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Wirth, Johann Georg August: Das Nationalfest der Deutschen zu Hambach. Heft 1. Neustadt, 1832.

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Gelobten den Völkern die Freiheit:
Ihr Schwur war Hohn nur und Spott.

Wem habt Ihr die Schlachten geschlagen?
Wem alles geopfert im Krieg?
Wem habt Ihr die Throne gebauet?
Wem, sagt es! errungen den Sieg?! --
Und Ihr, die Ihr lieget begraben,
Wem habt Ihr das Herz-Blut versprützt?
Dem armen geretteten Deutschland? -- --
Ihm hat es noch heut nichts genützt! --
Die Fürsten, die haben's zerstückelt;
Umzingelt mit Mauth und mit Zoll:
Die Länder, die Völker verarmen;
Die Kammern der Großen -- sind voll.
Sind das noch die einzigen Bande,
In welchen wir kommen und geh'n?
Ist das der Vereinigung Segen,
In der mit den Fürsten wir steh'n?!
Sie haben deutschthümliche Ehre
Gebrandmarkt durch Trug und Verrath;
Das zeugen die siebenzeh'n Jahre --
An Polen -- die neuste Fluch-That.
Ach, Polen! wo bist du?! -- Gott! Polen!
Hört Völker! Ihr Völker, o hört!
Wie Euch der Geist der Erschlag'nen,
Der lebenden Helden beschwört!
Sie haben die Freiheit versprochen
Der Schrift und des Wortes, bei Gott --
Und schlagen sie Beide in Fesseln,
Und sinnen auf gänzlichen Tod.
Bei Leipzig da liegen begraben
Die Rächer der Vaterlands-Schmach:
Auf sind die Todten gestanden,
Und führen hochzürnende Klag;
Und klagen die Fürsten -- die Völker --
Die Fürsten: verräthrischer Schuld --
Die harrenden Völker: der Langmuth,
Der sträflichen Sclaven-Geduld. --
Wir hörten, und hören, ihr Geister,
Die große, die zürnende Klag';
Sie hallt in den Gauen von Deutschland
Wie donnernder Siegeston nach.
Wir wollen! -- wir werden! -- wir schwörens!
Euch schwören wir's und unserm Gott:

Gelobten den Völkern die Freiheit:
Ihr Schwur war Hohn nur und Spott.

Wem habt Ihr die Schlachten geſchlagen?
Wem alles geopfert im Krieg?
Wem habt Ihr die Throne gebauet?
Wem, ſagt es! errungen den Sieg?! —
Und Ihr, die Ihr lieget begraben,
Wem habt Ihr das Herz-Blut verſprützt?
Dem armen geretteten Deutſchland? — —
Ihm hat es noch heut nichts genützt! —
Die Fürſten, die haben’s zerſtückelt;
Umzingelt mit Mauth und mit Zoll:
Die Länder, die Völker verarmen;
Die Kammern der Großen — ſind voll.
Sind das noch die einzigen Bande,
In welchen wir kommen und geh’n?
Iſt das der Vereinigung Segen,
In der mit den Fürſten wir ſteh’n?!
Sie haben deutſchthümliche Ehre
Gebrandmarkt durch Trug und Verrath;
Das zeugen die ſiebenzeh’n Jahre —
An Polen — die neuſte Fluch-That.
Ach, Polen! wo biſt du?! — Gott! Polen!
Hört Völker! Ihr Völker, o hört!
Wie Euch der Geiſt der Erſchlag’nen,
Der lebenden Helden beſchwört!
Sie haben die Freiheit verſprochen
Der Schrift und des Wortes, bei Gott —
Und ſchlagen ſie Beide in Feſſeln,
Und ſinnen auf gänzlichen Tod.
Bei Leipzig da liegen begraben
Die Rächer der Vaterlands-Schmach:
Auf ſind die Todten geſtanden,
Und führen hochzürnende Klag;
Und klagen die Fürſten — die Völker
Die Fürſten: verräthriſcher Schuld
Die harrenden Völker: der Langmuth,
Der ſträflichen Sclaven-Geduld. —
Wir hörten, und hören, ihr Geiſter,
Die große, die zürnende Klag’;
Sie hallt in den Gauen von Deutſchland
Wie donnernder Siegeston nach.
Wir wollen! — wir werden! — wir ſchwörens!
Euch ſchwören wir’s und unſerm Gott:
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[57/0065] Gelobten den Völkern die Freiheit: Ihr Schwur war Hohn nur und Spott. Wem habt Ihr die Schlachten geſchlagen? Wem alles geopfert im Krieg? Wem habt Ihr die Throne gebauet? Wem, ſagt es! errungen den Sieg?! — Und Ihr, die Ihr lieget begraben, Wem habt Ihr das Herz-Blut verſprützt? Dem armen geretteten Deutſchland? — — Ihm hat es noch heut nichts genützt! — Die Fürſten, die haben’s zerſtückelt; Umzingelt mit Mauth und mit Zoll: Die Länder, die Völker verarmen; Die Kammern der Großen — ſind voll. Sind das noch die einzigen Bande, In welchen wir kommen und geh’n? Iſt das der Vereinigung Segen, In der mit den Fürſten wir ſteh’n?! Sie haben deutſchthümliche Ehre Gebrandmarkt durch Trug und Verrath; Das zeugen die ſiebenzeh’n Jahre — An Polen — die neuſte Fluch-That. Ach, Polen! wo biſt du?! — Gott! Polen! Hört Völker! Ihr Völker, o hört! Wie Euch der Geiſt der Erſchlag’nen, Der lebenden Helden beſchwört! Sie haben die Freiheit verſprochen Der Schrift und des Wortes, bei Gott — Und ſchlagen ſie Beide in Feſſeln, Und ſinnen auf gänzlichen Tod. Bei Leipzig da liegen begraben Die Rächer der Vaterlands-Schmach: Auf ſind die Todten geſtanden, Und führen hochzürnende Klag; Und klagen die Fürſten — die Völker — Die Fürſten: verräthriſcher Schuld — Die harrenden Völker: der Langmuth, Der ſträflichen Sclaven-Geduld. — Wir hörten, und hören, ihr Geiſter, Die große, die zürnende Klag’; Sie hallt in den Gauen von Deutſchland Wie donnernder Siegeston nach. Wir wollen! — wir werden! — wir ſchwörens! Euch ſchwören wir’s und unſerm Gott:

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Zitationshilfe: Wirth, Johann Georg August: Das Nationalfest der Deutschen zu Hambach. Heft 1. Neustadt, 1832, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wirth_nationalfest01_1832/65>, abgerufen am 27.11.2024.