebet auch acht/ wie vielmal ihr aus den gegebenen<lb/>
Zahlen 9 wegwerfen ko&#x0364;nnet/ und was zuletzt fu&#x0364;r eine<lb/>
Zahl u&#x0364;brig bleibet. Denn &#x017F;o die Anzahl der wegge-<lb/>
worffenen <hi rendition="#fr">Neunen</hi> beyder&#x017F;eits gleich i&#x017F;t/ auch einer-<lb/>
ley Zahl beyder&#x017F;eits u&#x0364;brig bleibet/ &#x017F;o i&#x017F;t die gefunde-<lb/>
ne Zahl &#x017F;o groß/ wie die gegebenen zu&#x017F;ammen genom-<lb/>
men. (§. 31.) Und ihr &#x017F;eyd daher gewiß/ daß ihr nach<lb/>
der Regel richtig verfahren. Als in dem vorigen E-<lb/>
xempel &#x017F;ind wehrender Rechnung drey <hi rendition="#fr">Neunen</hi><lb/>
weggela&#x017F;&#x017F;en worden/ und eine la&#x0364;&#x017F;t &#x017F;ich noch von der ge-<lb/>
gebenen Summe wegwerfen/ worauf 7 u&#x0364;brieg bleiben.<lb/>
Wenn man aber aus den gegebenen Zahlen/ die u&#x0364;ber<lb/>
der Linie &#x017F;tehen/ gleichfals 4 mal 9 aus&#x017F;treichet/ blei-<lb/>
ben auch 7 u&#x0364;brig. Demnach i&#x017F;t recht addiret worden.</p>
            </div><lb/>
            <div n="3">
              <head> <hi rendition="#b">Die 3. Anmerckung.</hi> </head><lb/>
              <p>46. Die <hi rendition="#aq">Mathematici</hi> haben ein be&#x017F;onderes Zei-<lb/>
chen/ dadurch &#x017F;ie die <hi rendition="#fr">Addition</hi> andeuten/ nemlich<lb/>
das Zeichen +/ welches &#x017F;ie durch <hi rendition="#fr">mehr</hi> aus&#x017F;prechen.<lb/>
Demnach &#x017F;chreiben &#x017F;ie die Summe zweyer Zahlen/ als<lb/>
3 und 7/ al&#x017F;o: 3+7.</p>
            </div>
          </div><lb/>
          <div n="2">
            <head> <hi rendition="#b">Die 3. Aufgabe.</hi> </head><lb/>
            <p>47. <hi rendition="#fr">Eine kleinere Zahl von einer gro&#x0364;&#x017F;-<lb/>
&#x017F;eren zu &#x017F;ubtrahiren.</hi></p><lb/>
            <div n="3">
              <head> <hi rendition="#b">Auflo&#x0364;&#x017F;ung.</hi> </head><lb/>
              <list>
                <item>1. Schreibet die kleinere Zahl unter die gro&#x0364;&#x017F;-<lb/>
&#x017F;ere auf die Art/ wie im <hi rendition="#fr">Addiren</hi> ge&#x017F;che-<lb/>
hen. (§. 46.)</item><lb/>
                <item>2. Ziehet unter die ge&#x017F;chriebene Zahlen eine<lb/>
Linie.</item><lb/>
                <item>3. Subtrahiret be&#x017F;onders die <hi rendition="#fr">Einer</hi> von <hi rendition="#fr">den</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">Ei-</hi></fw><lb/></item>
              </list>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[47/0067] der Rechen-Kunſt. dieſes noch aus der Summe ſo viel 9 weg/ als ihr koͤn- net/ und zehlet die im Summiren weggelaſſene mit dazu: die Zahl aber/ ſo uͤbrieg bleibt/ mercket ſo wol als die Anzahl der weggeworfenẽ Neunen. (3.) End- lich gebet auch acht/ wie vielmal ihr aus den gegebenen Zahlen 9 wegwerfen koͤnnet/ und was zuletzt fuͤr eine Zahl uͤbrig bleibet. Denn ſo die Anzahl der wegge- worffenen Neunen beyderſeits gleich iſt/ auch einer- ley Zahl beyderſeits uͤbrig bleibet/ ſo iſt die gefunde- ne Zahl ſo groß/ wie die gegebenen zuſammen genom- men. (§. 31.) Und ihr ſeyd daher gewiß/ daß ihr nach der Regel richtig verfahren. Als in dem vorigen E- xempel ſind wehrender Rechnung drey Neunen weggelaſſen worden/ und eine laͤſt ſich noch von der ge- gebenen Summe wegwerfen/ worauf 7 uͤbrieg bleiben. Wenn man aber aus den gegebenen Zahlen/ die uͤber der Linie ſtehen/ gleichfals 4 mal 9 ausſtreichet/ blei- ben auch 7 uͤbrig. Demnach iſt recht addiret worden. Die 3. Anmerckung. 46. Die Mathematici haben ein beſonderes Zei- chen/ dadurch ſie die Addition andeuten/ nemlich das Zeichen +/ welches ſie durch mehr ausſprechen. Demnach ſchreiben ſie die Summe zweyer Zahlen/ als 3 und 7/ alſo: 3+7. Die 3. Aufgabe. 47. Eine kleinere Zahl von einer groͤſ- ſeren zu ſubtrahiren. Aufloͤſung. 1. Schreibet die kleinere Zahl unter die groͤſ- ſere auf die Art/ wie im Addiren geſche- hen. (§. 46.) 2. Ziehet unter die geſchriebene Zahlen eine Linie. 3. Subtrahiret beſonders die Einer von den Ei-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende01_1710
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende01_1710/67
Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wissenschafften. Bd. 1. Halle (Saale), 1710. , S. 47. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende01_1710/67>, abgerufen am 21.11.2024.