Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wissenschafften. Bd. 1. Halle (Saale), 1710.

Bild:
<< vorherige Seite

Anfangs-Gründe
Rauche in den Schorstein fahre/ weil die Heftigkeit
der Flamme solche noch im Ofen solviret.

Die 2. Anmerckung.

368. Es sol aber in keinem Falle die Lust zu Un-
terhaltung der Flamme aus dem Zimmer/ sondern
stets von aussen in den Ofen geleitet werden. Denn
sonst dringet durch die Rietze der Fenster und Thü-
ren und durch die Schlüssel-Löcher so viel kalte Luft
in die Stube wieder hinein/ als durch den Ofen mit
dem Rauche von der warmen hinaus gehet. Da-
her kommet es/ daß die so genannten eisernen Wind-
Oefen dem Zimmer keine daurende Wärme geben/
wo man nicht der äusseren Luft einen freyen Zugang
in dieselben vergönnet.

Die 28. Aufgabe.

369. Wie zu machen/ daß die Wär-
me/ so viel möglich/ alle in das Zimmer
komme und nicht in solcher Menge
mit dem Rauche zum Ofen hinaus fah-
re.

Auflösung.

Weil der Rauch sich durch alle krumme
Gänge leiten lässet/ die Hietze aber flüchtig
ist; so darf man nur den Rauch durch ver-
schiedene Röhren führen/ ehe er hinaus kom-
men kan. Denn solcher gestalt wird er in
den Röhren von seiner Wärme beraubet
und sie dringet durch die Röhren in die Stu-
be: welches man zu Wege bringen und er-
weisen sollte.

Zusatz.

370. Damit viel Wärme in das Zimmer kom-

me/

Anfangs-Gruͤnde
Rauche in den Schorſtein fahre/ weil die Heftigkeit
der Flamme ſolche noch im Ofen ſolviret.

Die 2. Anmerckung.

368. Es ſol aber in keinem Falle die Luſt zu Un-
terhaltung der Flamme aus dem Zimmer/ ſondern
ſtets von auſſen in den Ofen geleitet werden. Denn
ſonſt dringet durch die Rietze der Fenſter und Thuͤ-
ren und durch die Schluͤſſel-Loͤcher ſo viel kalte Luft
in die Stube wieder hinein/ als durch den Ofen mit
dem Rauche von der warmen hinaus gehet. Da-
her kommet es/ daß die ſo genannten eiſernen Wind-
Oefen dem Zimmer keine daurende Waͤrme geben/
wo man nicht der aͤuſſeren Luft einen freyen Zugang
in dieſelben vergoͤnnet.

Die 28. Aufgabe.

369. Wie zu machen/ daß die Waͤr-
me/ ſo viel moͤglich/ alle in das Zimmer
komme und nicht in ſolcher Menge
mit dem Rauche zum Ofen hinaus fah-
re.

Aufloͤſung.

Weil der Rauch ſich durch alle krumme
Gaͤnge leiten laͤſſet/ die Hietze aber fluͤchtig
iſt; ſo darf man nur den Rauch durch ver-
ſchiedene Roͤhren fuͤhren/ ehe er hinaus kom-
men kan. Denn ſolcher geſtalt wird er in
den Roͤhren von ſeiner Waͤrme beraubet
und ſie dringet durch die Roͤhren in die Stu-
be: welches man zu Wege bringen und er-
weiſen ſollte.

Zuſatz.

