[Witzendorff, Georg Wilhelm von]: Ihrer Königl. Majest. zu Schweden in Dero Herzogthümern Bremen und Verden abgefassete Policey- Teich- Holtz- und Jacht-Ordnung. Stade, 1693.Feuer-Ordnung. was sonsten zu Dämpffung der Glut gebrauchet worden/ undgemeiner Stadt zugehöret/ durch die dazu bestellende Leute mit allem Fleiß wieder zusammen bringen/ die Wasser-Sprützen versuchen/ und da etwas schadhafft daran befunden/ dasselbe sofort repariren und bessern lassen/ und alles wiederumb an be- stimniten Ort schaffen: Jnsonderheit wann etwas von Ha- cken/ Eymern und sonsten verlohren und abhanden kommen wäre/ solches fleissig suchen/ auch Bürgermeistern und Rath den Verlust anzeigen/ und zu Wiederbeyschaffung des Gebrau- cheten/ allen müglichsten Fleiß anwenden. Die übrige Ey- mer/ Sprützen/ Leuchten/ und andere bey Löschung des Feuers gebrauchete Sachen aber/ in der Nächbarschafft/ wo der Brand gewesen/ zusammen getragen und gelassen werden/ biß folgen- des Tages der rechte Herr und Eigenthümer dasselbe wieder abfordere. LXII. Damit auch ein getreuer Arbeiter in vorfallenden Nöthen LXIII. Daferne jemand durch seine fleissige Arbeit bey Feuers- sund- H h
Feuer-Ordnung. was ſonſten zu Daͤmpffung der Glut gebrauchet worden/ undgemeiner Stadt zugehoͤret/ durch die dazu beſtellende Leute mit allem Fleiß wieder zuſammen bringen/ die Waſſer-Spruͤtzen verſuchen/ und da etwas ſchadhafft daran befunden/ daſſelbe ſofort repariren und beſſern laſſen/ und alles wiederumb an be- ſtimniten Ort ſchaffen: Jnſonderheit wann etwas von Ha- cken/ Eymern und ſonſten verlohren und abhanden kommen waͤre/ ſolches fleiſſig ſuchen/ auch Buͤrgermeiſtern und Rath den Verluſt anzeigen/ und zu Wiederbeyſchaffung des Gebrau- cheten/ allen muͤglichſten Fleiß anwenden. Die uͤbrige Ey- mer/ Spruͤtzen/ Leuchten/ und andere bey Loͤſchung des Feuers gebrauchete Sachen aber/ in der Naͤchbarſchafft/ wo der Brand geweſen/ zuſammen getragen und gelaſſen werden/ biß folgen- des Tages der rechte Herr und Eigenthuͤmer daſſelbe wieder abfordere. LXII. Damit auch ein getreuer Arbeiter in vorfallenden Noͤthen LXIII. Daferne jemand durch ſeine fleiſſige Arbeit bey Feuers- ſund- H h
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0251" n="237"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Feuer-Ordnung.</hi></fw><lb/> was ſonſten zu Daͤmpffung der Glut gebrauchet worden/ und<lb/> gemeiner Stadt zugehoͤret/ durch die dazu beſtellende Leute mit<lb/> allem Fleiß wieder zuſammen bringen/ die Waſſer-Spruͤtzen<lb/> verſuchen/ und da etwas ſchadhafft daran befunden/ daſſelbe<lb/> ſofort <hi rendition="#aq">reparir</hi>en und beſſern laſſen/ und alles wiederumb an be-<lb/> ſtimniten Ort ſchaffen: Jnſonderheit wann etwas von Ha-<lb/> cken/ Eymern und ſonſten verlohren und abhanden kommen<lb/> waͤre/ ſolches fleiſſig ſuchen/ auch Buͤrgermeiſtern und Rath<lb/> den Verluſt anzeigen/ und zu Wiederbeyſchaffung des Gebrau-<lb/> cheten/ allen muͤglichſten Fleiß anwenden. Die uͤbrige Ey-<lb/> mer/ Spruͤtzen/ Leuchten/ und andere bey Loͤſchung des Feuers<lb/> gebrauchete Sachen aber/ in der Naͤchbarſchafft/ wo der Brand<lb/> geweſen/ zuſammen getragen und gelaſſen werden/ biß folgen-<lb/> des Tages der rechte Herr und Eigenthuͤmer daſſelbe wieder<lb/> abfordere.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#aq">LXII.