Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wilamowitz-Moellendorff, Ulrich von: Einleitung in die attische Tragödie (Euripides Herakles erklärt, Bd. 1). Berlin, 1889.

Bild:
<< vorherige Seite

Dionysosdienst.
mann an, der an den gott glaubt 16). damit ist der entfaltung der indi-
vidualität das tor geöffnet. spöttereien und unflätige reden, namentlich
der weiber, sind an den Demeterfesten ein notwendiger teil der feier.
ihn zu motiviren sind die heiligen geschichten von Baubo und Iambe
ersonnen. diese reden haben sich in volkstümliche verse gekleidet; be-
deutende dichter haben die gelegenheit ergriffen, ihren hass gegen einzelne
und auch allgemeinere gedanken vor die öffentlichkeit zu bringen. so
ist der iambos des Archilochos und Semonides entstanden: bei ersterem
noch deutlich in verbindung mit dem Demeterdienste 17), wenn auch schon
weit über die anfänge und anlässe hinaus gehoben. auch die entstehung
der elegie auf ähnliche weiberspässe zu beziehen, ist verlockend, aber
die combination hält nicht stich 18). sie gehört vielmehr zum epos, aus

16) orgeones sind darum die genossen eines religiösen vereines, an dem sie
aus freiem willen teil haben; so schon in dem solonischen genossenschaftsgesetze,
auf welches sich die richtige erklärung des Seleukos bezieht (Harp. Phot. s. v.), und
dieser gebrauch des wortes dauert. verwirrung ist nur dadurch gestiftet, dass die
von der kleisthenischen gesetzgebung erzwungene cultgemeinschaft der alten und
neuen bürger, weil sie nicht auf blutsbruderschaft, sondern nur auf milchbruder-
schaft beruhte (daher omogalaktes), wie sie zwischen hoch und niedrig gewöhnlich
ist, an sich nicht den charakter eines geschlechtscultes von apatores oder gennetai
trug, sondern eine durch freien willen geschaffene, als orgia, erschien, im fortgang
der demokratie ersetzten nun diese orgia die geschlechtsculte, und so haben Aristo-
teles und Philochoros die omogalaktes im widerspruche zu dem wortsinne als bluts-
verwandte angesehen, weil sie sich von dem kleisthenischen staate nicht losmachen
konnten.
17) Auch das weibergedicht des Semonides, eine predigt über ein hesiodisches
thema, welche an sich ohne rechten zweck erscheint, erhält als replik auf die spöt-
tereien der weiber am Demeterfeste sinn und salz. dazu braucht sie gar nicht einmal
wirklich dabei vorgetragen zu sein, sondern nur als iambos zu den spässen der Iambe
in beziehung zu stehen und so empfunden zu werden.
18) Usener Altgr. Versb. 113 hat dafür angeführt, dass Elege eine der manns-
tollen töchter des Proitos heisst (Aelian V. H. III 42; die bessere mythographische über-
lieferung hat andere namen), und eine mannstolle tochter des Neleus Elegeis. diese
namen sind ohne zweifel gegeben, weil man elegainein als akolastainein verstand, wie
denn auch überliefert ist. und nun soll Theokles von Naxos im wahnsinn elegainon,
die elegie erfunden haben, die davon benannt sei. auch mir hatte diese combination
eingeleuchtet, als ich in Et. M. aselgaino, elegaino (dies auch Suid), Elegeis las.
aber die combination hält die kritik nicht aus. erstens ist die grammatische verbindung
von elege und aselges, an welcher Usener festhält, unmöglich. das anlautende s, das
vor elege fortgefallen sein müsste, konnte sich nicht im anlaute von salagein (das
Usener trotz salasso salos zale heranzieht) und im inlaute aselges halten: also gehen
diese worte sich nichts an. das e von elege u. s. w. ist vielmehr ein bedeutungs-
loser vorschlag, nicht anders als in eleutheros elaphros. wirklich belegt Epaphroditos,

Dionysosdienst.
