Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wissenschafften. Bd. 1. Halle (Saale), 1710.

Bild:
<< vorherige Seite

der Bau-Kunst.
einmal über und über in Flamme gebracht.
Derowegen da nicht allein geschwinde ei-
ne grosse Flamme gemacht/ sondern auch in
ihrem Wesen unverändert erhalten wird;
muß auch in dem Ofen bald eine grosse Wär-
me erreget werden. Wenn nun die Wär-
me in den engen Theil des Ofens aufsteiger/
und daselbst eingeschlossen wird/ daß sie nicht
recht Freyheit hat sich auszubreiten; so
dringet sie desto geschwinder hindurch/ und
weil der Rauch durch einen Gang oben in
dem Ofen aus demselben getrieben wird/ drin-
get sie zugleich durch denselben in das Zim-
mer. Derowegen kommet bald viel Wär-
me in die Stube. W. Z. E.

Der 1. Zusatz.

365. Die gantze Auflösung kan bey unse-
ren gewöhnlichen Kachel-Oefen mit einer
gantz geringen Veränderung derselben prac-
ticiret werden.

Der 2. Zusatz.

366. Weil durch den Rost nichts als die
Asche fallen kan; so verhindert man zugleich/
daß die Kohlen in derselben erstickt/ und all-
so verbrennliche Materie in dem Ofen unauf-
gelöset bleibe.

Die 1. Anmerckung.

367. Es scheinet auch glaublich/ daß/ wenn das
Holtz recht trocken ist/ und auf einmal in eine star-
cke Flamme gebracht/ ingleichen in derselben erhal-
ten wird/ nicht so viel verbrennliche Materie mit dem

Rauche

der Bau-Kunſt.
einmal uͤber und uͤber in Flamme gebracht.
Derowegen da nicht allein geſchwinde ei-
ne groſſe Flamme gemacht/ ſondern auch in
ihrem Weſen unveraͤndert erhalten wird;
muß auch in dem Ofen bald eine groſſe Waͤr-
me erreget werden. Wenn nun die Waͤr-
me in den engen Theil des Ofens aufſteiger/
und daſelbſt eingeſchloſſen wird/ daß ſie nicht
recht Freyheit hat ſich auszubreiten; ſo
dringet ſie deſto geſchwinder hindurch/ und
weil der Rauch durch einen Gang oben in
dem Ofen aus demſelbẽ getrieben wird/ drin-
get ſie zugleich durch denſelben in das Zim-
mer. Derowegen kommet bald viel Waͤr-
me in die Stube. W. Z. E.

Der 1. Zuſatz.

365. Die gantze Aufloͤſung kan bey unſe-
ren gewoͤhnlichen Kachel-Oefen mit einer
gantz geringen Veraͤnderung derſelben prac-
ticiret werden.

Der 2. Zuſatz.

366. Weil durch den Roſt nichts als die
Aſche fallen kan; ſo verhindert man zugleich/
daß die Kohlen in derſelben erſtickt/ und all-
ſo verbrennliche Materie in dem Ofen unauf-
geloͤſet bleibe.

Die 1. Anmerckung.

367. Es ſcheinet auch glaublich/ daß/ wenn das
Holtz recht trocken iſt/ und auf einmal in eine ſtar-
cke Flamme gebracht/ ingleichen in derſelben erhal-
ten wird/ nicht ſo viel verbrennliche Materie mit dem

