Winckelmann, Johann Joachim: Geschichte der Kunst des Alterthums. Bd. 1. Dresden, 1764.Von der Kunst unter den Griechen. Die zwey erstern Gemälde sind in Lebensgröße: die Roma sitzet, und Die beyden letzten Gemälde bestehen aus Figuren von etwa zween Die 1) Lambec. Comment. bibl. Vindob. L. 3. p. 376. 2) Mus. Rom. p. 119. 3) Spon Rech. d' antiq. p. 195. Montfauc. Ant. expl. T. 1. P. 1. pl. 193. 4) Holsten. Comment. in Vat. Pict. Nymph. 5) Zuccar. Idea de' Pittori, L. 2. p. 37. 6) Refl. sur la Poes. etc. T. 1. p. 352. Winckelm. Gesch. der Kunst. L l
Von der Kunſt unter den Griechen. Die zwey erſtern Gemaͤlde ſind in Lebensgroͤße: die Roma ſitzet, und Die beyden letzten Gemaͤlde beſtehen aus Figuren von etwa zween Die 1) Lambec. Comment. bibl. Vindob. L. 3. p. 376. 2) Muſ. Rom. p. 119. 3) Spon Rech. d’ antiq. p. 195. Montfauc. Ant. expl. T. 1. P. 1. pl. 193. 4) Holſten. Comment. in Vat. Pict. Nymph. 5) Zuccar. Idea de’ Pittori, L. 2. p. 37. 6) Refl. ſur la Poeſ. etc. T. 1. p. 352. Winckelm. Geſch. der Kunſt. L l
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Von der Kunſt unter den Griechen.
Die zwey erſtern Gemaͤlde ſind in Lebensgroͤße: die Roma ſitzet, und
die Venus liegt; der Kopf derſelben, nebſt dem Amorini und andern Neben-
werken, wurde von Caro Maratta ergaͤnzet. Es wurde dieſe Figur ge-
funden, da man den Grund zu dem Pallaſte Barberini grub, und man
glaubet, daß die Roma eben daſelbſt gefunden worden. Bey der Copie
dieſes Gemaͤldes, welches Kaiſer Ferdinand III. machen ließ, fand ſich
eine ſchriftliche Nachricht, daß es im Jahr 1656. nahe an dem Battiſterio
Conſtantini entdecket worden 1); und aus dieſem Grunde haͤlt man es fuͤr
eine Arbeit aus dieſer Zeit. In einem ungedruckten Briefe des Commen-
dator del Pozzo an Nic. Heinſius erſehe ich, daß dieſes Gemaͤlde ein
Jahr vorher, nemlich 1655. den ſiebenden April gefunden worden; es
wird aber nicht gemeldet, an welchem Orte: La Chauſſe hat daſſelbe be-
ſchrieben 2). Ein anderes Geinaͤlde, das triumphirende Rom ge-
nannt 3), welches aus vielen Figuren beſtand, und in eben dem Pallaſte
war, iſt nicht mehr vorhanden. Das ſogenannte Nymphaͤum, an eben
dem Orte 4), hat der Moder vertilget, und ich muthmaße, daß es jenem
ebenfalls alſo ergangen ſey.
Die beyden letzten Gemaͤlde beſtehen aus Figuren von etwa zween
Palmen hoch. Die ſogenannte Hochzeit wurde nicht weit von S. Maria
Maggiore, in der Gegend, wo ehemals des Maͤcenas Gaͤrten waren, ent-
decket 5). Das andere, nemlich der Coriolanus, iſt nicht unſichtbar ge-
worden, wie Duͤ Bos vorgiebt 6), ſondern man ſieht es noch itzo in dem
Gewoͤlbe der Baͤder des Titus, wo ehemals der Laocoon ſtand in einer
großen Niſche, welche bis an deſſen Bogen verſchuͤttet iſt.
Die
1) Lambec. Comment. bibl. Vindob. L. 3. p. 376.
2) Muſ. Rom. p. 119.
3) Spon Rech. d’ antiq. p. 195. Montfauc. Ant. expl. T. 1. P. 1. pl. 193.
4) Holſten. Comment. in Vat. Pict. Nymph.
5) Zuccar. Idea de’ Pittori, L. 2. p. 37.
6) Refl. ſur la Poeſ. etc. T. 1. p. 352.
Winckelm. Geſch. der Kunſt. L l
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