Wirth, Johann Georg August: Das Nationalfest der Deutschen zu Hambach. Heft 1. Neustadt, 1832.Und diese braven, für Ehre und Recht glühenden Männer sehen O hätten doch immer Alle, die das Volk zum Schutz und zur Wah- Darum Freunde der deutschen Völker, diesen Ehrenmännern, dem Nach der Ausbringung des Toastes wurden in angemessenen Pausen 1. Wo Männersinn, so froh wie heute Bei schöner Tafelrunde wohnt, Wo Sinn für's Gute, im Geleite Von festem Muth im Herzen thront, Himmlisch und hehr regt im Busen sich Lust :,: Freude hebet die männliche Brust :,: Des Bergeszinne wird zum Göttersaale, Und jedes Mannes Sitz ein Thron, Es spiegelt sich im Festpocale Der Mann, als Mann, als Göttersohn. Spiegelt Euch, Männer, in hellem Pocal, :,: Freut Euch wie Götter beim fröhlichen Mahl. :,: Uns ist der Freude reine Quelle, Die Freiheit, Ehre, Vaterland, Begeistert strahlt das Auge helle; Dem Freunde drückt der Freund die Hand. Blitzet, ihr Augen, begeisterungshell, :,: Fließe, du reiner, du göttlicher Quell! :,: Hier engen nicht der Männer Herzen Des Lebens kleine Sorgen ein. Gerechte Trauer, herbe Schmerzen, Verscheuchet jetzt der goldne Wein. Glänze, du herrlicher, heimischer Wein, :,: Würdig, nur Freien ein Nektar zu seyn. ;,: Den Männern, die des Volkes Rechte Vertheidigen mit Gut und Blut, Und kämpfen wider feile Knechte Durch Wort und That mit festem Muth! Freiheit ist mehr, als das Gut und das Blut, :, Bürgersinn ehret, ist köstliches Gut. :,: Und dieſe braven, für Ehre und Recht glühenden Männer ſehen O hätten doch immer Alle, die das Volk zum Schutz und zur Wah- Darum Freunde der deutſchen Völker, dieſen Ehrenmännern, dem Nach der Ausbringung des Toaſtes wurden in angemeſſenen Pauſen 1. Wo Männerſinn, ſo froh wie heute Bei ſchöner Tafelrunde wohnt, Wo Sinn für’s Gute, im Geleite Von feſtem Muth im Herzen thront, Himmliſch und hehr regt im Buſen ſich Luſt :,: Freude hebet die männliche Bruſt :,: Des Bergeszinne wird zum Götterſaale, Und jedes Mannes Sitz ein Thron, Es ſpiegelt ſich im Feſtpocale Der Mann, als Mann, als Götterſohn. Spiegelt Euch, Männer, in hellem Pocal, :,: Freut Euch wie Götter beim fröhlichen Mahl. :,: Uns iſt der Freude reine Quelle, Die Freiheit, Ehre, Vaterland, Begeiſtert ſtrahlt das Auge helle; Dem Freunde drückt der Freund die Hand. Blitzet, ihr Augen, begeiſterungshell, :,: Fließe, du reiner, du göttlicher Quell! :,: Hier engen nicht der Männer Herzen Des Lebens kleine Sorgen ein. Gerechte Trauer, herbe Schmerzen, Verſcheuchet jetzt der goldne Wein. Glänze, du herrlicher, heimiſcher Wein, :,: Würdig, nur Freien ein Nektar zu ſeyn. ;,: Den Männern, die des Volkes Rechte Vertheidigen mit Gut und Blut, Und kämpfen wider feile Knechte Durch Wort und That mit feſtem Muth! Freiheit iſt mehr, als das Gut und das Blut, :, Bürgerſinn ehret, iſt köſtliches Gut. :,: <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0063" n="55"/> <p>Und dieſe braven, für Ehre und Recht glühenden Männer ſehen<lb/> wir heute unter uns; ſie ſind eine der gröſten Zierden unſeres Feſtes; —<lb/><hi rendition="#g">es iſt der Landrath des Rheinkreiſes</hi> auf den ſich unſer Auge<lb/> mit dankbarer Anerkennung und Verehrung richtet,</p><lb/> <p>O hätten doch immer Alle, die das Volk zum Schutz und zur Wah-<lb/> rung ſeiner Rechte mit ſeinem Vertrauen ehrte, mit gleicher <hi rendition="#g">Einig<lb/> keit, Kraft und Würde</hi>, des Volkes Ehre, Recht und Wohl ge<lb/> ſchützt — herrliche Früchte wären heute ſchon dem deutſchen Vaterlande<lb/> erwachſen.</p><lb/> <p>Darum Freunde der deutſchen Völker, dieſen Ehrenmännern, dem<lb/> Landrathe des Rheinkreiſes ein dreimaliges Lebehoch! —</p><lb/> <p>Nach der Ausbringung des Toaſtes wurden in angemeſſenen Pauſen<lb/> folgende Lieder abgeſungen:</p><lb/> <p> <hi rendition="#c">1.<lb/><hi rendition="#g">Melodie</hi>: Vom hoh’n Olymp herab ꝛc.