</hi> </head><lb/> <p>Damit auch ein getreuer Arbeiter in vorfallenden Noͤthen<lb/> eine billichmaͤſſige Belohnung hinwieder zu gewarten haben<lb/> moͤge/ wann er ſeiner Arbeit gute Zeugniß erlangen kan: So<lb/> ſol dem Kopenfuͤhrer/ welcher die erſte Kope Waſſer bringet/ von<lb/> dem jenigen/ in deſſen Hauſe das Ungluͤck ſich eraͤuget/ fuͤnff<lb/> Marck ohnwegerlich gegeben werden; Ferner ſollen einige Ta-<lb/> ge nach verfloſſenen Noͤthen die Herren deſſelben Quartiers<lb/> worinn die Noth entſtanden/ nebenſt den darinn verordneten<lb/> Feuer-Schauern zuſammen kommen/ und fuͤr erſt erkundigen/<lb/> ob auch die/ welche vermoͤge dieſer Ordnung in der Noth fuͤr al-<lb/> len ſollen erſcheinen und arbeiten/ ſich eingeſtellet/ und fleiſſig ge-<lb/> arbeitet; Die Außgebliebene aber angeben/ daß ſie zu gehoͤriger<lb/> Straffe gezogen/ und die Wolverdienten/ welche/ wie gemeldet/<lb/> deſſen gut Gezeugniß haben/ von einigen in dem Quartier <hi rendition="#aq">col-<lb/> lectir</hi>ten Geldern/ gebuͤhrlich belohnet werden.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#aq">LXIII.</hi> </head><lb/> <p>Daferne jemand durch ſeine fleiſſige Arbeit bey Feuers-<lb/> Noͤthen an ſeinen Gliedmaſſen/ oder ſonſt ſeiner Leibes - Ge-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">H h</fw><fw place="bottom" type="catch">ſund-</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [237/0251]
Feuer-Ordnung.
was ſonſten zu Daͤmpffung der Glut gebrauchet worden/ und
gemeiner Stadt zugehoͤret/ durch die dazu beſtellende Leute mit
allem Fleiß wieder zuſammen bringen/ die Waſſer-Spruͤtzen
verſuchen/ und da etwas ſchadhafft daran befunden/ daſſelbe
ſofort repariren und beſſern laſſen/ und alles wiederumb an be-
ſtimniten Ort ſchaffen: Jnſonderheit wann etwas von Ha-
cken/ Eymern und ſonſten verlohren und abhanden kommen
waͤre/ ſolches fleiſſig ſuchen/ auch Buͤrgermeiſtern und Rath
den Verluſt anzeigen/ und zu Wiederbeyſchaffung des Gebrau-
cheten/ allen muͤglichſten Fleiß anwenden. Die uͤbrige Ey-
mer/ Spruͤtzen/ Leuchten/ und andere bey Loͤſchung des Feuers
gebrauchete Sachen aber/ in der Naͤchbarſchafft/ wo der Brand
geweſen/ zuſammen getragen und gelaſſen werden/ biß folgen-
des Tages der rechte Herr und Eigenthuͤmer daſſelbe wieder
abfordere.
LXII.
Damit auch ein getreuer Arbeiter in vorfallenden Noͤthen
eine billichmaͤſſige Belohnung hinwieder zu gewarten haben
moͤge/ wann er ſeiner Arbeit gute Zeugniß erlangen kan: So
ſol dem Kopenfuͤhrer/ welcher die erſte Kope Waſſer bringet/ von
dem jenigen/ in deſſen Hauſe das Ungluͤck ſich eraͤuget/ fuͤnff
Marck ohnwegerlich gegeben werden; Ferner ſollen einige Ta-
ge nach verfloſſenen Noͤthen die Herren deſſelben Quartiers
worinn die Noth entſtanden/ nebenſt den darinn verordneten
Feuer-Schauern zuſammen kommen/ und fuͤr erſt erkundigen/
ob auch die/ welche vermoͤge dieſer Ordnung in der Noth fuͤr al-
len ſollen erſcheinen und arbeiten/ ſich eingeſtellet/ und fleiſſig ge-
arbeitet; Die Außgebliebene aber angeben/ daß ſie zu gehoͤriger
Straffe gezogen/ und die Wolverdienten/ welche/ wie gemeldet/
deſſen gut Gezeugniß haben/ von einigen in dem Quartier col-
lectirten Geldern/ gebuͤhrlich belohnet werden.
LXIII.
Daferne jemand durch ſeine fleiſſige Arbeit bey Feuers-
Noͤthen an ſeinen Gliedmaſſen/ oder ſonſt ſeiner Leibes - Ge-
ſund-
H h
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |