[Witzendorff, Georg Wilhelm von]: Ihrer Königl. Majest. zu Schweden in Dero Herzogthümern Bremen und Verden abgefassete Policey- Teich- Holtz- und Jacht-Ordnung. Stade, 1693.Feuer-Ordnung. get/ daß solche hiebevorige Verordnung in einem und andern/der Nothwendigkeit nach/ verbessert werden müssen: Als hat E. E. Rath dieselbe von neuen revidiret/ und auff nachgesetzte Arth und Weise verbessert/ auch damit hinkünfftig sich der Un- wissenheit halber niemand zu entschuldigen haben möchte/ durch offentlichen Druck publiciren lassen. I. Erstlich und insgemein soll ein jeder Hauß-Wirth oder Be- II. Alle Gastgebere/ imgleichen diejenige/ so Pferde/ Kühe/ oder abe
Feuer-Ordnung. get/ daß ſolche hiebevorige Verordnung in einem und andern/der Nothwendigkeit nach/ verbeſſert werden muͤſſen: Als hat E. E. Rath dieſelbe von neuen revidiret/ und auff nachgeſetzte Arth und Weiſe verbeſſert/ auch damit hinkuͤnfftig ſich der Un- wiſſenheit halber niemand zu entſchuldigen haben moͤchte/ durch offentlichen Druck publiciren laſſen. I. Erſtlich und insgemein ſoll ein jeder Hauß-Wirth oder Be- II. Alle Gaſtgebere/ imgleichen diejenige/ ſo Pferde/ Kuͤhe/ oder abe
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Feuer-Ordnung.
get/ daß ſolche hiebevorige Verordnung in einem und andern/
der Nothwendigkeit nach/ verbeſſert werden muͤſſen: Als hat
E. E. Rath dieſelbe von neuen revidiret/ und auff nachgeſetzte
Arth und Weiſe verbeſſert/ auch damit hinkuͤnfftig ſich der Un-
wiſſenheit halber niemand zu entſchuldigen haben moͤchte/
durch offentlichen Druck publiciren laſſen.
I.
Erſtlich und insgemein ſoll ein jeder Hauß-Wirth oder Be-
ſitzer des Hauſes GOtt den Allmaͤchtigen taͤglich umb Schutz
und Wache der heiligen Engel von Hertzen anruffen/ und ſich/
ſein Hauß und Guͤtere demſelben befehlen/ und hiernaͤgſt/ weil
die Erfahrung mehr als zu viel an den Tag giebet/ daß die Feu-
ers-Brunſten gemeiniglich durch Unachtſamkeit und Ver-
wahrloſung des Feuers zu entſtehen pflegen/ werden alle und je-
de Buͤrgere und Einwohnere dieſer Stadt hiemit ernſtlich erin-
nert und vermahnet/ daß ſie auff ihr Licht und Feuer alle- abſon-
derlich aber zur Abend- oder Nacht-Zeit fleiſſige und genaue
Acht haben/ das Feuer mit einem eiſern oder kuͤpffern Deckel
wol bedecken/ und durch ihre Kinder und Geſinde nicht ver-
wahrloſen/ beſondern/ ehe ſie ſchlaffen gehen/ darnach ſehen laſ-
ſen/ damit ſie und ihre Nachahren geſichert/ und aller Scha-
den und Nachtheil verhuͤtet werden moͤge.
II.
Alle Gaſtgebere/ imgleichen diejenige/ ſo Pferde/ Kuͤhe/ oder
ſonſten Vieh halten/ ſollen gleichfalls alles Ernſtes ermahnet
ſeyn/ daß ſie fuͤr ſichtig und behutſam mit dem Heu oder Stroh
umbgehen/ bey Abendzeit und naͤchtlicher Weile mit einem
bloſſem Lichte/ ohne Latern oder Leuchte/ in die Staͤlle/ auff die
Boden/ oder ſonſten an diejenige Oerther/ da Heu/ Stroh/ oder
ſonſt leicht anbrennende Materie ſich befindet/ nicht gehen/ noch
ihre Geſinde/ oder ſonſt jemand gehen laſſen; Da aber nach die-
ſer Zeit jemand deſſen uͤberwieſen wuͤrde/ wann gleich kein
Schade dahero entſtuͤnde/ ſoll derſelbe auff ſolchem Fall/ der
Befindung nach/ zu ernſtlicher Straffe gezogen: in eventum
abe
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