Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wissenschafften. Bd. 1. Halle (Saale), 1710.

Bild:
<< vorherige Seite

der Bau-Kunst.
Rahmen einfasset/ so heisset es eine Fel-
der-Decke.

Der 1. Zusatz.

322. Damit die Eurythmie in acht ge-
nommen werde/ muß mitten ein grosses Feld
gemacht und an den Ecken/ ingleichen unter-
weilen mitten an den Seiten müssen andere
kleinere Felder angeordnet werden/ derge-
stalt daß diejenigen einander gleichen/ welche
in der Decke einander entgegen stehen.

Der 2. Zusatz.

323. Es muß aber die Figur/ welche in dieTab.
XXVI.
Fig.
58.

mitten kommet/ in ihrer Länge und Breite
nach der Länge und Breite des Zimmers pro-
portioniret seyn. Nemlich wenn das Zim-
mer ein Qvadrat ist/ so hat auch das mittlere
Feld einerley Länge und Breite. Z. E. Es
ist gleichfalls ein Qvadrat/ oder ein Circul/
oder ein Sechs-Ecke/ u. s. w. Jst aber in
der Figur des Zimmers eine Seite grösser
als die andere/ so muß auch in dem mittleren
Felde die Länge grösser als die Breite seyn.
Z. E. Es ist eine Elliptische Figur/ oder ein
rechtwincklichtes Viel-Ecke/ oder eine aus
Bogen und geraden Linien zusammen gesetz-
te Figur.

Der 3 Zusatz.

324. Damit sich die Felder wohl zusam-
men schiecken/ müssen die Linien/ daraus die
Neben-Felder zusammen gesetzet werden/ sich

nach
D d 4

der Bau-Kunſt.
Rahmen einfaſſet/ ſo heiſſet es eine Fel-
der-Decke.

Der 1. Zuſatz.

322. Damit die Eurythmie in acht ge-
nommen werde/ muß mitten ein groſſes Feld
gemacht und an den Ecken/ ingleichen unter-
weilen mitten an den Seiten muͤſſen andere
kleinere Felder angeordnet werden/ derge-
ſtalt daß diejenigen einander gleichen/ welche
in der Decke einander entgegen ſtehen.

Der 2. Zuſatz.

323. Es muß aber die Figur/ welche in dieTab.
XXVI.
Fig.
58.

mitten kommet/ in ihrer Laͤnge und Breite
nach der Laͤnge und Breite des Zimmers pro-
portioniret ſeyn. Nemlich wenn das Zim-
mer ein Qvadrat iſt/ ſo hat auch das mittlere
Feld einerley Laͤnge und Breite. Z. E. Es
iſt gleichfalls ein Qvadrat/ oder ein Circul/
oder ein Sechs-Ecke/ u. ſ. w. Jſt aber in
der Figur des Zimmers eine Seite groͤſſer
als die andere/ ſo muß auch in dem mittleren
Felde die Laͤnge groͤſſer als die Breite ſeyn.
Z. E. Es iſt eine Elliptiſche Figur/ oder ein
rechtwincklichtes Viel-Ecke/ oder eine aus
Bogen und geraden Linien zuſammen geſetz-
te Figur.

Der 3 Zuſatz.

324. Damit ſich die Felder wohl zuſam-
men ſchiecken/ muͤſſen die Linien/ daraus die
Neben-Felder zuſam̃en geſetzet werden/ ſich

