[Witzendorff, Georg Wilhelm von]: Ihrer Königl. Majest. zu Schweden in Dero Herzogthümern Bremen und Verden abgefassete Policey- Teich- Holtz- und Jacht-Ordnung. Stade, 1693.Von Duellen VIII. Wer solcher gestalt überzeuget worden/ daß er sich IX. Weil ein heimlicher falscher Verläumbder viel schäd- X. Wann einer nach diesem Unserm Edict eines Verbre- fäng-
Von Duellen VIII. Wer ſolcher geſtalt uͤberzeuget worden/ daß er ſich IX. Weil ein heimlicher falſcher Verlaͤumbder viel ſchaͤd- X. Wann einer nach dieſem Unſerm Edict eines Verbre- faͤng-
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Von Duellen
VIII. Wer ſolcher geſtalt uͤberzeuget worden/ daß er ſich
wider Jemand vergriffen/ und dafuͤr dieſem Edict zu folge mit
Gefaͤngniß zu beſtraffen waͤre/ ein ſolcheꝛ/ wann er ſich mit bah-
rem Gelde vom Gefaͤngniß loßkauffen wolte/ ſo vergoͤnnen
Wir/ daß er des letzten Jahres Gefaͤngniß mit zwey tauſend
Thaler Silber-Muͤntz loͤſen moͤge; Aber das erſte Jahr ſol er
im Gefaͤngniß ſitzen bleiben/ ſo daß er deß erſten Jahres Ge-
fangenſchafft zu entkommen/ kein Geld mag gebothen/ noch
angenommeu werden.
IX. Weil ein heimlicher falſcher Verlaͤumbder viel ſchaͤd-
licher/ als ein offenbahrer Feind iſt/ und einem ehrlichen Manne
an ſeinem Gluͤcke/ Wolfarth und gutem Leumuth nichtes nach-
theiligers ſeyn kan/ als wann er hinterruͤcks verlaͤſtert und aff-
terredet wird/ wodurch einer leichtlich bey Hoͤhern und Niedri-
gen dergeſtalt kan angegoſſen werden/ daß er nicht allein an ſei-
nem Wolſtande hoͤchlich gefaͤhrdet/ ſondern auch ſelbſten bey
guten und ehrlichen Leuten in uͤbelen und widrigen Wahn ver-
fallen koͤnte/ welches er nachmahls ohne groſſe Beſchwerde/
auch vielleicht nimmer zu uͤberwinden und zu repariren ver-
moͤchte; Derhalben/ und da Jemand von der Ritterſchafft
und dem Adel/ ſampt den Kriegs-Befehlhabern/ oder einer ih-
res gleichen dergeſtalt trachten wuͤrde/ eines andern Wolfarth/
Gluͤck und redliches Auffkommen zu behindern/ und deſſen ehr-
lichen Nahmen und Leumuth einen Schand-Flecken anzuhaͤn-
gen/ derſelbe ſol zur wolverdienten Straffe fuͤr dem Gericht/
bey welchem er vor ſchuldig erkandt worden/ in des Beleidig-
ten Gegenwart/ ihm eine oͤffentliche Abbitte und Wiederruff
thun/ mit weiterer Straffe aber dieſesmahl verſchonet blei-
ben; Kommet er aber zum andernmahl wieder/ ſol er ſeinen
begangenen Fehler nochmahls abbitten/ und uͤber deme mit
halbjaͤhrigem Gefaͤngniß beleget werden.
X. Wann einer nach dieſem Unſerm Edict eines Verbre-
chens ſchuldig befunden/ und krafft vorberuͤhrter Puncten zum
Gefaͤngniß condemniret worden/ derſelbe ſol/ ehe er ins Ge-
faͤng-
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