Winckelmann, Johann Joachim: Geschichte der Kunst des Alterthums. Bd. 1. Dresden, 1764.Von der Kunst unter den Griechen. das Metall mit Quecksilber beleget oder gerieben war, und die langeDauer dieser Vergoldung lieget, wie ich gesagt habe, in der Dicke der Blätter, deren Lagen noch itzo an dem Pferde des Marcus Aurelius sichtbar sind. Auf dem Marmor wurde das Gold mit Eyerweiß aufgetragen, wel-g Von der Zur Arbeit in Erzt gehören auch die Münzen, deren Gepräge unterd Von der Ich füge hier eine noch nicht bekannt gemachte Inschrift in der Villa D. M. Fünftes K k 3
Von der Kunſt unter den Griechen. das Metall mit Queckſilber beleget oder gerieben war, und die langeDauer dieſer Vergoldung lieget, wie ich geſagt habe, in der Dicke der Blaͤtter, deren Lagen noch itzo an dem Pferde des Marcus Aurelius ſichtbar ſind. Auf dem Marmor wurde das Gold mit Eyerweiß aufgetragen, wel-γ Von der Zur Arbeit in Erzt gehoͤren auch die Muͤnzen, deren Gepraͤge unterd Von der Ich fuͤge hier eine noch nicht bekannt gemachte Inſchrift in der Villa D. M. Fuͤnftes K k 3
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Von der Kunſt unter den Griechen.
das Metall mit Queckſilber beleget oder gerieben war, und die lange
Dauer dieſer Vergoldung lieget, wie ich geſagt habe, in der Dicke der
Blaͤtter, deren Lagen noch itzo an dem Pferde des Marcus Aurelius
ſichtbar ſind.
Auf dem Marmor wurde das Gold mit Eyerweiß aufgetragen, wel-
ches itzo mit Knoblauch geſchieht, womit der Marmor gerieben wird,
und alsdenn uͤberziehet man den Marmor mit duͤnnem Gipſe, auf welchen
die Vergoldung getragen wird. Einige bedienen ſich der Milch der Fei-
gen, welche ſich zeiget, wenn ſich die Feige, die zu reifen anfaͤngt, von
dem Stengel abloͤſet. An einigen Statuen von Marmor finden ſich noch
itzo Spuren von Vergoldung an den Haaren, wie oben gedacht worden,
und vor vierzig Jahren fand ſich das Untertheil eines Kopfs, welcher
einem Laocoon aͤhnlich war, mit Vergoldung; dieſe aber iſt nicht auf
Gips, ſondern unmittelbar auf den Marmor geſetzt.
γ Von der
Vergoldung
auf Marmor.
Zur Arbeit in Erzt gehoͤren auch die Muͤnzen, deren Gepraͤge unter
den Griechen verſchieden iſt, nach dem verſchiedenen Alter der Kunſt.
In den aͤlteſten Zeiten iſt es flach, und in dem Flore der Kunſt ſo wohl,
als in den folgenden Zeiten, mehr erhoben; dort zum theil ſehr fleißig,
hier groß ausgefuͤhret. Von den aͤlteſten Muͤnzen mit zween Stempeln
habe ich oben zu Anfang des dritten Stuͤcks dieſes Capitels geredet.
d Von der
Arbeit auf
Muͤnzen.
Ich fuͤge hier eine noch nicht bekannt gemachte Inſchrift in der Villa
Albani bey, in welcher der Vergoldung der Muͤnzen gedacht wird:
D. M.
FECIT. MINDIA. HELPIS. IVLIO. THALLO
MARITO. SVO. BENE. MERENTI. QVI. FECIT.
Sic
OFFICINAS. PLVMBARIAS. TRASTIBERINA.
ET. TRICARI. SVPERPOSITO. AVRI. MONETAE.
NVMVLARIORVM. QVI. VIXIT. ANN. XXXII. M. VI.
ET. C.IVLIO. THALLO. FILIO. DVLCISSIMO. QVI. VIXIT.
Sic
MESES. IIII. DIES. XI. ET. SIBI. POSTERISQVE. SVIS.
Fuͤnftes
K k 3
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