Wöllner, Johann Christoph von: Die Aufhebung der Gemeinheiten in der Marck Brandenburg. Berlin, 1766.an ausziehen, so würde er in der That nicht weit dazu C 3
an ausziehen, ſo wuͤrde er in der That nicht weit dazu C 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0055" n="37"/> an ausziehen, ſo wuͤrde er in der That nicht weit<lb/> kommen. Ein Landesherrlicher Befehl, vermoͤge<lb/> welchen man ſofort bei demjenigen Landwirth<lb/> wo ſich die Viehſeuche aͤuſſerte, an allen Rind-<lb/> vieh ohne Unterſchied die wahre aͤchte <hi rendition="#fr">Univer-<lb/> ſal-Medicin</hi> gebrauchen, und ſelbiges ins-<lb/> geſamt todtſchlagen; den angeſteckten Hof<lb/> nicht etwan vier Wochen ſondern wenigſtens<lb/> drei bis vier Monath lang ſperren; den Miſt,<lb/> das Stroh und Heu, auch allenfalls die Krip-<lb/> pen und den niedergeriſſenen Stall, ferner die<lb/> Kleider und Geraͤthe aller Hausgenoſſen ver-<lb/> graben oder noch beſſer, verbrennen muͤſte:<lb/> ein ſolcher hohen Orts gegebener und genau<lb/> befolgter Befehl, wuͤrde dis groſſe Uebel in<lb/> der Geburth erſticken, und das Dorf, die Pro-<lb/> vinz, und das Land wuͤrden gerettet. Eine<lb/> Ausſchreibung im Craiſe koͤnnte dem ungluͤck-<lb/> lichen Nachbar, allen Schaden reichlich erſe-<lb/> tzen, und wenn auch jeder Wirth von jedem<lb/> Stuͤck Vieh nur wenige Pfennige beitragen<lb/> muͤſte. Tauſend Haußhaltungen aber entgin-<lb/> gen der Gefahr, einen ſo erheblichen Verluſt<lb/> als das Viehſterben auf mehr als eine Weiſe<lb/> mit ſich bringet, zu ſo ofte wiederholten mah-<lb/> len als jetzt geſchiehet, zu empfinden. Jſt aber<lb/> dieſes wohl nicht wichtig genung daruͤber nach-<lb/> zudenken, uns dergleichen heilſame Veranſtal-<lb/> tungen zu wuͤnſchen auch an ſeinem Theil alles<lb/> <fw place="bottom" type="sig">C 3</fw><fw place="bottom" type="catch">dazu</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [37/0055]
an ausziehen, ſo wuͤrde er in der That nicht weit
kommen. Ein Landesherrlicher Befehl, vermoͤge
welchen man ſofort bei demjenigen Landwirth
wo ſich die Viehſeuche aͤuſſerte, an allen Rind-
vieh ohne Unterſchied die wahre aͤchte Univer-
ſal-Medicin gebrauchen, und ſelbiges ins-
geſamt todtſchlagen; den angeſteckten Hof
nicht etwan vier Wochen ſondern wenigſtens
drei bis vier Monath lang ſperren; den Miſt,
das Stroh und Heu, auch allenfalls die Krip-
pen und den niedergeriſſenen Stall, ferner die
Kleider und Geraͤthe aller Hausgenoſſen ver-
graben oder noch beſſer, verbrennen muͤſte:
ein ſolcher hohen Orts gegebener und genau
befolgter Befehl, wuͤrde dis groſſe Uebel in
der Geburth erſticken, und das Dorf, die Pro-
vinz, und das Land wuͤrden gerettet. Eine
Ausſchreibung im Craiſe koͤnnte dem ungluͤck-
lichen Nachbar, allen Schaden reichlich erſe-
tzen, und wenn auch jeder Wirth von jedem
Stuͤck Vieh nur wenige Pfennige beitragen
muͤſte. Tauſend Haußhaltungen aber entgin-
gen der Gefahr, einen ſo erheblichen Verluſt
als das Viehſterben auf mehr als eine Weiſe
mit ſich bringet, zu ſo ofte wiederholten mah-
len als jetzt geſchiehet, zu empfinden. Jſt aber
dieſes wohl nicht wichtig genung daruͤber nach-
zudenken, uns dergleichen heilſame Veranſtal-
tungen zu wuͤnſchen auch an ſeinem Theil alles
dazu
C 3
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |