Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Winkler, Johann Heinrich: Gedanken von den Eigenschaften, Wirkungen und Ursachen der Electricität. Leipzig, 1744.

Bild:
<< vorherige Seite
Der physicalische Theil

Der Zusammenhang entstehet, wenn der
Stoß der electrischen Materie der Schwere
des entgegen gestellten Körpers gleich ist. Denn
solchergestalt verliehret der Körper durch seine
eben so starke Gegenwirkung seine völlige
Schwere (§. 128 u. 129). Jndem also die
electrische Materie den Körper berühret: so
wird sie mit ihm vereiniget (§. 130).

Wenn unter zusammenhangenden Körpern
einer nach derjenigen Linie, nach welcher sie
mit gleichen Kräften in einander wirken, be-
wegt wird: so wird der andere nach dieser Li-
nie zugleich mit bewegt. Weil demnach die
electrische Materie in den electrisirten Körper
zurück fähret: so muß ihr der Körper, welcher
mit ihr zusammen hängt, nothwendig folgen.

§. 132.

Man kann also der electrischen Ma-
terie, welche durch das Electrisiren aus dem
Körper, in welchem sie sich befindet, auf eine
gewiße Weite herausgetrieben wird, in eigentli-
chem Verstande eine anziehende Kraft zueignen.

§. 133.

Weil die electrischen Linien, von dem
Puncte ihres Ursprungs an, divergent sind

(§. 109)
Der phyſicaliſche Theil

Der Zuſammenhang entſtehet, wenn der
Stoß der electriſchen Materie der Schwere
des entgegen geſtellten Koͤrpers gleich iſt. Denn
ſolchergeſtalt verliehret der Koͤrper durch ſeine
eben ſo ſtarke Gegenwirkung ſeine voͤllige
Schwere (§. 128 u. 129). Jndem alſo die
electriſche Materie den Koͤrper beruͤhret: ſo
wird ſie mit ihm vereiniget (§. 130).

Wenn unter zuſammenhangenden Koͤrpern
einer nach derjenigen Linie, nach welcher ſie
mit gleichen Kraͤften in einander wirken, be-
wegt wird: ſo wird der andere nach dieſer Li-
nie zugleich mit bewegt. Weil demnach die
electriſche Materie in den electriſirten Koͤrper
zuruͤck faͤhret: ſo muß ihr der Koͤrper, welcher
mit ihr zuſammen haͤngt, nothwendig folgen.

§. 132.

Man kann alſo der electriſchen Ma-
terie, welche durch das Electriſiren aus dem
Koͤrper, in welchem ſie ſich befindet, auf eine
gewiße Weite herausgetrieben wird, in eigentli-
chem Verſtande eine anziehende Kraft zueignen.

§. 133.

Weil die electriſchen Linien, von dem
Puncte ihres Urſprungs an, divergent ſind

(§. 109)
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0128" n="96"/>
              <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Der phy&#x017F;icali&#x017F;che Theil</hi> </fw><lb/>
              <p>Der Zu&#x017F;ammenhang ent&#x017F;tehet, wenn der<lb/>
Stoß der electri&#x017F;chen Materie der Schwere<lb/>
des entgegen ge&#x017F;tellten Ko&#x0364;rpers gleich i&#x017F;t. Denn<lb/>
&#x017F;olcherge&#x017F;talt verliehret der Ko&#x0364;rper durch &#x017F;eine<lb/>
eben &#x017F;o &#x017F;tarke Gegenwirkung &#x017F;eine vo&#x0364;llige<lb/>
Schwere (§. 128 u. 129). Jndem al&#x017F;o die<lb/>
electri&#x017F;che Materie den Ko&#x0364;rper beru&#x0364;hret: &#x017F;o<lb/>
wird &#x017F;ie mit ihm vereiniget (§. 130).</p><lb/>
              <p>Wenn unter zu&#x017F;ammenhangenden Ko&#x0364;rpern<lb/>
einer nach derjenigen Linie, nach welcher &#x017F;ie<lb/>
mit gleichen Kra&#x0364;ften in einander wirken, be-<lb/>
wegt wird: &#x017F;o wird der andere nach die&#x017F;er Li-<lb/>
nie zugleich mit bewegt. Weil demnach die<lb/>
electri&#x017F;che Materie in den electri&#x017F;irten Ko&#x0364;rper<lb/>
zuru&#x0364;ck fa&#x0364;hret: &#x017F;o muß ihr der Ko&#x0364;rper, welcher<lb/>
mit ihr zu&#x017F;ammen ha&#x0364;ngt, nothwendig folgen.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 132.</head>
              <p>Man kann al&#x017F;o der electri&#x017F;chen Ma-<lb/>
terie, welche durch das Electri&#x017F;iren aus dem<lb/>
Ko&#x0364;rper, in welchem &#x017F;ie &#x017F;ich befindet, auf eine<lb/>
gewiße Weite herausgetrieben wird, in eigentli-<lb/>
chem Ver&#x017F;tande eine anziehende Kraft zueignen.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 133.</head>
              <p>Weil die electri&#x017F;chen Linien, von dem<lb/>
Puncte ihres Ur&#x017F;prungs an, divergent &#x017F;ind<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">(§. 109)</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[96/0128] Der phyſicaliſche Theil Der Zuſammenhang entſtehet, wenn der Stoß der electriſchen Materie der Schwere des entgegen geſtellten Koͤrpers gleich iſt. Denn ſolchergeſtalt verliehret der Koͤrper durch ſeine eben ſo ſtarke Gegenwirkung ſeine voͤllige Schwere (§. 128 u. 129). Jndem alſo die electriſche Materie den Koͤrper beruͤhret: ſo wird ſie mit ihm vereiniget (§. 130). Wenn unter zuſammenhangenden Koͤrpern einer nach derjenigen Linie, nach welcher ſie mit gleichen Kraͤften in einander wirken, be- wegt wird: ſo wird der andere nach dieſer Li- nie zugleich mit bewegt. Weil demnach die electriſche Materie in den electriſirten Koͤrper zuruͤck faͤhret: ſo muß ihr der Koͤrper, welcher mit ihr zuſammen haͤngt, nothwendig folgen. §. 132.Man kann alſo der electriſchen Ma- terie, welche durch das Electriſiren aus dem Koͤrper, in welchem ſie ſich befindet, auf eine gewiße Weite herausgetrieben wird, in eigentli- chem Verſtande eine anziehende Kraft zueignen. §. 133.Weil die electriſchen Linien, von dem Puncte ihres Urſprungs an, divergent ſind (§. 109)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/winkler_gedanken_1744
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/winkler_gedanken_1744/128
Zitationshilfe: Winkler, Johann Heinrich: Gedanken von den Eigenschaften, Wirkungen und Ursachen der Electricität. Leipzig, 1744, S. 96. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/winkler_gedanken_1744/128>, abgerufen am 22.12.2024.