370. Damit viel Waͤrme in das Zimmer kom-

me/
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <div n="3">
              <div n="4">
                <p><pb facs="#f0576" n="444"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Anfangs-Gru&#x0364;nde</hi></fw><lb/>
Rauche in den Schor&#x017F;tein fahre/ weil die Heftigkeit<lb/>
der Flamme &#x017F;olche noch im Ofen &#x017F;olviret.</p>
              </div><lb/>
              <div n="4">
                <head> <hi rendition="#b">Die 2. Anmerckung.</hi> </head><lb/>
                <p>368. Es &#x017F;ol aber in keinem Falle die Lu&#x017F;t zu Un-<lb/>
terhaltung der Flamme aus dem Zimmer/ &#x017F;ondern<lb/>
&#x017F;tets von au&#x017F;&#x017F;en in den Ofen geleitet werden. Denn<lb/>
&#x017F;on&#x017F;t dringet durch die Rietze der Fen&#x017F;ter und Thu&#x0364;-<lb/>
ren und durch die Schlu&#x0364;&#x017F;&#x017F;el-Lo&#x0364;cher &#x017F;o viel kalte Luft<lb/>
in die Stube wieder hinein/ als durch den Ofen mit<lb/>
dem Rauche von der warmen hinaus gehet. Da-<lb/>
her kommet es/ daß die &#x017F;o genannten ei&#x017F;ernen Wind-<lb/>
Oefen dem Zimmer keine daurende Wa&#x0364;rme geben/<lb/>
wo man nicht der a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;eren Luft einen freyen Zugang<lb/>
in die&#x017F;elben vergo&#x0364;nnet.</p>
              </div>
            </div><lb/>
            <div n="3">
              <head> <hi rendition="#b">Die 28. Aufgabe.</hi> </head><lb/>
              <p>369. <hi rendition="#fr">Wie zu machen/ daß die Wa&#x0364;r-<lb/>
me/ &#x017F;o viel mo&#x0364;glich/ alle in das Zimmer<lb/>
komme und nicht in &#x017F;olcher Menge<lb/>
mit dem Rauche zum Ofen hinaus fah-<lb/>
re.</hi></p><lb/>
              <div n="4">
                <head> <hi rendition="#b">Auflo&#x0364;&#x017F;ung.</hi> </head><lb/>
                <p>Weil der Rauch &#x017F;ich durch alle krumme<lb/>
Ga&#x0364;nge leiten la&#x0364;&#x017F;&#x017F;et/ die Hietze aber flu&#x0364;chtig<lb/>
i&#x017F;t; &#x017F;o darf man nur den Rauch durch ver-<lb/>
&#x017F;chiedene Ro&#x0364;hren fu&#x0364;hren/ ehe er hinaus kom-<lb/>
men kan. Denn &#x017F;olcher ge&#x017F;talt wird er in<lb/>
den Ro&#x0364;hren von &#x017F;einer Wa&#x0364;rme beraubet<lb/>
und &#x017F;ie dringet durch die Ro&#x0364;hren in die Stu-<lb/>
be: welches man zu Wege bringen und er-<lb/>
wei&#x017F;en &#x017F;ollte.</p>
              </div><lb/>
              <div n="4">
                <head> <hi rendition="#b">Zu&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
                <p>370. Damit viel Wa&#x0364;rme in das Zimmer kom-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">me/</fw><lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[444/0576] Anfangs-Gruͤnde Rauche in den Schorſtein fahre/ weil die Heftigkeit der Flamme ſolche noch im Ofen ſolviret. Die 2. Anmerckung. 368. Es ſol aber in keinem Falle die Luſt zu Un- terhaltung der Flamme aus dem Zimmer/ ſondern ſtets von auſſen in den Ofen geleitet werden. Denn ſonſt dringet durch die Rietze der Fenſter und Thuͤ- ren und durch die Schluͤſſel-Loͤcher ſo viel kalte Luft in die Stube wieder hinein/ als durch den Ofen mit dem Rauche von der warmen hinaus gehet. Da- her kommet es/ daß die ſo genannten eiſernen Wind- Oefen dem Zimmer keine daurende Waͤrme geben/ wo man nicht der aͤuſſeren Luft einen freyen Zugang in dieſelben vergoͤnnet. Die 28. Aufgabe. 369. Wie zu machen/ daß die Waͤr- me/ ſo viel moͤglich/ alle in das Zimmer komme und nicht in ſolcher Menge mit dem Rauche zum Ofen hinaus fah- re. Aufloͤſung. Weil der Rauch ſich durch alle krumme Gaͤnge leiten laͤſſet/ die Hietze aber fluͤchtig iſt; ſo darf man nur den Rauch durch ver- ſchiedene Roͤhren fuͤhren/ ehe er hinaus kom- men kan. Denn ſolcher geſtalt wird er in den Roͤhren von ſeiner Waͤrme beraubet und ſie dringet durch die Roͤhren in die Stu- be: welches man zu Wege bringen und er- weiſen ſollte. Zuſatz. 370. Damit viel Waͤrme in das Zimmer kom- me/

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende01_1710
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende01_1710/576
Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wissenschafften. Bd. 1. Halle (Saale), 1710. , S. 444. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende01_1710/576>, abgerufen am 22.12.2024.