[Witzendorff, Georg Wilhelm von]: Ihrer Königl. Majest. zu Schweden in Dero Herzogthümern Bremen und Verden abgefassete Policey- Teich- Holtz- und Jacht-Ordnung. Stade, 1693.Policey-Ordnung. nach eigenem Belieben/ vielfältige Beyschläge ge-macht/ und die also genandte Neben- oder Kirchspiels- Anlagen/ bey der monatlich außgeschriebenen Contri- bution, eingetrieben/ und auß dem jenigem/ was solcher gestalt beygetrieben/ vorauß genommen worden; Da- durch aber anders nichts/ als grosse Confusion und Unordnung erwachsen/ auch veranlasset/ daß viel Un- terthanen unvermögend gemachet/ und einfolglich die ordinaire Contribution, ins stecken gerathen/ und die Restanten von einer Zeit zur andern/ zu mercklichen Praejuditz des Contributions-Wesens/ sich gehäuffet: Und dann Unsere Regierung nicht allein/ in denen/ Anno 1680/ und 1682/ außgelassenen Mandatis, son- dern auch die zu Regulirung des Estats verordnete Kö- nigl. Commission durch eine gewisse Special-Verord- nung/ rühmliche und Uns in Gnaden gefällige Verse- bung dawider gethan; So gehet Unser gnädigster Will und Befehldahin/ daß alle und jede Contributi- ons-Einnehmer/ wie auch Greffen/ Amptleute/ Rich- ter/ Vöigte/ Schultzen/ Bürgermeister und Haupt- leute/ sämptliche Vorsteher/ und Landes-Vollmach- ten in den Marschländern/ sich darnach/ zu aller Zeit/ unaußsetzlich richten/ weder dawider/ bey hoher will- kührlicher Straffe/ das geringste vornehmen/ oder an- dern gestatten sollen. §. 3. Demnach auch vielerhand Klagen/ wegen sich
Policey-Ordnung. nach eigenem Belieben/ vielfaͤltige Beyſchlaͤge ge-macht/ und die alſo genandte Neben- oder Kirchſpiels- Anlagen/ bey der monatlich außgeſchriebenen Contri- bution, eingetrieben/ und auß dem jenigem/ was ſolcher geſtalt beygetrieben/ vorauß genommen worden; Da- durch aber anders nichts/ als groſſe Confuſion und Unordnung erwachſen/ auch veranlaſſet/ daß viel Un- terthanen unvermoͤgend gemachet/ und einfolglich die ordinaire Contribution, ins ſtecken gerathen/ und die Reſtanten von einer Zeit zur andern/ zu mercklichen Præjuditz des Contributions-Weſens/ ſich gehaͤuffet: Und dann Unſere Regierung nicht allein/ in denen/ Anno 1680/ und 1682/ außgelaſſenen Mandatis, ſon- dern auch die zu Regulirung des Eſtats verordnete Koͤ- nigl. Commiſſion durch eine gewiſſe Special-Verord- nung/ ruͤhmliche und Uns in Gnaden gefaͤllige Verſe- bung dawider gethan; So gehet Unſer gnaͤdigſter Will und Befehldahin/ daß alle und jede Contributi- ons-Einnehmer/ wie auch Greffen/ Amptleute/ Rich- ter/ Voͤigte/ Schultzen/ Buͤrgermeiſter und Haupt- leute/ ſaͤmptliche Vorſteher/ und Landes-Vollmach- ten in den Marſchlaͤndern/ ſich darnach/ zu aller Zeit/ unaußſetzlich richten/ weder dawider/ bey hoher will- kuͤhrlicher Straffe/ das geringſte vornehmen/ oder an- dern geſtatten ſollen. §. 3. Demnach auch vielerhand Klagen/ wegen ſich
