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Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wissenschafften. Bd. 1. Halle (Saale), 1710.

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Vorrede.
schen Wissenschafften/ als die Arithmetick/ die
Baukunst/ Mechanick/ Hydraulick/ Hydrostatick/
Optick und Astronomie kein reisender entrathen
kan/ wo er nicht der grösten Anmuth und des mei-
sten Nutzens/ den er vom reisen haben kan/ sich un-
verantwortlich berauben will; was für Nutzen
Cammer-Räthe grosser Herren/ Juristen in Fa-
cult
äten/ Persohnen im Rathe und anderen Gerich-
ten/ ingleichen alle Künstler von einigen Mathema-
tischen Disciplinen zugewarten haben; mit einem
Worte: wie das gröste Theil der irrdischen Glück-
seligkeit auff die Mathematick erbauet sey/ und ohne
sie keine Republic wohl bestellet werden kan. Allein
weil diese Dinge grösten Theils einem jeden/ der
sich umsiehet/ in die Augen fallen: so habe ich um so
viel weniger nöthig viel Worte davon zu machen.

Weil nun die Mathematischen Wissenschafften
von so vielfältigem Nutzen sind/ ich aber die Zeit
über/ da ich in Leipzig und Halle dieselben der stu-
dierenden Jugend erkläret/ aus eigener Erfahrung
befunden/ daß es an einem solchen Buche fehle/ da-
durch man ohne Umbwege allen Lernenden nach
ihren gantz verschiedenen Absichten ein Gnügen
thun/ auch ihnen die Repetition so viel möglich er-
leichtern könte; habe ich desto lieber diesen Mangel
durch meine Arbeit zu ersetzen getrachtet/ jemehr
mich andere dazu auffgemuntert und sich einigen
Nutzen davon versprochen haben. Damit aber
dieses Werck mit rechten Augen angesehen werde;
muß ich etwas weniges von dessen Einrichtung er-
rinnern. Denen jenigen zu liebe/ welche die Ma-

thema-

Vorrede.
ſchen Wiſſenſchafften/ als die Arithmetick/ die
Baukunſt/ Mechanick/ Hydraulick/ Hydroſtatick/
Optick und Aſtronomie kein reiſender entrathen
kan/ wo er nicht der groͤſten Anmuth und des mei-
ſten Nutzens/ den er vom reiſen haben kan/ ſich un-
verantwortlich berauben will; was fuͤr Nutzen
Cammer-Raͤthe groſſer Herren/ Juriſten in Fa-
cult
aͤten/ Perſohnen im Rathe und anderen Gerich-
ten/ ingleichen alle Kuͤnſtler von einigen Mathema-
tiſchen Diſciplinen zugewarten haben; mit einem
Worte: wie das groͤſte Theil der irrdiſchen Gluͤck-
ſeligkeit auff die Mathematick erbauet ſey/ und ohne
ſie keine Republic wohl beſtellet werden kan. Allein
weil dieſe Dinge groͤſten Theils einem jeden/ der
ſich umſiehet/ in die Augen fallen: ſo habe ich um ſo
viel weniger noͤthig viel Worte davon zu machen.

Weil nun die Mathematiſchen Wiſſenſchafften
von ſo vielfaͤltigem Nutzen ſind/ ich aber die Zeit
uͤber/ da ich in Leipzig und Halle dieſelben der ſtu-
dierenden Jugend erklaͤret/ aus eigener Erfahrung
befunden/ daß es an einem ſolchen Buche fehle/ da-
durch man ohne Umbwege allen Lernenden nach
ihren gantz verſchiedenen Abſichten ein Gnuͤgen
thun/ auch ihnen die Repetition ſo viel moͤglich er-
leichtern koͤnte; habe ich deſto lieber dieſen Mangel
durch meine Arbeit zu erſetzen getrachtet/ jemehr
mich andere dazu auffgemuntert und ſich einigen
Nutzen davon verſprochen haben. Damit aber
dieſes Werck mit rechten Augen angeſehen werde;
muß ich etwas weniges von deſſen Einrichtung er-
rinnern. Denen jenigen zu liebe/ welche die Ma-

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[0018] Vorrede. ſchen Wiſſenſchafften/ als die Arithmetick/ die Baukunſt/ Mechanick/ Hydraulick/ Hydroſtatick/ Optick und Aſtronomie kein reiſender entrathen kan/ wo er nicht der groͤſten Anmuth und des mei- ſten Nutzens/ den er vom reiſen haben kan/ ſich un- verantwortlich berauben will; was fuͤr Nutzen Cammer-Raͤthe groſſer Herren/ Juriſten in Fa- cultaͤten/ Perſohnen im Rathe und anderen Gerich- ten/ ingleichen alle Kuͤnſtler von einigen Mathema- tiſchen Diſciplinen zugewarten haben; mit einem Worte: wie das groͤſte Theil der irrdiſchen Gluͤck- ſeligkeit auff die Mathematick erbauet ſey/ und ohne ſie keine Republic wohl beſtellet werden kan. Allein weil dieſe Dinge groͤſten Theils einem jeden/ der ſich umſiehet/ in die Augen fallen: ſo habe ich um ſo viel weniger noͤthig viel Worte davon zu machen. Weil nun die Mathematiſchen Wiſſenſchafften von ſo vielfaͤltigem Nutzen ſind/ ich aber die Zeit uͤber/ da ich in Leipzig und Halle dieſelben der ſtu- dierenden Jugend erklaͤret/ aus eigener Erfahrung befunden/ daß es an einem ſolchen Buche fehle/ da- durch man ohne Umbwege allen Lernenden nach ihren gantz verſchiedenen Abſichten ein Gnuͤgen thun/ auch ihnen die Repetition ſo viel moͤglich er- leichtern koͤnte; habe ich deſto lieber dieſen Mangel durch meine Arbeit zu erſetzen getrachtet/ jemehr mich andere dazu auffgemuntert und ſich einigen Nutzen davon verſprochen haben. Damit aber dieſes Werck mit rechten Augen angeſehen werde; muß ich etwas weniges von deſſen Einrichtung er- rinnern. Denen jenigen zu liebe/ welche die Ma- thema-

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wissenschafften. Bd. 1. Halle (Saale), 1710. , S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende01_1710/18>, abgerufen am 22.11.2024.