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[Witzendorff, Georg Wilhelm von]: Ihrer Königl. Majest. zu Schweden in Dero Herzogthümern Bremen und Verden abgefassete Policey- Teich- Holtz- und Jacht-Ordnung. Stade, 1693.

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Stadische
schlossene/ theils auch in verschlossenen Häusern verwahrete
Sprützen und Feuer-Instrumenta deßfalls nicht mögen zurück
gehalten werden; Als sollen gedoppelte Schlüssel verfertiget/
wovon der eine dem Einhaber des Weinkellers/ der ander aber
denen Feuerschauern oder zunächst wohnenden Bürger einge-
reichet werden/ mit diesem ausdrücklichen Bedinge/ daß der o-
der die jenige/ bey welchen die Schlüssel verhanden sind/ solche
an gewissen/ ihren Frauen und Gesinde bewusten Oertern/ hän-
gen oder niederlegen/ damit man derselbigen auch in ihrer Ab-
wesenheit mächtig seyn könne.

XLIII.

Ein jeder vermögener Bürger sol in seinem Hause zwey le-
derne Eymer/ und eine höltzerne Hand-Sprütz/ ein geringer
Bürger aber/ einen ledernen Eymer/ wie auch nach Proportion
einen kleinen Feuer-Hacken/ und eine Axte in seinem Hause je-
derzeit an die Hand zu haben schuldig seyn.

XLIV.

Ob auch zwar einige Butten oder Ballien bereits in Vor-
rath/ womit durch Schlöpen das behufige Wasser kan zugefüh-
ret werden/ verhanden/ sollen dennoch über dem 10. gleicher
Grösse/ nebenst 20. Zubern angeschaffet und verfertiget werden.

XLV.

Damit bey fürfallender Noth/ welche GOtt gnädig abwen-
den wolle/ die Feuer-Instrumenta, in specie die Sprützen und
was dazu gehöret/ jederzeit fertig seyn/ soll unser jetziger Raths-
Zimmermeister dazu bestellet werden/ daß er auff die Sprützen
gute Obacht habe/ damit solche jederzeit fertig/ und brauchbar
seyn mögen/ zu dem Ende er solche alle Viertel-Jahr in Praesentz
der Feuer-Herren und Feuerschauer auff öffentlicher Gassen
probiren/ was daran mangelhafft repariren/ und zugleich ei-
nige gewisse junge Leute/ wie sie damit ümbgehen/ und dieselbe
regieren können/ unterrichten sol.

XLVI.

Bey entstehender Feuersbrunst sollen alle und jede Fuhr-

leute/

Stadiſche
ſchloſſene/ theils auch in verſchloſſenen Haͤuſern verwahrete
Spruͤtzen und Feuer-Inſtrumenta deßfalls nicht moͤgen zuruͤck
gehalten werden; Als ſollen gedoppelte Schluͤſſel verfertiget/
wovon der eine dem Einhaber des Weinkellers/ der ander aber
denen Feuerſchauern oder zunaͤchſt wohnenden Buͤrger einge-
reichet werden/ mit dieſem ausdruͤcklichen Bedinge/ daß der o-
der die jenige/ bey welchen die Schluͤſſel verhanden ſind/ ſolche
an gewiſſen/ ihren Frauen und Geſinde bewuſten Oertern/ haͤn-
gen oder niederlegen/ damit man derſelbigen auch in ihrer Ab-
weſenheit maͤchtig ſeyn koͤnne.

XLIII.

Ein jeder vermoͤgener Buͤrger ſol in ſeinem Hauſe zwey le-
derne Eymer/ und eine hoͤltzerne Hand-Spruͤtz/ ein geringer
Buͤrger aber/ einen ledernen Eymer/ wie auch nach Proportion
einen kleinen Feuer-Hacken/ und eine Axte in ſeinem Hauſe je-
derzeit an die Hand zu haben ſchuldig ſeyn.

XLIV.

Ob auch zwar einige Butten oder Ballien bereits in Vor-
rath/ womit durch Schloͤpen das behufige Waſſer kan zugefuͤh-
ret werden/ verhanden/ ſollen dennoch uͤber dem 10. gleicher
Groͤſſe/ nebenſt 20. Zubern angeſchaffet und verfertiget werden.