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0060" n="46"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Policey-Ordnung.</hi></fw><lb/> nach eigenem Belieben/ vielfaͤltige Beyſchlaͤge ge-<lb/> macht/ und die alſo genandte Neben- oder Kirchſpiels-<lb/> Anlagen/ bey der monatlich außgeſchriebenen <hi rendition="#aq">Contri-<lb/> bution,</hi> eingetrieben/ und auß dem jenigem/ was ſolcher<lb/> geſtalt beygetrieben/ vorauß genommen worden; Da-<lb/> durch aber anders nichts/ als groſſe <hi rendition="#aq">Confuſion</hi> und<lb/> Unordnung erwachſen/ auch veranlaſſet/ daß viel Un-<lb/> terthanen unvermoͤgend gemachet/ und einfolglich die<lb/><hi rendition="#aq">ordinaire Contribution,</hi> ins ſtecken gerathen/ und die<lb/><hi rendition="#aq">Reſtanten</hi> von einer Zeit zur andern/ zu mercklichen<lb/><hi rendition="#aq">Præjuditz</hi> des <hi rendition="#aq">Contributions-</hi>Weſens/ ſich gehaͤuffet:<lb/> Und dann Unſere Regierung nicht allein/ in denen/<lb/><hi rendition="#aq">Anno</hi> 1680/ und 1682/ außgelaſſenen <hi rendition="#aq">Mandatis,</hi> ſon-<lb/> dern auch die zu <hi rendition="#aq">Regulir</hi>ung des <hi rendition="#aq">Eſtats</hi> verordnete Koͤ-<lb/> nigl. <hi rendition="#aq">Commiſſion</hi> durch eine gewiſſe <hi rendition="#aq">Special-</hi>Verord-<lb/> nung/ ruͤhmliche und Uns in Gnaden gefaͤllige Verſe-<lb/> bung dawider gethan; So gehet Unſer gnaͤdigſter<lb/> Will und Befehldahin/ daß alle und jede <hi rendition="#aq">Contributi-<lb/> ons-</hi>Einnehmer/ wie auch Greffen/ Amptleute/ Rich-<lb/> ter/ Voͤigte/ Schultzen/ Buͤrgermeiſter und Haupt-<lb/> leute/ ſaͤmptliche Vorſteher/ und Landes-Vollmach-<lb/> ten in den Marſchlaͤndern/ ſich darnach/ zu aller Zeit/<lb/> unaußſetzlich richten/ weder dawider/ bey hoher will-<lb/> kuͤhrlicher Straffe/ das geringſte vornehmen/ oder an-<lb/> dern geſtatten ſollen.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>§. 3.</head> <p>Demnach auch vielerhand Klagen/ wegen<lb/> einſchleichenden Mißbrauchs und Unterſchleiffs bey<lb/> dem <hi rendition="#aq">Accis-</hi>Weſen/ und daß verſchiedene von der <hi rendition="#aq">Milice</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſich</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [46/0060]
Policey-Ordnung.
nach eigenem Belieben/ vielfaͤltige Beyſchlaͤge ge-
macht/ und die alſo genandte Neben- oder Kirchſpiels-
Anlagen/ bey der monatlich außgeſchriebenen Contri-
bution, eingetrieben/ und auß dem jenigem/ was ſolcher
geſtalt beygetrieben/ vorauß genommen worden; Da-
durch aber anders nichts/ als groſſe Confuſion und
Unordnung erwachſen/ auch veranlaſſet/ daß viel Un-
terthanen unvermoͤgend gemachet/ und einfolglich die
ordinaire Contribution, ins ſtecken gerathen/ und die
Reſtanten von einer Zeit zur andern/ zu mercklichen
Præjuditz des Contributions-Weſens/ ſich gehaͤuffet:
Und dann Unſere Regierung nicht allein/ in denen/
Anno 1680/ und 1682/ außgelaſſenen Mandatis, ſon-
dern auch die zu Regulirung des Eſtats verordnete Koͤ-
nigl. Commiſſion durch eine gewiſſe Special-Verord-
nung/ ruͤhmliche und Uns in Gnaden gefaͤllige Verſe-
bung dawider gethan; So gehet Unſer gnaͤdigſter
Will und Befehldahin/ daß alle und jede Contributi-
ons-Einnehmer/ wie auch Greffen/ Amptleute/ Rich-
ter/ Voͤigte/ Schultzen/ Buͤrgermeiſter und Haupt-
leute/ ſaͤmptliche Vorſteher/ und Landes-Vollmach-
ten in den Marſchlaͤndern/ ſich darnach/ zu aller Zeit/
unaußſetzlich richten/ weder dawider/ bey hoher will-
kuͤhrlicher Straffe/ das geringſte vornehmen/ oder an-
dern geſtatten ſollen.
§. 3. Demnach auch vielerhand Klagen/ wegen
einſchleichenden Mißbrauchs und Unterſchleiffs bey
dem Accis-Weſen/ und daß verſchiedene von der Milice
ſich
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |