Winckelmann, Johann Joachim: Geschichte der Kunst des Alterthums. Bd. 1. Dresden, 1764.I Theil. Fünftes Capitel. E.Nach dem Kriege mit dem Könige Antiochus. Bis an die hundert und sieben und vierzigste Olympias, und bis Nachdem hierauf die Griechischen Götter unter Griechischen Namen Nach 1) Plin. L. 34. c. 11. 2) Liv. L. 40. c. 5. 3) Id. L. 39. c. 6. 4) Ibid. c. 9. 5) Id. L. 37. c. 59. 6) Cic. Orat. pro Corn. Balbo. c. 24. 7) Liv. L. 34. c. 4. 8) Rycq. de Capitol. c. 26. p. 105.
I Theil. Fuͤnftes Capitel. E.Nach dem Kriege mit dem Koͤnige Antiochus. Bis an die hundert und ſieben und vierzigſte Olympias, und bis Nachdem hierauf die Griechiſchen Goͤtter unter Griechiſchen Namen Nach 1) Plin. L. 34. c. 11. 2) Liv. L. 40. c. 5. 3) Id. L. 39. c. 6. 4) Ibid. c. 9. 5) Id. L. 37. c. 59. 6) Cic. Orat. pro Corn. Balbo. c. 24. 7) Liv. L. 34. c. 4. 8) Rycq. de Capitol. c. 26. p. 105.
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I Theil. Fuͤnftes Capitel.
Bis an die hundert und ſieben und vierzigſte Olympias, und bis
zum Siege des Lucius Scipio, des Bruders des aͤltern Scipio Africanus,
uͤber Antiochus den Großen, waren die Statuen der Gottheiten in den
Tempeln zu Rom mehrentheils nur von Holz, oder von Thon 1), und es
waren wenige oͤffentliche praͤchtige Gebaͤude in Rom 2). Dieſer Sieg aber,
welcher die Roͤmer zu Herren von Aſien bis an das Gebuͤrge Taurus
machte, und Rom mit einer unbeſchreiblichen Beute Aſiatiſcher Pracht erfuͤlle-
te, erhob auch die Pracht in Rom, und die Aſiatiſchen Wolluͤſte wurden
daſelbſt bekannt und eingefuͤhret 3); um eben die Zeit kamen die Baccha-
nalia von den Griechen unter die Roͤmer 4). L. Scipio fuͤhrete unter an-
dern Schaͤtzen in ſeinem Triumphe auf, von ſilbernen getriebenen und ge-
ſchnitzten Gefaͤßen tauſend vierhundert und vier und zwanzig Pfund 5);
von goldenen Gefaͤßen, die eben ſo ausgearbeitet waren, tauſend und vier
und zwanzig Pfund.
Nachdem hierauf die Griechiſchen Goͤtter unter Griechiſchen Namen
von den Roͤmern angenommen 6), und unter ihnen eingefuͤhret worden,
denen man Griechiſche Prieſter ſetzte, ſo gab auch dieſes Gelegenheit, die
Statuen derſelben entweder in Griechenland zu beſtellen, oder in Rom
von Griechiſchen Meiſtern arbeiten zu laſſen, und die erhobenen Arbeiten
von gebrannter Erde an den alten Tempeln wurden laͤcherlich, wie der
aͤltere Cato in einer Rede ſagt 7). Um eben die Zeit war die Statue des
L. Quinctius, welcher in der vorhergehenden Olympias nach dem Mace-
doniſchen Kriege ſeinen Triumph hielt, mit einer Griechiſchen Inſchrift
in Rom geſetzet 8), und alſo vermuthlich von einem Griechiſchen
Kuͤnſtler verfertiget: ſo wie die Griechiſche Inſchrift auf der Baſe
einer Statue, welche Auguſtus dem Caͤſar ſetzen ließ, eben dieſes zu ver-
muthen veranlaſſet.
Nach
1) Plin. L. 34. c. 11.
2) Liv. L. 40. c. 5.
3) Id. L. 39. c. 6.
4) Ibid. c. 9.
5) Id. L. 37. c. 59.
6) Cic. Orat. pro Corn. Balbo. c. 24.
7) Liv. L. 34. c. 4.
8) Rycq. de Capitol. c. 26. p. 105.
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