mann an, der an den gott glaubt 16). damit ist der entfaltung der indi-
vidualität das tor geöffnet. spöttereien und unflätige reden, namentlich
der weiber, sind an den Demeterfesten ein notwendiger teil der feier.
ihn zu motiviren sind die heiligen geschichten von Baubo und Iambe
ersonnen. diese reden haben sich in volkstümliche verse gekleidet; be-
deutende dichter haben die gelegenheit ergriffen, ihren haſs gegen einzelne
und auch allgemeinere gedanken vor die öffentlichkeit zu bringen. so
ist der iambos des Archilochos und Semonides entstanden: bei ersterem
noch deutlich in verbindung mit dem Demeterdienste 17), wenn auch schon
weit über die anfänge und anlässe hinaus gehoben. auch die entstehung
der elegie auf ähnliche weiberspäſse zu beziehen, ist verlockend, aber
die combination hält nicht stich 18). sie gehört vielmehr zum epos, aus

16) ὀργεῶνες sind darum die genossen eines religiösen vereines, an dem sie
aus freiem willen teil haben; so schon in dem solonischen genossenschaftsgesetze,
auf welches sich die richtige erklärung des Seleukos bezieht (Harp. Phot. s. v.), und
dieser gebrauch des wortes dauert. verwirrung ist nur dadurch gestiftet, daſs die
von der kleisthenischen gesetzgebung erzwungene cultgemeinschaft der alten und
neuen bürger, weil sie nicht auf blutsbruderschaft, sondern nur auf milchbruder-
schaft beruhte (daher ὁμογάλακτες), wie sie zwischen hoch und niedrig gewöhnlich
ist, an sich nicht den charakter eines geschlechtscultes von ἀπάτορες oder γεννῆται
trug, sondern eine durch freien willen geschaffene, als ὄργια, erschien, im fortgang
der demokratie ersetzten nun diese ὄργια die geschlechtsculte, und so haben Aristo-
teles und Philochoros die ὁμογάλακτες im widerspruche zu dem wortsinne als bluts-
verwandte angesehen, weil sie sich von dem kleisthenischen staate nicht losmachen
konnten.
17) Auch das weibergedicht des Semonides, eine predigt über ein hesiodisches
thema, welche an sich ohne rechten zweck erscheint, erhält als replik auf die spöt-
tereien der weiber am Demeterfeste sinn und salz. dazu braucht sie gar nicht einmal
wirklich dabei vorgetragen zu sein, sondern nur als ἴαμβος zu den späſsen der Iambe
in beziehung zu stehen und so empfunden zu werden.
18) Usener Altgr. Versb. 113 hat dafür angeführt, daſs Ἐλέγη eine der manns-
tollen töchter des Proitos heiſst (Aelian V. H. III 42; die bessere mythographische über-
lieferung hat andere namen), und eine mannstolle tochter des Neleus Ἐλεγηίς. diese
namen sind ohne zweifel gegeben, weil man ἐλεγαίνειν als ἀκολασταίνειν verstand, wie
denn auch überliefert ist. und nun soll Theokles von Naxos im wahnsinn ἐλεγαίνων,
die elegie erfunden haben, die davon benannt sei. auch mir hatte diese combination
eingeleuchtet, als ich in Et. M. ἀσελγαίνω, ἐλεγαίνω (dies auch Suid), Ἐλεγηίς las.