XLV.

Damit bey fuͤrfallender Noth/ welche GOtt gnaͤdig abwen-
den wolle/ die Feuer-Inſtrumenta, in ſpecie die Spruͤtzen und
was dazu gehoͤret/ jederzeit fertig ſeyn/ ſoll unſer jetziger Raths-
Zimmermeiſter dazu beſtellet werden/ daß er auff die Spruͤtzen
gute Obacht habe/ damit ſolche jederzeit fertig/ und brauchbar
ſeyn moͤgen/ zu dem Ende er ſolche alle Viertel-Jahr in Præſentz
der Feuer-Herren und Feuerſchauer auff oͤffentlicher Gaſſen
probiren/ was daran mangelhafft repariren/ und zugleich ei-
nige gewiſſe junge Leute/ wie ſie damit uͤmbgehen/ und dieſelbe
regieren koͤnnen/ unterrichten ſol.

XLVI.

Bey entſtehender Feuersbrunſt ſollen alle und jede Fuhr-

leute/
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[232/0246] Stadiſche ſchloſſene/ theils auch in verſchloſſenen Haͤuſern verwahrete Spruͤtzen und Feuer-Inſtrumenta deßfalls nicht moͤgen zuruͤck gehalten werden; Als ſollen gedoppelte Schluͤſſel verfertiget/ wovon der eine dem Einhaber des Weinkellers/ der ander aber denen Feuerſchauern oder zunaͤchſt wohnenden Buͤrger einge- reichet werden/ mit dieſem ausdruͤcklichen Bedinge/ daß der o- der die jenige/ bey welchen die Schluͤſſel verhanden ſind/ ſolche an gewiſſen/ ihren Frauen und Geſinde bewuſten Oertern/ haͤn- gen oder niederlegen/ damit man derſelbigen auch in ihrer Ab- weſenheit maͤchtig ſeyn koͤnne. XLIII. Ein jeder vermoͤgener Buͤrger ſol in ſeinem Hauſe zwey le- derne Eymer/ und eine hoͤltzerne Hand-Spruͤtz/ ein geringer Buͤrger aber/ einen ledernen Eymer/ wie auch nach Proportion einen kleinen Feuer-Hacken/ und eine Axte in ſeinem Hauſe je- derzeit an die Hand zu haben ſchuldig ſeyn. XLIV. Ob auch zwar einige Butten oder Ballien bereits in Vor- rath/ womit durch Schloͤpen das behufige Waſſer kan zugefuͤh- ret werden/ verhanden/ ſollen dennoch uͤber dem 10. gleicher Groͤſſe/ nebenſt 20. Zubern angeſchaffet und verfertiget werden. XLV. Damit bey fuͤrfallender Noth/ welche GOtt gnaͤdig abwen- den wolle/ die Feuer-Inſtrumenta, in ſpecie die Spruͤtzen und was dazu gehoͤret/ jederzeit fertig ſeyn/ ſoll unſer jetziger Raths- Zimmermeiſter dazu beſtellet werden/ daß er auff die Spruͤtzen gute Obacht habe/ damit ſolche jederzeit fertig/ und brauchbar ſeyn moͤgen/ zu dem Ende er ſolche alle Viertel-Jahr in Præſentz der Feuer-Herren und Feuerſchauer auff oͤffentlicher Gaſſen probiren/ was daran mangelhafft repariren/ und zugleich ei- nige gewiſſe junge Leute/ wie ſie damit uͤmbgehen/ und dieſelbe regieren koͤnnen/ unterrichten ſol. XLVI. Bey entſtehender Feuersbrunſt ſollen alle und jede Fuhr- leute/

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Zitationshilfe: [Witzendorff, Georg Wilhelm von]: Ihrer Königl. Majest. zu Schweden in Dero Herzogthümern Bremen und Verden abgefassete Policey- Teich- Holtz- und Jacht-Ordnung. Stade, 1693, S. 232. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/witzendorff_policey_1693/246>, abgerufen am 25.11.2024.