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[Witzendorff, Georg Wilhelm von]: Ihrer Königl. Majest. zu Schweden in Dero Herzogthümern Bremen und Verden abgefassete Policey- Teich- Holtz- und Jacht-Ordnung. Stade, 1693.

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Feuer-Ordnung.
nigen verpflichtet seyn/ auch nicht mehr/ als für einen grossen
Schornstein/ so zum täglichen Kochen/ Rothbierbrauen oder
Waschen gebrauchet wird     ß.

Für einen kleinen zu Einhitzen und Erwärmung der Stu-
ben angelegte Schornsteine.     ß.

Für einen Schornstein in einer Buden oder Keller.     ß.
fordern und ihme gegeben werden; Mit den armen Leuten a-
ber dergestalt in Gelegenheit sehen/ daß er von denenselben ein
Leidliches nehme/ und nicht desto minder/ Gefahr zu verhüten/
die Schorsteine reinige.

Wird er aber diesem zuwidern handeln/ sol er ernstlich be-
straffet/ den daraus entstehenden Schaden zu erstatten angehal-
ten/ seines Dienstes verlustiget/ und ein ander bestellet werden.

XX.

Es sol sich niemand unternehmen in dieser Stadt einigen
Hauff oder Flachs auff den Ofen oder bey dem Feuer zu truck-
nen/ in der Höhe auff den Boden oder Kammern/ weniger des
Abends/ oder frühe Morgens/ bey Lichte zu hechlen/ besondern
das Hechlen unten an der Erde/ so lange es Tag/ verrichten. So
sol auch inskünfftige niemand sich unternehmen zu gedachter
früe Morgens- oder Abends-Zeiten bey Lichte zu dreschen/ oder
Stroh zu schneiden/ oder mit dergleichen entzündlichen Sachen
umbzugehen/ vielweniger selbige nahe an den Ofen oder Feuer-
Heerd zu legen bey 10. Marck unnachbleiblicher Straffe/ so
offt solches befunden/ oder er dessen überwiesen werden mag.

XXI.

Plaggen oder Heide sollen in diese Stadt nicht gebracht/
vielweniger auff den Heerd oder in den Ofen zu brennen gedul-
det/ noch auch mit Stroh oder Schoeff eingehitzet werden.

XXII.

Die Reepschläger sollen in ihren Wohn-Häusern keinen
Hanff legen/ sondern denselben in denen auff dem Bischoffs-Ho-
fe von Alters her dazu gewidmeten Buden verwahrlich behal-
ten: Wofern sie aber allen Vorrath von Hanff nicht daselbst

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Feuer-Ordnung.
nigen verpflichtet ſeyn/ auch nicht mehr/ als fuͤr einen groſſen
Schornſtein/ ſo zum taͤglichen Kochen/ Rothbierbrauen oder
Waſchen gebrauchet wird     ß.

Fuͤr einen kleinen zu Einhitzen und Erwaͤrmung der Stu-
ben angelegte Schornſteine.     ß.

Fuͤr einen Schornſtein in einer Buden oder Keller.     ß.
fordern und ihme gegeben werden; Mit den armen Leuten a-
ber dergeſtalt in Gelegenheit ſehen/ daß er von denenſelben ein
Leidliches nehme/ und nicht deſto minder/ Gefahr zu verhuͤten/
die Schorſteine reinige.

Wird er aber dieſem zuwidern handeln/ ſol er ernſtlich be-
ſtraffet/ den daraus entſtehenden Schaden zu erſtatten angehal-
ten/ ſeines Dienſtes verluſtiget/ und ein ander beſtellet werden.

XX.

