Wöllner, Johann Christoph von: Die Aufhebung der Gemeinheiten in der Marck Brandenburg. Berlin, 1766.zeichnis davon machen, und es einem jeden 1. Ob es nicht wahr sei, daß das arme 2. Ob nicht die Weite des Weges und 3. Ob nicht zur Zeit der leidigen Viehseu- 4. Ob A 5
zeichnis davon machen, und es einem jeden 1. Ob es nicht wahr ſei, daß das arme 2. Ob nicht die Weite des Weges und 3. Ob nicht zur Zeit der leidigen Viehſeu- 4. Ob A 5
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0027" n="9"/> zeichnis davon machen, und es einem jeden<lb/> Wirth uͤberlaſſen, noch mehrere Artikel dieſer<lb/> Art hinzuzufuͤgen. Bei dem Vieh will ich<lb/> anfangen, und den Vertheidiger der Weide<lb/> fragen:</p><lb/> <p>1. Ob es nicht wahr ſei, daß das arme<lb/> Vieh von Schlacken, rauhen Wind, Hitze und<lb/> Ungeziefer gar erſtaunlich viel auszuſtehen habe,<lb/> wenn es vom Morgen bis an den Abend ſich<lb/> auf dieſe Weiſe ſeine Nahrung und zwar oft<lb/> recht kuͤmmerlich ſuchen muß; und ob er wohl<lb/> glaube, daß ſolches der Geſundheit, und dem<lb/> beſtmoͤglichem Gedeien des Viehes eben ſo zu-<lb/> traͤglich ſei, als wenn alle dieſe Dinge vermie-<lb/> den werden?</p><lb/> <p>2. Ob nicht die Weite des Weges und<lb/> das beſtaͤndige Herumtreiben der armen Thiere,<lb/> ſelbige abmattet, die durch das Futter erlang-<lb/> ten beſten Kraͤfte ſogleich wieder wegnimmt,<lb/> denen ſaͤugenden Kuͤhen im Sommer die Milch<lb/> erhitzt, und dadurch denen jungen Kaͤlbern<lb/> Krankheiten und den Tod zuwege bringt?</p><lb/> <p>3. Ob nicht zur Zeit der leidigen Viehſeu-<lb/> che gleich viel hundert Stuͤck ohne Rettung<lb/> verlohren gehen, ſo bald nur ein einziger un-<lb/> achtſamer Wirth im Dorfe oft ſeine einzige<lb/> Kuh nicht gehoͤrig in Acht genommen hat, ſon-<lb/> dern vielleicht ſelbſt Schuld daran iſt, daß ſel-<lb/> bige von der Seuche angeſtecket worden?</p><lb/> <fw place="bottom" type="sig">A 5</fw> <fw place="bottom" type="catch">4. Ob</fw><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [9/0027]
zeichnis davon machen, und es einem jeden
Wirth uͤberlaſſen, noch mehrere Artikel dieſer
Art hinzuzufuͤgen. Bei dem Vieh will ich
anfangen, und den Vertheidiger der Weide
fragen:
1. Ob es nicht wahr ſei, daß das arme
Vieh von Schlacken, rauhen Wind, Hitze und
Ungeziefer gar erſtaunlich viel auszuſtehen habe,
wenn es vom Morgen bis an den Abend ſich
auf dieſe Weiſe ſeine Nahrung und zwar oft
recht kuͤmmerlich ſuchen muß; und ob er wohl
glaube, daß ſolches der Geſundheit, und dem
beſtmoͤglichem Gedeien des Viehes eben ſo zu-
traͤglich ſei, als wenn alle dieſe Dinge vermie-
den werden?
2. Ob nicht die Weite des Weges und
das beſtaͤndige Herumtreiben der armen Thiere,
ſelbige abmattet, die durch das Futter erlang-
ten beſten Kraͤfte ſogleich wieder wegnimmt,
denen ſaͤugenden Kuͤhen im Sommer die Milch
erhitzt, und dadurch denen jungen Kaͤlbern
Krankheiten und den Tod zuwege bringt?
3. Ob nicht zur Zeit der leidigen Viehſeu-
che gleich viel hundert Stuͤck ohne Rettung
verlohren gehen, ſo bald nur ein einziger un-
achtſamer Wirth im Dorfe oft ſeine einzige
Kuh nicht gehoͤrig in Acht genommen hat, ſon-
dern vielleicht ſelbſt Schuld daran iſt, daß ſel-
bige von der Seuche angeſtecket worden?
4. Ob
A 5
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