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Wöllner, Johann Christoph von: Die Aufhebung der Gemeinheiten in der Marck Brandenburg. Berlin, 1766.

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2. Gesetzt auch, daß man das Vieh nicht
ehender auf den Schlägen weiden lässet, als bis
der Gipfel des jungen Holzes hoch genug ist,
und von dem Vieh nicht mehr verbissen zu wer-
den, so gehen durch das Reiben und Treten
des Viehes oft noch viel tausend junge Stämme
verlohren, die zerbrochen oder sonst beschädi-
get werden.

III.
Fichtenholz.

Bestehet der Wald eines Dorfs aus
Nadelholz, so muß er in
hundert bis hun-
dert
und zwanzig Schläge eingetheilet
werden.

Anmerkung. Obgleich die meisten Forst-
verständigen anjetzt nur achtzig Schläge im
Nadelholz annehmen, so ist dieses dennoch nicht
wohlgethan.

I. Weil keine Fichte oder Kienbaum, dar-
aus doch unsere Nadelholzwälder in der Marck
bestehen, in so kurzer Zeit zu einer solchen Grösse
und Stärke gelanget, daß er einen Schifsbal-
ken oder Sageblock oder auch nur eine starke
Schwelle abgeben solte. Wie aber, wenn wir
in achtzig Jahren alle unsere Fichtenwaldungen
herunter geschlagen haben, und hernach der-
gleichen starkes Holz benöthiget sind?

II. Weil

2. Geſetzt auch, daß man das Vieh nicht
ehender auf den Schlaͤgen weiden laͤſſet, als bis
der Gipfel des jungen Holzes hoch genug iſt,
und von dem Vieh nicht mehr verbiſſen zu wer-
den, ſo gehen durch das Reiben und Treten
des Viehes oft noch viel tauſend junge Staͤmme
verlohren, die zerbrochen oder ſonſt beſchaͤdi-
get werden.

III.
Fichtenholz.

Beſtehet der Wald eines Dorfs aus
Nadelholz, ſo muß er in
hundert bis hun-
dert
und zwanzig Schlaͤge eingetheilet
werden.

Anmerkung. Obgleich die meiſten Forſt-
verſtaͤndigen anjetzt nur achtzig Schlaͤge im
Nadelholz annehmen, ſo iſt dieſes dennoch nicht
wohlgethan.

I. Weil keine Fichte oder Kienbaum, dar-
aus doch unſere Nadelholzwaͤlder in der Marck
beſtehen, in ſo kurzer Zeit zu einer ſolchen Groͤſſe
und Staͤrke gelanget, daß er einen Schifsbal-
ken oder Sageblock oder auch nur eine ſtarke
Schwelle abgeben ſolte. Wie aber, wenn wir
in achtzig Jahren alle unſere Fichtenwaldungen
herunter geſchlagen haben, und hernach der-
gleichen ſtarkes Holz benoͤthiget ſind?

II. Weil
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[144/0162] 2. Geſetzt auch, daß man das Vieh nicht ehender auf den Schlaͤgen weiden laͤſſet, als bis der Gipfel des jungen Holzes hoch genug iſt, und von dem Vieh nicht mehr verbiſſen zu wer- den, ſo gehen durch das Reiben und Treten des Viehes oft noch viel tauſend junge Staͤmme verlohren, die zerbrochen oder ſonſt beſchaͤdi- get werden. III. Fichtenholz. Beſtehet der Wald eines Dorfs aus Nadelholz, ſo muß er in hundert bis hun- dert und zwanzig Schlaͤge eingetheilet werden. Anmerkung. Obgleich die meiſten Forſt- verſtaͤndigen anjetzt nur achtzig Schlaͤge im Nadelholz annehmen, ſo iſt dieſes dennoch nicht wohlgethan. I. Weil keine Fichte oder Kienbaum, dar- aus doch unſere Nadelholzwaͤlder in der Marck beſtehen, in ſo kurzer Zeit zu einer ſolchen Groͤſſe und Staͤrke gelanget, daß er einen Schifsbal- ken oder Sageblock oder auch nur eine ſtarke Schwelle abgeben ſolte. Wie aber, wenn wir in achtzig Jahren alle unſere Fichtenwaldungen herunter geſchlagen haben, und hernach der- gleichen ſtarkes Holz benoͤthiget ſind? II. Weil

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Zitationshilfe: Wöllner, Johann Christoph von: Die Aufhebung der Gemeinheiten in der Marck Brandenburg. Berlin, 1766, S. 144. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woellner_aufhebung_1766/162>, abgerufen am 27.11.2024.