[Witzendorff, Georg Wilhelm von]: Ihrer Königl. Majest. zu Schweden in Dero Herzogthümern Bremen und Verden abgefassete Policey- Teich- Holtz- und Jacht-Ordnung. Stade, 1693.Teich-Ordnung. ter Weise verhenget würde; Sol der jenige/ dem hier-unter solcher gestalt zu nahe getreten wird/ darumb eben wenig/ derselben sich zu opponiren/ befugt/ son- dern vielmehr das verlangte Pfand willig abfolgen zu lassen verbunden; inzwischen aber/ wider solchen Unfug/ durch einlegende glimpff- und bescheidentliche protestation, sich zulässig zuverwahren/ auch im übri- gen wegen der/ par depit, ihme deßfalls zugefügter Beschwerden/ die unbefugte Abpfändere gebührend zu belangen/ ohnbenommen seyn. Jmmassen dann auff der gleichen angebrachte und bescheinigte Klage/ dem Beschwertem nicht allein zulängliche Satisfaction verschaffet/ sondern auch der also exorbitirende Teich- Richter und Geschworner/ nach der Schärffe bestraf- fet werden solle. § 9. So viel im übrigen die Wiedereinlösung der be-
Teich-Ordnung. ter Weiſe verhenget wuͤrde; Sol der jenige/ dem hier-unter ſolcher geſtalt zu nahe getreten wird/ darumb eben wenig/ derſelben ſich zu opponiren/ befugt/ ſon- dern vielmehr das verlangte Pfand willig abfolgen zu laſſen verbunden; inzwiſchen aber/ wider ſolchen Unfug/ durch einlegende glimpff- und beſcheidentliche proteſtation, ſich zulaͤſſig zuverwahren/ auch im uͤbri- gen wegen der/ par depit, ihme deßfalls zugefuͤgter Beſchwerden/ die unbefugte Abpfaͤndere gebuͤhrend zu belangen/ ohnbenommen ſeyn. Jmmaſſen dann auff der gleichen angebrachte und beſcheinigte Klage/ dem Beſchwertem nicht allein zulaͤngliche Satisfaction verſchaffet/ ſondern auch der alſo exorbitirende Teich- Richter und Geſchworner/ nach der Schaͤrffe beſtraf- fet werden ſolle. § 9. So viel im uͤbrigen die Wiedereinloͤſung der be-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0138" n="124"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Teich-Ordnung.</hi></fw><lb/> ter Weiſe verhenget wuͤrde; Sol der jenige/ dem hier-<lb/> unter ſolcher geſtalt zu nahe getreten wird/ darumb<lb/> eben wenig/ derſelben ſich zu <hi rendition="#aq">opponir</hi>en/ befugt/ ſon-<lb/> dern vielmehr das verlangte Pfand willig abfolgen<lb/> zu laſſen verbunden; inzwiſchen aber/ wider ſolchen<lb/> Unfug/ durch einlegende glimpff- und beſcheidentliche<lb/><hi rendition="#aq">proteſtation,</hi> ſich zulaͤſſig zuverwahren/ auch im uͤbri-<lb/> gen wegen der/ <hi rendition="#aq">par depit,</hi> ihme deßfalls zugefuͤgter<lb/> Beſchwerden/ die unbefugte Abpfaͤndere gebuͤhrend<lb/> zu belangen/ ohnbenommen ſeyn. Jmmaſſen dann<lb/> auff der gleichen angebrachte und beſcheinigte Klage/<lb/> dem Beſchwertem nicht allein zulaͤngliche <hi rendition="#aq">Satisfaction</hi><lb/> verſchaffet/ ſondern auch der alſo <hi rendition="#aq">exorbitir</hi>ende Teich-<lb/> Richter und Geſchworner/ nach der Schaͤrffe beſtraf-<lb/> fet werden ſolle.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>§ 9.</head> <p>So viel im uͤbrigen die Wiedereinloͤſung der<lb/> abgepfandeten Sachen/ als Viehe/ Keſſel/ Grapen/<lb/> und andern Haußgeraths betrifft; Weil darinnen ſo<lb/> wol <hi rendition="#aq">ratione termini,</hi> als <hi rendition="#aq">caducitatis,</hi> Unſere Marſch-<lb/> lande nicht allerdings uͤbereinkommen/ und Wir<lb/> gleichwol nicht gemeinet ſeyn/ ohne dringende Noth/<lb/> oder uͤbertragende Uhrſachen/ hierunter Aenderung<lb/> vorzunehmen; So beſtetigen Wir/ einem jeden Or-<lb/> the/ auch <hi rendition="#aq">in ſpecie</hi> dem Alten Lande/ ſeine dieſesfalls<lb/> von Alters her gebrauchte gute Gewohnheit/ und<lb/> wollen/ daß darnach fernerhin beſtaͤndigſt verfahren/<lb/> anbey aber die Billigkeit dergeſtalt fuͤrgenommen<lb/> und beſchaffet werde/ daß niemand/ uͤber die Gebuͤhr<lb/> <fw place="bottom" type="catch">be-</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [124/0138]
Teich-Ordnung.
ter Weiſe verhenget wuͤrde; Sol der jenige/ dem hier-
unter ſolcher geſtalt zu nahe getreten wird/ darumb
eben wenig/ derſelben ſich zu opponiren/ befugt/ ſon-
dern vielmehr das verlangte Pfand willig abfolgen
zu laſſen verbunden; inzwiſchen aber/ wider ſolchen
Unfug/ durch einlegende glimpff- und beſcheidentliche
proteſtation, ſich zulaͤſſig zuverwahren/ auch im uͤbri-
gen wegen der/ par depit, ihme deßfalls zugefuͤgter
Beſchwerden/ die unbefugte Abpfaͤndere gebuͤhrend
zu belangen/ ohnbenommen ſeyn. Jmmaſſen dann
auff der gleichen angebrachte und beſcheinigte Klage/
dem Beſchwertem nicht allein zulaͤngliche Satisfaction
verſchaffet/ ſondern auch der alſo exorbitirende Teich-
Richter und Geſchworner/ nach der Schaͤrffe beſtraf-
fet werden ſolle.
§ 9. So viel im uͤbrigen die Wiedereinloͤſung der
abgepfandeten Sachen/ als Viehe/ Keſſel/ Grapen/
und andern Haußgeraths betrifft; Weil darinnen ſo
wol ratione termini, als caducitatis, Unſere Marſch-
lande nicht allerdings uͤbereinkommen/ und Wir
gleichwol nicht gemeinet ſeyn/ ohne dringende Noth/
oder uͤbertragende Uhrſachen/ hierunter Aenderung
vorzunehmen; So beſtetigen Wir/ einem jeden Or-
the/ auch in ſpecie dem Alten Lande/ ſeine dieſesfalls
von Alters her gebrauchte gute Gewohnheit/ und
wollen/ daß darnach fernerhin beſtaͤndigſt verfahren/
anbey aber die Billigkeit dergeſtalt fuͤrgenommen
und beſchaffet werde/ daß niemand/ uͤber die Gebuͤhr
be-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/witzendorff_policey_1693 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/witzendorff_policey_1693/138 |
Zitationshilfe: | [Witzendorff, Georg Wilhelm von]: Ihrer Königl. Majest. zu Schweden in Dero Herzogthümern Bremen und Verden abgefassete Policey- Teich- Holtz- und Jacht-Ordnung. Stade, 1693, S. 124. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/witzendorff_policey_1693/138>, abgerufen am 25.07.2024. |