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Winkler, Johann Heinrich: Gedanken von den Eigenschaften, Wirkungen und Ursachen der Electricität. Leipzig, 1744.

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Der physicalische Theil
sich auch wieder in ihren vorigen Raum aus,
sobald man im Zusammenziehen aufhöret.

Weil aber Saiten und Spiralfedern mit
einem Ende irgendwo befestiget seyn müßen,
wenn sie der Kraft, welche in sie wirkt, durch
ihre Elasticität widerstehen sollen: so ist die
Frage, wo die electrischen Linien an ihrem
Körper befestiget seyn, und wo sie entweder
gedehnet, oder zusammengezogen werden sollen?
Jm Reiben des Glases geschiehet der Stoß
allemal nach einer geraden Linie. Nach dieser
aber erfolgen nicht alle Bewegungen der elec-
trischen Theile. Ein jeglicher Punct, an wel-
chem die Electricität durch Reiben erreget
wird, vertheilt die bewegte Materie nach di-
vergenten Linien (§. 109). Solchergestalt kann
man sich noch keine Vorstellung machen, wie
die electrischen Theile nach Art der Saiten un-
ter einander verbunden seyn könnten. Wenn
die electrischen Linien blos nach der Gegend
bewegt würden, gegen welche der Stoß im
Reiben geschiehet: so könnte man sich einbil-
den, als wenn eine solche Linie ihrer Natur

nach

Der phyſicaliſche Theil
ſich auch wieder in ihren vorigen Raum aus,
ſobald man im Zuſammenziehen aufhoͤret.

Weil aber Saiten und Spiralfedern mit
einem Ende irgendwo befeſtiget ſeyn muͤßen,
wenn ſie der Kraft, welche in ſie wirkt, durch
ihre Elaſticitaͤt widerſtehen ſollen: ſo iſt die
Frage, wo die electriſchen Linien an ihrem
Koͤrper befeſtiget ſeyn, und wo ſie entweder
gedehnet, oder zuſammengezogen werden ſollen?
Jm Reiben des Glaſes geſchiehet der Stoß
allemal nach einer geraden Linie. Nach dieſer
aber erfolgen nicht alle Bewegungen der elec-
triſchen Theile. Ein jeglicher Punct, an wel-
chem die Electricitaͤt durch Reiben erreget
wird, vertheilt die bewegte Materie nach di-
vergenten Linien (§. 109). Solchergeſtalt kann
man ſich noch keine Vorſtellung machen, wie
die electriſchen Theile nach Art der Saiten un-
ter einander verbunden ſeyn koͤnnten. Wenn
die electriſchen Linien blos nach der Gegend
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Reiben geſchiehet: ſo koͤnnte man ſich einbil-
den, als wenn eine ſolche Linie ihrer Natur

nach
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[134/0166] Der phyſicaliſche Theil ſich auch wieder in ihren vorigen Raum aus, ſobald man im Zuſammenziehen aufhoͤret. Weil aber Saiten und Spiralfedern mit einem Ende irgendwo befeſtiget ſeyn muͤßen, wenn ſie der Kraft, welche in ſie wirkt, durch ihre Elaſticitaͤt widerſtehen ſollen: ſo iſt die Frage, wo die electriſchen Linien an ihrem Koͤrper befeſtiget ſeyn, und wo ſie entweder gedehnet, oder zuſammengezogen werden ſollen? Jm Reiben des Glaſes geſchiehet der Stoß allemal nach einer geraden Linie. Nach dieſer aber erfolgen nicht alle Bewegungen der elec- triſchen Theile. Ein jeglicher Punct, an wel- chem die Electricitaͤt durch Reiben erreget wird, vertheilt die bewegte Materie nach di- vergenten Linien (§. 109). Solchergeſtalt kann man ſich noch keine Vorſtellung machen, wie die electriſchen Theile nach Art der Saiten un- ter einander verbunden ſeyn koͤnnten. Wenn die electriſchen Linien blos nach der Gegend bewegt wuͤrden, gegen welche der Stoß im Reiben geſchiehet: ſo koͤnnte man ſich einbil- den, als wenn eine ſolche Linie ihrer Natur nach

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Zitationshilfe: Winkler, Johann Heinrich: Gedanken von den Eigenschaften, Wirkungen und Ursachen der Electricität. Leipzig, 1744, S. 134. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/winkler_gedanken_1744/166>, abgerufen am 27.11.2024.