nach
D d 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <div n="3">
              <p><pb facs="#f0555" n="423"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">der Bau-Kun&#x017F;t.</hi></fw><lb/><hi rendition="#fr">Rahmen einfa&#x017F;&#x017F;et/ &#x017F;o hei&#x017F;&#x017F;et es</hi> eine Fel-<lb/>
der-Decke.</p><lb/>
              <div n="4">
                <head> <hi rendition="#b">Der 1. Zu&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
                <p>322. Damit die <hi rendition="#aq">Eurythmie</hi> in acht ge-<lb/>
nommen werde/ muß mitten ein gro&#x017F;&#x017F;es Feld<lb/>
gemacht und an den Ecken/ ingleichen unter-<lb/>
weilen mitten an den Seiten mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en andere<lb/>
kleinere Felder angeordnet werden/ derge-<lb/>
&#x017F;talt daß diejenigen einander gleichen/ welche<lb/>
in der Decke einander entgegen &#x017F;tehen.</p>
              </div><lb/>
              <div n="4">
                <head> <hi rendition="#b">Der 2. Zu&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
                <p>323. Es muß aber die Figur/ welche in die<note place="right"><hi rendition="#aq">Tab.<lb/>
XXVI.<lb/>
Fig.</hi> 58.</note><lb/>
mitten kommet/ in ihrer La&#x0364;nge und Breite<lb/>
nach der La&#x0364;nge und Breite des Zimmers pro-<lb/>
portioniret &#x017F;eyn. Nemlich wenn das Zim-<lb/>
mer ein Qvadrat i&#x017F;t/ &#x017F;o hat auch das mittlere<lb/>
Feld einerley La&#x0364;nge und Breite. Z. E. Es<lb/>
i&#x017F;t gleichfalls ein Qvadrat/ oder ein Circul/<lb/>
oder ein Sechs-Ecke/ u. &#x017F;. w. J&#x017F;t aber in<lb/>
der Figur des Zimmers eine Seite gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;er<lb/>
als die andere/ &#x017F;o muß auch in dem mittleren<lb/>
Felde die La&#x0364;nge gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;er als die Breite &#x017F;eyn.<lb/>
Z. E. Es i&#x017F;t eine Ellipti&#x017F;che Figur/ oder ein<lb/>
rechtwincklichtes Viel-Ecke/ oder eine aus<lb/>
Bogen und geraden Linien zu&#x017F;ammen ge&#x017F;etz-<lb/>
te Figur.</p>
              </div><lb/>
              <div n="4">
                <head> <hi rendition="#b">Der 3 Zu&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
                <p>324. Damit &#x017F;ich die Felder wohl zu&#x017F;am-<lb/>
men &#x017F;chiecken/ mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en die Linien/ daraus die<lb/>
Neben-Felder zu&#x017F;am&#x0303;en ge&#x017F;etzet werden/ &#x017F;ich<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">D d 4</fw><fw place="bottom" type="catch">nach</fw><lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[423/0555] der Bau-Kunſt. Rahmen einfaſſet/ ſo heiſſet es eine Fel- der-Decke. Der 1. Zuſatz. 322. Damit die Eurythmie in acht ge- nommen werde/ muß mitten ein groſſes Feld gemacht und an den Ecken/ ingleichen unter- weilen mitten an den Seiten muͤſſen andere kleinere Felder angeordnet werden/ derge- ſtalt daß diejenigen einander gleichen/ welche in der Decke einander entgegen ſtehen. Der 2. Zuſatz. 323. Es muß aber die Figur/ welche in die mitten kommet/ in ihrer Laͤnge und Breite nach der Laͤnge und Breite des Zimmers pro- portioniret ſeyn. Nemlich wenn das Zim- mer ein Qvadrat iſt/ ſo hat auch das mittlere Feld einerley Laͤnge und Breite. Z. E. Es iſt gleichfalls ein Qvadrat/ oder ein Circul/ oder ein Sechs-Ecke/ u. ſ. w. Jſt aber in der Figur des Zimmers eine Seite groͤſſer als die andere/ ſo muß auch in dem mittleren Felde die Laͤnge groͤſſer als die Breite ſeyn. Z. E. Es iſt eine Elliptiſche Figur/ oder ein rechtwincklichtes Viel-Ecke/ oder eine aus Bogen und geraden Linien zuſammen geſetz- te Figur. Tab. XXVI. Fig. 58. Der 3 Zuſatz. 324. Damit ſich die Felder wohl zuſam- men ſchiecken/ muͤſſen die Linien/ daraus die Neben-Felder zuſam̃en geſetzet werden/ ſich nach D d 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende01_1710
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende01_1710/555
Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wissenschafften. Bd. 1. Halle (Saale), 1710. , S. 423. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende01_1710/555>, abgerufen am 22.12.2024.