</hi> </p><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Wo Männerſinn, ſo froh wie heute</l><lb/> <l>Bei ſchöner Tafelrunde wohnt,</l><lb/> <l>Wo Sinn für’s Gute, im Geleite</l><lb/> <l>Von feſtem Muth im Herzen thront,</l><lb/> <l>Himmliſch und hehr regt im Buſen ſich Luſt :,:</l><lb/> <l>Freude hebet die männliche Bruſt :,:</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Des Bergeszinne wird zum Götterſaale,</l><lb/> <l>Und jedes <hi rendition="#g">Mannes</hi> Sitz ein Thron,</l><lb/> <l>Es ſpiegelt ſich im Feſtpocale</l><lb/> <l>Der Mann, als Mann, als Götterſohn.</l><lb/> <l>Spiegelt Euch, Männer, in hellem Pocal, :,:</l><lb/> <l>Freut Euch wie Götter beim fröhlichen Mahl. :,:</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Uns iſt der Freude reine Quelle,</l><lb/> <l>Die Freiheit, Ehre, Vaterland,</l><lb/> <l>Begeiſtert ſtrahlt das Auge helle;</l><lb/> <l>Dem Freunde drückt der Freund die Hand.</l><lb/> <l>Blitzet, ihr Augen, begeiſterungshell, :,:</l><lb/> <l>Fließe, du reiner, du göttlicher Quell! :,:</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>Hier engen nicht der Männer Herzen</l><lb/> <l>Des Lebens kleine Sorgen ein.</l><lb/> <l>Gerechte Trauer, herbe Schmerzen,</l><lb/> <l>Verſcheuchet jetzt der goldne Wein.</l><lb/> <l>Glänze, du herrlicher, heimiſcher Wein, :,:</l><lb/> <l>Würdig, nur Freien ein Nektar zu ſeyn. ;,:</l> </lg><lb/> <lg n="5"> <l>Den Männern, die des Volkes Rechte</l><lb/> <l>Vertheidigen mit Gut und Blut,</l><lb/> <l>Und kämpfen wider feile Knechte</l><lb/> <l>Durch Wort und That mit feſtem Muth!</l><lb/> <l>Freiheit iſt mehr, als das Gut und das Blut, :,</l><lb/> <l>Bürgerſinn ehret, iſt köſtliches Gut. :,:</l> </lg><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [55/0063]
Und dieſe braven, für Ehre und Recht glühenden Männer ſehen
wir heute unter uns; ſie ſind eine der gröſten Zierden unſeres Feſtes; —
es iſt der Landrath des Rheinkreiſes auf den ſich unſer Auge
mit dankbarer Anerkennung und Verehrung richtet,
O hätten doch immer Alle, die das Volk zum Schutz und zur Wah-
rung ſeiner Rechte mit ſeinem Vertrauen ehrte, mit gleicher Einig
keit, Kraft und Würde, des Volkes Ehre, Recht und Wohl ge
ſchützt — herrliche Früchte wären heute ſchon dem deutſchen Vaterlande
erwachſen.
Darum Freunde der deutſchen Völker, dieſen Ehrenmännern, dem
Landrathe des Rheinkreiſes ein dreimaliges Lebehoch! —
Nach der Ausbringung des Toaſtes wurden in angemeſſenen Pauſen
folgende Lieder abgeſungen:
1.
Melodie: Vom hoh’n Olymp herab ꝛc.
Wo Männerſinn, ſo froh wie heute
Bei ſchöner Tafelrunde wohnt,
Wo Sinn für’s Gute, im Geleite
Von feſtem Muth im Herzen thront,
Himmliſch und hehr regt im Buſen ſich Luſt :,:
Freude hebet die männliche Bruſt :,:
Des Bergeszinne wird zum Götterſaale,
Und jedes Mannes Sitz ein Thron,
Es ſpiegelt ſich im Feſtpocale
Der Mann, als Mann, als Götterſohn.
Spiegelt Euch, Männer, in hellem Pocal, :,:
Freut Euch wie Götter beim fröhlichen Mahl. :,:
Uns iſt der Freude reine Quelle,
Die Freiheit, Ehre, Vaterland,
Begeiſtert ſtrahlt das Auge helle;
Dem Freunde drückt der Freund die Hand.
Blitzet, ihr Augen, begeiſterungshell, :,:
Fließe, du reiner, du göttlicher Quell! :,:
Hier engen nicht der Männer Herzen
Des Lebens kleine Sorgen ein.
Gerechte Trauer, herbe Schmerzen,
Verſcheuchet jetzt der goldne Wein.
Glänze, du herrlicher, heimiſcher Wein, :,:
Würdig, nur Freien ein Nektar zu ſeyn. ;,:
Den Männern, die des Volkes Rechte
Vertheidigen mit Gut und Blut,
Und kämpfen wider feile Knechte
Durch Wort und That mit feſtem Muth!
Freiheit iſt mehr, als das Gut und das Blut, :,
Bürgerſinn ehret, iſt köſtliches Gut. :,:
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Zitationshilfe: | Wirth, Johann Georg August: Das Nationalfest der Deutschen zu Hambach. Heft 1. Neustadt, 1832, S. 55. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wirth_nationalfest01_1832/63>, abgerufen am 26.07.2024. |