Winckelmann, Johann Joachim: Geschichte der Kunst des Alterthums. Bd. 2. Dresden, 1764.unter den Römischen Kaisern. phis in Asien, der das Bild seines Sohns gleiches Namens, in Formeiner halbbekleideten Herme, auf dessen Grabmal gesetzet, wie aus der Jnschrift derselben aus neunzehen Zeilen erhellet 1), wird nicht viel später gelebet 1) Es ist dieselbe folgende in Versen: [fremdsprachliches Material - Zeichen fehlt] ....... Die letzten Zeilen dieser Jnschrift sind nicht völlig zu lesen. Es ist dieselbe noch von niemand bekannt gemacht. Außer der erhaltenen Anzeige eines Künstlers, könnte sie auch dienen, theils den Namen der Stadt [fremdsprachliches Material - Zeichen fehlt] in Asien, welcher sich bey kei- nem Scribenten findet, bekannt zu machen, theils die Buchstaben [fremdsprachliches Material - Zeichen fehlt] auf einer Münze Königs Epiphanes, worüber man mit verschiedenen Muthmaßungen hervorge- treten a), zu erklären. Es könnte der abgekürzte Name dieser Stadt seyn: denn [fremdsprachliches Material - Zeichen fehlt] [fremdsprachliches Material - Zeichen fehlt] und [fremdsprachliches Material - Zeichen fehlt] scheinen zu weit gesucht. Das unrichtige Sylbenmaaß wird hier niemand irre machen, der die Nachläßigkeit der Griechischen Dichter dieser und der folgenden Zeiten kennet, geschweige denn in Jnschriften. Bey dieser Gelegenheit will ich eine andere Jnschrift bekannt machen, welche auf der Base von einer Statue des Bacchus in Griechenland steht: [fremdsprachliches Material - Zeichen fehlt] Das Wort [fremdsprachliches Material - Zeichen fehlt] machet zweifelhaft, ob Lisanias der Bildhauer gewesen, oder derjenige, welcher die Statue machen lassen. Je geringer aber die Kunst wurde, desto mehr schätzeten die schlechten Arbeiter ihr Werk, und setzten ihren Namen zu den unbeträchtlichsten Sachen. Also steht der Na- me eines Bildhauers [fremdsprachliches Material - Zeichen fehlt] aus Bithynien, an der vordern Seite eines kleinen Grabesteins im Campidoglio über der Figur des Verstorbenen von einem Fuße hoch b). a) Beger. Thes. Brand. T. I. p. 259. Wise Num. ant. Bodlej. p. 116. conf. Cuper. de Elephant. Exerc. I. c. 7. p. 74. E. b) Muratori Inser. p. DCXXXIII. 1. Winckelm. Gesch. der Kunst. E e e
unter den Roͤmiſchen Kaiſern. phis in Aſien, der das Bild ſeines Sohns gleiches Namens, in Formeiner halbbekleideten Herme, auf deſſen Grabmal geſetzet, wie aus der Jnſchrift derſelben aus neunzehen Zeilen erhellet 1), wird nicht viel ſpaͤter gelebet 1) Es iſt dieſelbe folgende in Verſen: [fremdsprachliches Material – Zeichen fehlt] ....... Die letzten Zeilen dieſer Jnſchrift ſind nicht voͤllig zu leſen. Es iſt dieſelbe noch von niemand bekannt gemacht. Außer der erhaltenen Anzeige eines Kuͤnſtlers, koͤnnte ſie auch dienen, theils den Namen der Stadt [fremdsprachliches Material – Zeichen fehlt] in Aſien, welcher ſich bey kei- nem Scribenten findet, bekannt zu machen, theils die Buchſtaben [fremdsprachliches Material – Zeichen fehlt] auf einer Muͤnze Koͤnigs Epiphanes, woruͤber man mit verſchiedenen Muthmaßungen hervorge- treten a), zu erklaͤren. Es koͤnnte der abgekuͤrzte