aber die combination hält die kritik nicht aus. erstens ist die grammatische verbindung
von ἐλέγη und ἀσελγής, an welcher Usener festhält, unmöglich. das anlautende s, das
vor ἐλέγη fortgefallen sein müſste, konnte sich nicht im anlaute von σαλαγεῖν (das
Usener trotz σαλάσσω σάλος ζάλη heranzieht) und im inlaute ἀσελγής halten: also gehen
diese worte sich nichts an. das e von ἐλέγη u. s. w. ist vielmehr ein bedeutungs-
loser vorschlag, nicht anders als in ἐλεύϑερος ἐλαφρός. wirklich belegt Epaphroditos,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0077" n="57"/><fw place="top" type="header">Dionysosdienst.</fw><lb/>
mann an, der an den gott glaubt <note place="foot" n="16)">&#x1F40;&#x03C1;&#x03B3;&#x03B5;&#x1FF6;&#x03BD;&#x03B5;&#x03C2; sind darum die genossen eines religiösen vereines, an dem sie<lb/>
aus freiem willen teil haben; so schon in dem solonischen genossenschaftsgesetze,<lb/>
auf welches sich die richtige erklärung des Seleukos bezieht (Harp. Phot. s. v.), und<lb/>
dieser gebrauch des wortes dauert. verwirrung ist nur dadurch gestiftet, da&#x017F;s die<lb/>
von der kleisthenischen gesetzgebung erzwungene cultgemeinschaft der alten und<lb/>
neuen bürger, weil sie nicht auf blutsbruderschaft, sondern nur auf milchbruder-<lb/>
schaft beruhte (daher &#x1F41;&#x03BC;&#x03BF;&#x03B3;&#x03AC;&#x03BB;&#x03B1;&#x03BA;&#x03C4;&#x03B5;&#x03C2;), wie sie zwischen hoch und niedrig gewöhnlich<lb/>
ist, an sich nicht den charakter eines geschlechtscultes von &#x1F00;&#x03C0;&#x03AC;&#x03C4;&#x03BF;&#x03C1;&#x03B5;&#x03C2; oder &#x03B3;&#x03B5;&#x03BD;&#x03BD;&#x1FC6;&#x03C4;&#x03B1;&#x03B9;<lb/>
trug, sondern eine durch freien willen geschaffene, als &#x1F44;&#x03C1;&#x03B3;&#x03B9;&#x03B1;, erschien, im fortgang<lb/>
der demokratie ersetzten nun diese &#x1F44;&#x03C1;&#x03B3;&#x03B9;&#x03B1; die geschlechtsculte, und so haben Aristo-<lb/>
teles und Philochoros die &#x1F41;&#x03BC;&#x03BF;&#x03B3;&#x03AC;&#x03BB;&#x03B1;&#x03BA;&#x03C4;&#x03B5;&#x03C2; im widerspruche zu dem wortsinne als bluts-<lb/>
verwandte angesehen, weil sie sich von dem kleisthenischen staate nicht losmachen<lb/>
konnten.</note>. damit ist der entfaltung der indi-<lb/>
vidualität das tor geöffnet. spöttereien und unflätige reden, namentlich<lb/>
der weiber, sind an den Demeterfesten ein notwendiger teil der feier.<lb/>
ihn zu motiviren sind die heiligen geschichten von Baubo und Iambe<lb/>
ersonnen. diese reden haben sich in volkstümliche verse gekleidet; be-<lb/>
deutende dichter haben die gelegenheit ergriffen, ihren ha&#x017F;s gegen einzelne<lb/>
und auch allgemeinere gedanken vor die öffentlichkeit zu bringen. so<lb/>
ist der iambos des Archilochos und Semonides entstanden: bei ersterem<lb/>
noch deutlich in verbindung mit dem Demeterdienste <note place="foot" n="17)">Auch das weibergedicht des Semonides, eine predigt über ein hesiodisches<lb/>
thema, welche an sich ohne rechten zweck erscheint, erhält als replik auf die spöt-<lb/>
tereien der weiber am Demeterfeste sinn und salz. dazu braucht sie gar nicht einmal<lb/>
wirklich dabei vorgetragen zu sein, sondern nur als &#x1F34;&#x03B1;&#x03BC;&#x03B2;&#x03BF;&#x03C2; zu den spä&#x017F;sen der Iambe<lb/>