Rauche
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <div n="3">
              <div n="4">
                <p><pb facs="#f0575" n="443"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">der Bau-Kun&#x017F;t.</hi></fw><lb/>
einmal u&#x0364;ber und u&#x0364;ber in Flamme gebracht.<lb/>
Derowegen da nicht allein ge&#x017F;chwinde ei-<lb/>
ne gro&#x017F;&#x017F;e Flamme gemacht/ &#x017F;ondern auch in<lb/>
ihrem We&#x017F;en unvera&#x0364;ndert erhalten wird;<lb/>
muß auch in dem Ofen bald eine gro&#x017F;&#x017F;e Wa&#x0364;r-<lb/>
me erreget werden. Wenn nun die Wa&#x0364;r-<lb/>
me in den engen Theil des Ofens auf&#x017F;teiger/<lb/>
und da&#x017F;elb&#x017F;t einge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en wird/ daß &#x017F;ie nicht<lb/>
recht Freyheit hat &#x017F;ich auszubreiten; &#x017F;o<lb/>
dringet &#x017F;ie de&#x017F;to ge&#x017F;chwinder hindurch/ und<lb/>
weil der Rauch durch einen Gang oben in<lb/>
dem Ofen aus dem&#x017F;elbe&#x0303; getrieben wird/ drin-<lb/>
get &#x017F;ie zugleich durch den&#x017F;elben in das Zim-<lb/>
mer. Derowegen kommet bald viel Wa&#x0364;r-<lb/>
me in die Stube. W. Z. E.</p>
              </div><lb/>
              <div n="4">
                <head> <hi rendition="#b">Der 1. Zu&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
                <p>365. Die gantze Auflo&#x0364;&#x017F;ung kan bey un&#x017F;e-<lb/>
ren gewo&#x0364;hnlichen Kachel-Oefen mit einer<lb/>
gantz geringen Vera&#x0364;nderung der&#x017F;elben prac-<lb/>
ticiret werden.</p>
              </div><lb/>
              <div n="4">
                <head> <hi rendition="#b">Der 2. Zu&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
                <p>366. Weil durch den Ro&#x017F;t nichts als die<lb/>
A&#x017F;che fallen kan; &#x017F;o verhindert man zugleich/<lb/>
daß die Kohlen in der&#x017F;elben er&#x017F;tickt/ und all-<lb/>
&#x017F;o verbrennliche Materie in dem Ofen unauf-<lb/>
gelo&#x0364;&#x017F;et bleibe.</p>
              </div><lb/>
              <div n="4">
                <head> <hi rendition="#b">Die 1. Anmerckung.</hi> </head><lb/>
                <p>367. Es &#x017F;cheinet auch glaublich/ daß/ wenn das<lb/>
Holtz recht trocken i&#x017F;t/ und auf einmal in eine &#x017F;tar-<lb/>
cke Flamme gebracht/ ingleichen in der&#x017F;elben erhal-<lb/>
ten wird/ nicht &#x017F;o viel verbrennliche Materie mit dem<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Rauche</fw><lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[443/0575] der Bau-Kunſt. einmal uͤber und uͤber in Flamme gebracht. Derowegen da nicht allein geſchwinde ei- ne groſſe Flamme gemacht/ ſondern auch in ihrem Weſen unveraͤndert erhalten wird; muß auch in dem Ofen bald eine groſſe Waͤr- me erreget werden. Wenn nun die Waͤr- me in den engen Theil des Ofens aufſteiger/ und daſelbſt eingeſchloſſen wird/ daß ſie nicht recht Freyheit hat ſich auszubreiten; ſo dringet ſie deſto geſchwinder hindurch/ und weil der Rauch durch einen Gang oben in dem Ofen aus demſelbẽ getrieben wird/ drin- get ſie zugleich durch denſelben in das Zim- mer. Derowegen kommet bald viel Waͤr- me in die Stube. W. Z. E. Der 1. Zuſatz. 365. Die gantze Aufloͤſung kan bey unſe- ren gewoͤhnlichen Kachel-Oefen mit einer gantz geringen Veraͤnderung derſelben prac- ticiret werden. Der 2. Zuſatz. 366. Weil durch den Roſt nichts als die Aſche fallen kan; ſo verhindert man zugleich/ daß die Kohlen in derſelben erſtickt/ und all- ſo verbrennliche Materie in dem Ofen unauf- geloͤſet bleibe. Die 1. Anmerckung. 367. Es ſcheinet auch glaublich/ daß/ wenn das Holtz recht trocken iſt/ und auf einmal in eine ſtar- cke Flamme gebracht/ ingleichen in derſelben erhal- ten wird/ nicht ſo viel verbrennliche Materie mit dem Rauche

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende01_1710
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende01_1710/575
Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wissenschafften. Bd. 1. Halle (Saale), 1710. , S. 443. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende01_1710/575>, abgerufen am 24.11.2024.