Winckelmann, Johann Joachim: Geschichte der Kunst des Alterthums. Bd. 1. Dresden, 1764.I Theil. Fünftes Capitel. in dem Gemälde lagen also einige zu Tische, andere standen, und anderewarteten ihnen auf. Nach dem zweyten Puni- schen Kriege. In diesem zweyten Punischen Kriege, in welchem die Römer alle In so großer Menge erbeuteter Statuen, wurden dennoch neue Sta- In 1) Liv. L. 27. c. 36. 2) Id. L. 26. c. 1. 3) Id. L. 25. c. 40. 4) Id. L. 26. c. 34. 5) Id. L. 27. c. 6. 6) Id. L. 30. c. 39. 7) Id. L. 33. c. 25. 8) Id. L. 33. c. 27. 9) L. 26. c. 27.
I Theil. Fuͤnftes Capitel. in dem Gemaͤlde lagen alſo einige zu Tiſche, andere ſtanden, und anderewarteten ihnen auf. Nach dem zweyten Puni- ſchen Kriege. In dieſem zweyten Puniſchen Kriege, in welchem die Roͤmer alle In ſo großer Menge erbeuteter Statuen, wurden dennoch neue Sta- In 1) Liv. L. 27. c. 36. 2) Id. L. 26. c. 1. 3) Id. L. 25. c. 40. 4) Id. L. 26. c. 34. 5) Id. L. 27. c. 6. 6) Id. L. 30. c. 39. 7) Id. L. 33. c. 25. 8) Id. L. 33. c. 27. 9) L. 26. c. 27.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0348" n="298"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">I</hi> Theil. Fuͤnftes Capitel.</hi></fw><lb/> in dem Gemaͤlde lagen alſo einige zu Tiſche, andere ſtanden, und andere<lb/> warteten ihnen auf.</p><lb/> <note place="left"><hi rendition="#aq">D.</hi><lb/> Nach dem<lb/> zweyten Puni-<lb/> ſchen Kriege.</note> <p>In dieſem zweyten Puniſchen Kriege, in welchem die Roͤmer alle<lb/> Segel ihrer Kraͤfte aufſpanneten, und, ohnerachtet vieler gaͤnzlich niederge-<lb/> hauenen Heere, ſo daß in Rom nur 137000. Buͤrger uͤbrig waren <note place="foot" n="1)"><hi rendition="#aq">Liv. L. 27. c.</hi> 36.</note>, den-<lb/> noch in den letzten Jahren dieſes Krieges mit drey und zwanzig Legionen <note place="foot" n="2)"><hi rendition="#aq">Id. L. 26. c.</hi> 1.</note>,<lb/> welches wunderbar ſcheinen muß, ins Feld erſchienen; in dieſem Kriege,<lb/> ſage ich, nahm der Roͤmiſche Staat, ſo wie der Athenienſiſche in dem Krie-<lb/> ge mit den Perſern, eine andere Geſtalt an: ſie machten Bekanntſchaft<lb/> und Buͤndniſſe mit den Griechen, und erweckten in ſich die Liebe zu ihrer<lb/> Kunſt. Die erſten Werke derſelben brachte Claudius Marcellus nach der<lb/> Eroberung von Syracus nach Rom, und ließ das Capitolium, und den<lb/> von ihm eingeweiheten Tempel an der Porta Capena, mit dieſen Statuen<lb/> und Kunſtwerken auszieren <note place="foot" n="3)"><hi rendition="#aq">Id. L. 25. c.</hi> 40.</note>. Die Stadt Capua betraf, nach deren Erobe-<lb/> rung durch den Q. Fulvius Flaccus, eben dieſes Schickſaal <note place="foot" n="4)"><hi rendition="#aq">Id. L. 26. c.</hi> 34.</note>; es wurden<lb/> alle Statuen nach Rom gefuͤhret.</p><lb/> <p>In ſo großer Menge erbeuteter Statuen, wurden dennoch neue Sta-<lb/> tuen zu Rom gearbeitet; wie um eben dieſe Zeit von den Zunftmeiſtern<lb/> des Volks Strafgelder angewendet wurden, Statuen von Erzt in den<lb/> Tempel der Ceres zu ſetzen <note place="foot" n="5)"><hi rendition="#aq">Id. L. 27. c.</hi> 6.