Name dieſer Stadt ſeyn: denn [fremdsprachliches Material – Zeichen fehlt] [fremdsprachliches Material – Zeichen fehlt] und [fremdsprachliches Material – Zeichen fehlt] ſcheinen zu weit geſucht. Das unrichtige Sylbenmaaß wird hier niemand irre machen, der die Nachlaͤßigkeit der Griechiſchen Dichter dieſer und der folgenden Zeiten kennet, geſchweige denn in Jnſchriften. Bey dieſer Gelegenheit will ich eine andere Jnſchrift bekannt machen, welche auf der Baſe von einer Statue des Bacchus in Griechenland ſteht: [fremdsprachliches Material – Zeichen fehlt] Das Wort [fremdsprachliches Material – Zeichen fehlt] machet zweifelhaft, ob Liſanias der Bildhauer geweſen, oder derjenige, welcher die Statue machen laſſen. Je geringer aber die Kunſt wurde, deſto mehr ſchaͤtzeten die ſchlechten Arbeiter ihr Werk, und ſetzten ihren Namen zu den unbetraͤchtlichſten Sachen. Alſo ſteht der Na- me eines Bildhauers [fremdsprachliches Material – Zeichen fehlt] aus Bithynien, an der vordern Seite eines kleinen Grabeſteins im Campidoglio uͤber der Figur des Verſtorbenen von einem Fuße hoch b). a) Beger. Theſ. Brand. T. I. p. 259. Wiſe Num. ant. Bodlej. p. 116. conf. Cuper. de Elephant. Exerc. I. c. 7. p. 74. E. b) Muratori Inſer. p. DCXXXIII. 1. Winckelm. Geſch. der Kunſt. E e e
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unter den Roͤmiſchen Kaiſern.
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Jnſchrift derſelben aus neunzehen Zeilen erhellet 1), wird nicht viel ſpaͤter
gelebet
1) Es iſt dieſelbe folgende in Verſen:
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Die letzten Zeilen dieſer Jnſchrift ſind nicht voͤllig zu leſen. Es iſt dieſelbe noch von
niemand bekannt gemacht. Außer der erhaltenen Anzeige eines Kuͤnſtlers, koͤnnte ſie
auch dienen, theils den Namen der Stadt _ in Aſien, welcher ſich bey kei-
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Muͤnze Koͤnigs Epiphanes, woruͤber man mit verſchiedenen Muthmaßungen hervorge-
treten a), zu erklaͤren. Es koͤnnte der abgekuͤrzte Name dieſer Stadt ſeyn: denn _
_ und _ ſcheinen zu weit geſucht. Das unrichtige Sylbenmaaß wird
hier niemand irre machen, der die Nachlaͤßigkeit der Griechiſchen Dichter dieſer und der
folgenden Zeiten kennet, geſchweige denn in Jnſchriften.
Bey dieſer Gelegenheit will ich eine andere Jnſchrift bekannt machen, welche auf
der Baſe von einer Statue des Bacchus in Griechenland ſteht:
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Das Wort _ machet zweifelhaft, ob Liſanias der Bildhauer geweſen, oder
derjenige, welcher die Statue machen laſſen.
Je geringer aber die Kunſt wurde, deſto mehr ſchaͤtzeten die ſchlechten Arbeiter ihr
Werk, und ſetzten ihren Namen zu den unbetraͤchtlichſten Sachen. Alſo ſteht der Na-
me eines Bildhauers _ aus Bithynien, an der vordern Seite eines
kleinen Grabeſteins im Campidoglio uͤber der Figur des Verſtorbenen von einem
Fuße hoch b).
a) Beger. Theſ. Brand. T. I. p. 259. Wiſe Num. ant. Bodlej. p. 116. conf.
Cuper. de Elephant. Exerc. I. c. 7. p. 74. E.
b) Muratori Inſer. p. DCXXXIII. 1.
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