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Wöllner, Johann Christoph von: Die Aufhebung der Gemeinheiten in der Marck Brandenburg. Berlin, 1766.

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lemahl eine gewisse Summe an Gelde zahlen
müste.

§. 85.

Drittens. Wenn Häußler und solche an-
säßige Leute in einem Dorfe, ohne eignen Acker
zu haben, eine oder mehrere Kühe auf die Ge-
meinhütung bringen dürfen, und diese Befug-
niß nach Vermessung und Vertheilung der An-
ger und Weideplätze wegfällt, so müste ih-
nen von der Dorfschaft dagegen das Recht zu-
gestanden werden, auf der ganzen Feldmark
das Graß, so ausserhalb denen Einschliessungen
an den Rändern der Gräben und sonst irgend-
wo wächst, zu mähen oder mit der Sichel abzu-
schneiden, und ihre Kuh im Stall zu futtern.
Dieser Graßwuchs wird, nachdem gar kein
Vieh mehr auf das Feld kommt, leicht hin-
länglich genug sein, daß fleißige Leute mehre-
res Vieh als vorhero würden halten können,
und keine Ursach haben sich zu beschweren.

§. 86.

Viertens. Wenn Prediger, Kirchen oder
andere das Recht haben, den Zehenden von al-
lem Getreide zu nehmen, so dürften diese leicht
zu kurz kommen, wenn es nach Aufhebung der
Gemeinheiten die Eigenthümer vortheilhaft vor
sich fänden, weniger Korn und desto mehr Fut-
terkräuter, Gartenfrüchte, Farbekräuter u. d. g.

zu
J 4

lemahl eine gewiſſe Summe an Gelde zahlen
muͤſte.

§. 85.

Drittens. Wenn Haͤußler und ſolche an-
ſaͤßige Leute in einem Dorfe, ohne eignen Acker
zu haben, eine oder mehrere Kuͤhe auf die Ge-
meinhuͤtung bringen duͤrfen, und dieſe Befug-
niß nach Vermeſſung und Vertheilung der An-
ger und Weideplaͤtze wegfaͤllt, ſo muͤſte ih-
nen von der Dorfſchaft dagegen das Recht zu-
geſtanden werden, auf der ganzen Feldmark
das Graß, ſo auſſerhalb denen Einſchlieſſungen
an den Raͤndern der Graͤben und ſonſt irgend-
wo waͤchſt, zu maͤhen oder mit der Sichel abzu-
ſchneiden, und ihre Kuh im Stall zu futtern.
Dieſer Graßwuchs wird, nachdem gar kein
Vieh mehr auf das Feld kommt, leicht hin-
laͤnglich genug ſein, daß fleißige Leute mehre-
res Vieh als vorhero wuͤrden halten koͤnnen,
und keine Urſach haben ſich zu beſchweren.

§. 86.

Viertens. Wenn Prediger, Kirchen oder
andere das Recht haben, den Zehenden von al-
lem Getreide zu nehmen, ſo duͤrften dieſe leicht
zu kurz kommen, wenn es nach Aufhebung der
Gemeinheiten die Eigenthuͤmer vortheilhaft vor
ſich faͤnden, weniger Korn und deſto mehr Fut-
terkraͤuter, Gartenfruͤchte, Farbekraͤuter u. d. g.

zu
J 4
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[135/0153] lemahl eine gewiſſe Summe an Gelde zahlen muͤſte. §. 85. Drittens. Wenn Haͤußler und ſolche an- ſaͤßige Leute in einem Dorfe, ohne eignen Acker zu haben, eine oder mehrere Kuͤhe auf die Ge- meinhuͤtung bringen duͤrfen, und dieſe Befug- niß nach Vermeſſung und Vertheilung der An- ger und Weideplaͤtze wegfaͤllt, ſo muͤſte ih- nen von der Dorfſchaft dagegen das Recht zu- geſtanden werden, auf der ganzen Feldmark das Graß, ſo auſſerhalb denen Einſchlieſſungen an den Raͤndern der Graͤben und ſonſt irgend- wo waͤchſt, zu maͤhen oder mit der Sichel abzu- ſchneiden, und ihre Kuh im Stall zu futtern. Dieſer Graßwuchs wird, nachdem gar kein Vieh mehr auf das Feld kommt, leicht hin- laͤnglich genug ſein, daß fleißige Leute mehre- res Vieh als vorhero wuͤrden halten koͤnnen, und keine Urſach haben ſich zu beſchweren. §. 86. Viertens. Wenn Prediger, Kirchen oder andere das Recht haben, den Zehenden von al- lem Getreide zu nehmen, ſo duͤrften dieſe leicht zu kurz kommen, wenn es nach Aufhebung der Gemeinheiten die Eigenthuͤmer vortheilhaft vor ſich faͤnden, weniger Korn und deſto mehr Fut- terkraͤuter, Gartenfruͤchte, Farbekraͤuter u. d. g. zu J 4

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Zitationshilfe: Wöllner, Johann Christoph von: Die Aufhebung der Gemeinheiten in der Marck Brandenburg. Berlin, 1766, S. 135. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woellner_aufhebung_1766/153>, abgerufen am 23.11.2024.