</note>. Im ſiebenzehenden und letzten Jahre dieſes<lb/> Krieges ließen die Aediles drey andere Statuen von Strafgeldern im<lb/> Capitolio ſetzen <note place="foot" n="6)"><hi rendition="#aq">Id. L. 30. c.</hi> 39.</note>, und eben ſo viel Statuen von Erzt, der Ceres, des<lb/><hi rendition="#fr">Liber Pater,</hi> und der <hi rendition="#fr">Liberaͤ,</hi> wurden nicht lange hernach gleichfalls aus<lb/> Strafgeldern gemacht <note place="foot" n="7)"><hi rendition="#aq">Id. L. 33. c.</hi> 25.</note>. L. Stertinius ließ damals aus der Beute, die in<lb/> Spanien gemacht worden, zween Bogen auf dem Ochſenmarkte aufrich-<lb/> ten, und mit vergoldeten Statuen beſetzen <note place="foot" n="8)"><hi rendition="#aq">Id. L. 33. c.</hi> 27.</note>. Livius merket an, daß<lb/> damals die oͤffentlichen Gebaͤude, welche <hi rendition="#fr">Baſilicaͤ</hi> hießen, noch nicht in<lb/> Rom waren <note place="foot" n="9)"><hi rendition="#aq">L. 26. c.</hi> 27.</note>.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">In</fw><lb/> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [298/0348]
I Theil. Fuͤnftes Capitel.
in dem Gemaͤlde lagen alſo einige zu Tiſche, andere ſtanden, und andere
warteten ihnen auf.
In dieſem zweyten Puniſchen Kriege, in welchem die Roͤmer alle
Segel ihrer Kraͤfte aufſpanneten, und, ohnerachtet vieler gaͤnzlich niederge-
hauenen Heere, ſo daß in Rom nur 137000. Buͤrger uͤbrig waren 1), den-
noch in den letzten Jahren dieſes Krieges mit drey und zwanzig Legionen 2),
welches wunderbar ſcheinen muß, ins Feld erſchienen; in dieſem Kriege,
ſage ich, nahm der Roͤmiſche Staat, ſo wie der Athenienſiſche in dem Krie-
ge mit den Perſern, eine andere Geſtalt an: ſie machten Bekanntſchaft
und Buͤndniſſe mit den Griechen, und erweckten in ſich die Liebe zu ihrer
Kunſt. Die erſten Werke derſelben brachte Claudius Marcellus nach der
Eroberung von Syracus nach Rom, und ließ das Capitolium, und den
von ihm eingeweiheten Tempel an der Porta Capena, mit dieſen Statuen
und Kunſtwerken auszieren 3). Die Stadt Capua betraf, nach deren Erobe-
rung durch den Q. Fulvius Flaccus, eben dieſes Schickſaal 4); es wurden
alle Statuen nach Rom gefuͤhret.
In ſo großer Menge erbeuteter Statuen, wurden dennoch neue Sta-
tuen zu Rom gearbeitet; wie um eben dieſe Zeit von den Zunftmeiſtern
des Volks Strafgelder angewendet wurden, Statuen von Erzt in den
Tempel der Ceres zu ſetzen 5). Im ſiebenzehenden und letzten Jahre dieſes
Krieges ließen die Aediles drey andere Statuen von Strafgeldern im
Capitolio ſetzen 6), und eben ſo viel Statuen von Erzt, der Ceres, des
Liber Pater, und der Liberaͤ, wurden nicht lange hernach gleichfalls aus
Strafgeldern gemacht 7). L. Stertinius ließ damals aus der Beute, die in
Spanien gemacht worden, zween Bogen auf dem Ochſenmarkte aufrich-
ten, und mit vergoldeten Statuen beſetzen 8). Livius merket an, daß
damals die oͤffentlichen Gebaͤude, welche Baſilicaͤ hießen, noch nicht in
Rom waren 9).
In
1) Liv. L. 27. c. 36.
2) Id. L. 26. c. 1.
3) Id. L. 25. c. 40.
4) Id. L. 26. c. 34.
5) Id. L. 27. c. 6.
6) Id. L. 30. c. 39.
7) Id. L. 33. c. 25.
8) Id. L. 33. c. 27.
9) L. 26. c. 27.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |