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Wöllner, Johann Christoph von: Die Aufhebung der Gemeinheiten in der Marck Brandenburg. Berlin, 1766.

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Nutzen allererst im zweiten, dritten und folgen-
den Jahren. Die Feldgemeinschaft ist also
grausam genung, uns auch dieses einzige Hülfs-
mittel zu versagen.

§. 12.

Hinweg mit dieser Tyrannin! und alles
gewinnet ein besseres Ansehen. Der glückliche
Landmann, welcher alle Stücke seines Ackers
auf einem Platz zusammen, und mit Gräben,
Hecken, oder andern Umzäunungen befriedi-
get und umschlossen hat, ist nun Herr und
Meister mit selbigem vorzunehmen was ihm gut
dünket. Er hebt also ohne Zeitverlust sein
grosses Geschäfte an, und sorgt vornehmlich
dafür, seinen Viehstand, die Seele der Land-
wirthschaft überhaupt, zu verbessern. Zu dem
Ende nimt er vorerst so viel von seinem Felde,
als er nach Maaßgebung seiner übrigen Ver-
hältnisse vor thunlich findet, und säet Futter-
kräuter darauf. Diese muß er nach der Lage
und der innern Güte seines Acker wählen, in-
dem man für jede Art des Bodens besondere
Gattungen derselben hat, an deren glücklichen
Fortkommen bei gehöriger Bestellung niemand
mehr zweifeln darf. Nun machet er aus dem
Erfolg dieses Unternehmens den Ueberschlag:
ob und wie viel Vieh er sich mehr anschaffen
könne, und er wird zu seiner Freude gewahr
werden, daß diese Vermehrung gar nicht un-

erheblich

Nutzen allererſt im zweiten, dritten und folgen-
den Jahren. Die Feldgemeinſchaft iſt alſo
grauſam genung, uns auch dieſes einzige Huͤlfs-
mittel zu verſagen.

§. 12.

Hinweg mit dieſer Tyrannin! und alles
gewinnet ein beſſeres Anſehen. Der gluͤckliche
Landmann, welcher alle Stuͤcke ſeines Ackers
auf einem Platz zuſammen, und mit Graͤben,
Hecken, oder andern Umzaͤunungen befriedi-
get und umſchloſſen hat, iſt nun Herr und
Meiſter mit ſelbigem vorzunehmen was ihm gut
duͤnket. Er hebt alſo ohne Zeitverluſt ſein
groſſes Geſchaͤfte an, und ſorgt vornehmlich
dafuͤr, ſeinen Viehſtand, die Seele der Land-
wirthſchaft uͤberhaupt, zu verbeſſern. Zu dem
Ende nimt er vorerſt ſo viel von ſeinem Felde,
als er nach Maaßgebung ſeiner uͤbrigen Ver-
haͤltniſſe vor thunlich findet, und ſaͤet Futter-
kraͤuter darauf. Dieſe muß er nach der Lage
und der innern Guͤte ſeines Acker waͤhlen, in-
dem man fuͤr jede Art des Bodens beſondere
Gattungen derſelben hat, an deren gluͤcklichen
Fortkommen bei gehoͤriger Beſtellung niemand
mehr zweifeln darf. Nun machet er aus dem
Erfolg dieſes Unternehmens den Ueberſchlag:
ob und wie viel Vieh er ſich mehr anſchaffen
koͤnne, und er wird zu ſeiner Freude gewahr
werden, daß dieſe Vermehrung gar nicht un-

erheblich
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[26/0044] Nutzen allererſt im zweiten, dritten und folgen- den Jahren. Die Feldgemeinſchaft iſt alſo grauſam genung, uns auch dieſes einzige Huͤlfs- mittel zu verſagen. §. 12. Hinweg mit dieſer Tyrannin! und alles gewinnet ein beſſeres Anſehen. Der gluͤckliche Landmann, welcher alle Stuͤcke ſeines Ackers auf einem Platz zuſammen, und mit Graͤben, Hecken, oder andern Umzaͤunungen befriedi- get und umſchloſſen hat, iſt nun Herr und Meiſter mit ſelbigem vorzunehmen was ihm gut duͤnket. Er hebt alſo ohne Zeitverluſt ſein groſſes Geſchaͤfte an, und ſorgt vornehmlich dafuͤr, ſeinen Viehſtand, die Seele der Land- wirthſchaft uͤberhaupt, zu verbeſſern. Zu dem Ende nimt er vorerſt ſo viel von ſeinem Felde, als er nach Maaßgebung ſeiner uͤbrigen Ver- haͤltniſſe vor thunlich findet, und ſaͤet Futter- kraͤuter darauf. Dieſe muß er nach der Lage und der innern Guͤte ſeines Acker waͤhlen, in- dem man fuͤr jede Art des Bodens beſondere Gattungen derſelben hat, an deren gluͤcklichen Fortkommen bei gehoͤriger Beſtellung niemand mehr zweifeln darf. Nun machet er aus dem Erfolg dieſes Unternehmens den Ueberſchlag: ob und wie viel Vieh er ſich mehr anſchaffen koͤnne, und er wird zu ſeiner Freude gewahr werden, daß dieſe Vermehrung gar nicht un- erheblich

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Zitationshilfe: Wöllner, Johann Christoph von: Die Aufhebung der Gemeinheiten in der Marck Brandenburg. Berlin, 1766, S. 26. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woellner_aufhebung_1766/44>, abgerufen am 24.11.2024.