in beziehung zu stehen und so empfunden zu werden.</note>, wenn auch schon<lb/>
weit über die anfänge und anlässe hinaus gehoben. auch die entstehung<lb/>
der elegie auf ähnliche weiberspä&#x017F;se zu beziehen, ist verlockend, aber<lb/>
die combination hält nicht stich <note xml:id="note-0077" next="#note-0078" place="foot" n="18)">Usener Altgr. Versb. 113 hat dafür angeführt, da&#x017F;s &#x1F18;&#x03BB;&#x03AD;&#x03B3;&#x03B7; eine der manns-<lb/>
tollen töchter des Proitos hei&#x017F;st (Aelian V. H. III 42; die bessere mythographische über-<lb/>
lieferung hat andere namen), und eine mannstolle tochter des Neleus &#x1F18;&#x03BB;&#x03B5;&#x03B3;&#x03B7;&#x03AF;&#x03C2;. diese<lb/>
namen sind ohne zweifel gegeben, weil man &#x1F10;&#x03BB;&#x03B5;&#x03B3;&#x03B1;&#x03AF;&#x03BD;&#x03B5;&#x03B9;&#x03BD; als &#x1F00;&#x03BA;&#x03BF;&#x03BB;&#x03B1;&#x03C3;&#x03C4;&#x03B1;&#x03AF;&#x03BD;&#x03B5;&#x03B9;&#x03BD; verstand, wie<lb/>
denn auch überliefert ist. und nun soll Theokles von Naxos im wahnsinn &#x1F10;&#x03BB;&#x03B5;&#x03B3;&#x03B1;&#x03AF;&#x03BD;&#x03C9;&#x03BD;,<lb/>
die elegie erfunden haben, die davon benannt sei. auch mir hatte diese combination<lb/>
eingeleuchtet, als ich in Et. M. &#x1F00;&#x03C3;&#x03B5;&#x03BB;&#x03B3;&#x03B1;&#x03AF;&#x03BD;&#x03C9;, &#x1F10;&#x03BB;&#x03B5;&#x03B3;&#x03B1;&#x03AF;&#x03BD;&#x03C9; (dies auch Suid), &#x1F18;&#x03BB;&#x03B5;&#x03B3;&#x03B7;&#x03AF;&#x03C2; las.<lb/>
aber die combination hält die kritik nicht aus. erstens ist die grammatische verbindung<lb/>
von &#x1F10;&#x03BB;&#x03AD;&#x03B3;&#x03B7; und &#x1F00;&#x03C3;&#x03B5;&#x03BB;&#x03B3;&#x03AE;&#x03C2;, an welcher Usener festhält, unmöglich. das anlautende s, das<lb/>
vor &#x1F10;&#x03BB;&#x03AD;&#x03B3;&#x03B7; fortgefallen sein mü&#x017F;ste, konnte sich nicht im anlaute von &#x03C3;&#x03B1;&#x03BB;&#x03B1;&#x03B3;&#x03B5;&#x1FD6;&#x03BD; (das<lb/>
Usener trotz &#x03C3;&#x03B1;&#x03BB;&#x03AC;&#x03C3;&#x03C3;&#x03C9; &#x03C3;&#x03AC;&#x03BB;&#x03BF;&#x03C2; &#x03B6;&#x03AC;&#x03BB;&#x03B7; heranzieht) und im inlaute &#x1F00;&#x03C3;&#x03B5;&#x03BB;&#x03B3;&#x03AE;&#x03C2; halten: also gehen<lb/>
diese worte sich nichts an. das e von &#x1F10;&#x03BB;&#x03AD;&#x03B3;&#x03B7; u. s. w. ist vielmehr ein bedeutungs-<lb/>
loser vorschlag, nicht anders als in &#x1F10;&#x03BB;&#x03B5;&#x03CD;&#x03D1;&#x03B5;&#x03C1;&#x03BF;&#x03C2; &#x1F10;&#x03BB;&#x03B1;&#x03C6;&#x03C1;&#x03CC;&#x03C2;. wirklich belegt Epaphroditos,</note>. sie gehört vielmehr zum epos, aus<lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[57/0077] Dionysosdienst. mann an, der an den gott glaubt 16). damit ist der entfaltung der indi- vidualität das tor geöffnet. spöttereien und unflätige reden, namentlich der weiber, sind an den Demeterfesten ein notwendiger teil der feier. ihn zu motiviren sind die heiligen geschichten von Baubo und Iambe ersonnen. diese reden haben sich in volkstümliche verse gekleidet; be- deutende dichter haben die gelegenheit ergriffen, ihren haſs gegen einzelne und auch allgemeinere gedanken vor die öffentlichkeit zu bringen. so ist der iambos des Archilochos und Semonides entstanden: bei ersterem noch deutlich in verbindung mit dem Demeterdienste 17), wenn auch schon weit über die anfänge und anlässe hinaus gehoben. auch die entstehung der elegie auf ähnliche weiberspäſse zu beziehen, ist verlockend, aber die combination hält nicht stich 18). sie gehört vielmehr zum epos, aus 16) ὀργεῶνες sind darum die genossen eines religiösen vereines, an dem sie aus freiem willen teil haben; so schon in dem solonischen genossenschaftsgesetze, auf welches sich die richtige erklärung des Seleukos bezieht (Harp. Phot. s. v.), und dieser gebrauch des wortes dauert. verwirrung ist nur dadurch gestiftet, daſs die von der kleisthenischen gesetzgebung erzwungene cultgemeinschaft der alten und neuen bürger, weil sie nicht auf blutsbruderschaft, sondern nur auf milchbruder- schaft beruhte (daher ὁμογάλακτες), wie sie zwischen hoch und niedrig gewöhnlich ist, an sich nicht den charakter eines geschlechtscultes von ἀπάτορες oder γεννῆται trug, sondern eine durch freien willen geschaffene, als ὄργια, erschien, im fortgang der demokratie ersetzten nun diese ὄργια die geschlechtsculte, und so haben Aristo- teles und Philochoros die ὁμογάλακτες im widerspruche zu dem wortsinne als bluts- verwandte angesehen, weil sie sich von dem kleisthenischen staate nicht losmachen konnten. 17) Auch das weibergedicht des Semonides, eine predigt über ein hesiodisches thema, welche an sich ohne rechten zweck erscheint, erhält als replik auf die spöt- tereien der weiber am Demeterfeste sinn und salz. dazu braucht sie gar nicht einmal wirklich dabei vorgetragen zu sein, sondern nur als ἴαμβος zu den späſsen der Iambe in beziehung zu stehen und so empfunden zu werden. 18) Usener Altgr. Versb. 113 hat dafür angeführt, daſs Ἐλέγη eine der manns- tollen töchter des Proitos heiſst (Aelian V. H. III 42; die bessere mythographische über- lieferung hat andere namen), und eine mannstolle tochter des Neleus Ἐλεγηίς. diese namen sind ohne zweifel gegeben, weil man ἐλεγαίνειν als ἀκολασταίνειν verstand, wie denn auch überliefert ist. und nun soll Theokles von Naxos im wahnsinn ἐλεγαίνων, die elegie erfunden haben, die davon benannt sei. auch mir hatte diese combination eingeleuchtet, als ich in Et. M. ἀσελγαίνω, ἐλεγαίνω (dies auch Suid), Ἐλεγηίς las. aber die combination hält die kritik nicht aus. erstens ist die grammatische verbindung von ἐλέγη und ἀσελγής, an welcher Usener festhält, unmöglich. das anlautende s, das vor ἐλέγη fortgefallen sein müſste, konnte sich nicht im anlaute von σαλαγεῖν (das Usener trotz σαλάσσω σάλος ζάλη heranzieht) und im inlaute ἀσελγής halten: also gehen diese worte sich nichts an. das e von ἐλέγη u. s. w. ist vielmehr ein bedeutungs- loser vorschlag, nicht anders als in ἐλεύϑερος ἐλαφρός. wirklich belegt Epaphroditos,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wilamowitz_tragoedie_1889
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wilamowitz_tragoedie_1889/77
Zitationshilfe: Wilamowitz-Moellendorff, Ulrich von: Einleitung in die attische Tragödie (Euripides Herakles erklärt, Bd. 1). Berlin, 1889, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wilamowitz_tragoedie_1889/77>, abgerufen am 30.11.2024.