Es ſol ſich niemand unternehmen in dieſer Stadt einigen
Hauff oder Flachs auff den Ofen oder bey dem Feuer zu truck-
nen/ in der Hoͤhe auff den Boden oder Kammern/ weniger des
Abends/ oder fruͤhe Morgens/ bey Lichte zu hechlen/ beſondern
das Hechlen unten an der Erde/ ſo lange es Tag/ verrichten. So
ſol auch inskuͤnfftige niemand ſich unternehmen zu gedachter
fruͤe Morgens- oder Abends-Zeiten bey Lichte zu dreſchen/ oder
Stroh zu ſchneiden/ oder mit dergleichen entzuͤndlichen Sachen
umbzugehen/ vielweniger ſelbige nahe an den Ofen oder Feuer-
Heerd zu legen bey 10. Marck unnachbleiblicher Straffe/ ſo
offt ſolches befunden/ oder er deſſen uͤberwieſen werden mag.

XXI.

Plaggen oder Heide ſollen in dieſe Stadt nicht gebracht/
vielweniger auff den Heerd oder in den Ofen zu brennen gedul-
det/ noch auch mit Stroh oder Schoeff eingehitzet werden.

XXII.

Die Reepſchlaͤger ſollen in ihren Wohn-Haͤuſern keinen
Hanff legen/ ſondern denſelben in denen auff dem Biſchoffs-Ho-
fe von Alters her dazu gewidmeten Buden verwahrlich behal-
ten: Wofern ſie aber allen Vorrath von Hanff nicht daſelbſt

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[225/0239] Feuer-Ordnung. nigen verpflichtet ſeyn/ auch nicht mehr/ als fuͤr einen groſſen Schornſtein/ ſo zum taͤglichen Kochen/ Rothbierbrauen oder Waſchen gebrauchet wird ß. Fuͤr einen kleinen zu Einhitzen und Erwaͤrmung der Stu- ben angelegte Schornſteine. ß. Fuͤr einen Schornſtein in einer Buden oder Keller. ß. fordern und ihme gegeben werden; Mit den armen Leuten a- ber dergeſtalt in Gelegenheit ſehen/ daß er von denenſelben ein Leidliches nehme/ und nicht deſto minder/ Gefahr zu verhuͤten/ die Schorſteine reinige. Wird er aber dieſem zuwidern handeln/ ſol er ernſtlich be- ſtraffet/ den daraus entſtehenden Schaden zu erſtatten angehal- ten/ ſeines Dienſtes verluſtiget/ und ein ander beſtellet werden. XX. Es ſol ſich niemand unternehmen in dieſer Stadt einigen Hauff oder Flachs auff den Ofen oder bey dem Feuer zu truck- nen/ in der Hoͤhe auff den Boden oder Kammern/ weniger des Abends/ oder fruͤhe Morgens/ bey Lichte zu hechlen/ beſondern das Hechlen unten an der Erde/ ſo lange es Tag/ verrichten. So ſol auch inskuͤnfftige niemand ſich unternehmen zu gedachter fruͤe Morgens- oder Abends-Zeiten bey Lichte zu dreſchen/ oder Stroh zu ſchneiden/ oder mit dergleichen entzuͤndlichen Sachen umbzugehen/ vielweniger ſelbige nahe an den Ofen oder Feuer- Heerd zu legen bey 10. Marck unnachbleiblicher Straffe/ ſo offt ſolches befunden/ oder er deſſen uͤberwieſen werden mag. XXI. Plaggen oder Heide ſollen in dieſe Stadt nicht gebracht/ vielweniger auff den Heerd oder in den Ofen zu brennen gedul- det/ noch auch mit Stroh oder Schoeff eingehitzet werden. XXII. Die Reepſchlaͤger ſollen in ihren Wohn-Haͤuſern keinen Hanff legen/ ſondern denſelben in denen auff dem Biſchoffs-Ho- fe von Alters her dazu gewidmeten Buden verwahrlich behal- ten: Wofern ſie aber allen Vorrath von Hanff nicht daſelbſt laſ- F f 3

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Zitationshilfe: [Witzendorff, Georg Wilhelm von]: Ihrer Königl. Majest. zu Schweden in Dero Herzogthümern Bremen und Verden abgefassete Policey- Teich- Holtz- und Jacht-Ordnung. Stade, 1693, S. 225. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/witzendorff_policey_1693/239>, abgerufen am 29.11.2024.