das alter palaeographisch nicht schätzen und habe sehr wenig vertrauen
zu solchen schätzungen; das buch mag also in die zeit zwischen Marcus
und Theodosius I fallen.
Von einem dritten exemplare in Aegypten wissen wir durch den
Zindealschen katalog.3)
Dass die Aristoteliker bis in das sechste jahrhundert die Politien
besessen haben, ist nach ihren klaren und verständigen angaben nicht
zu bezweifeln.4) zu derselben zeit hat einige von ihnen der sophist
Sopater excerpirt.5) in der lobrede auf den kaiser Anastasius hat der sophist
Prokopius von Gaza die geschichte des ateles khorion dem Aristoteles
nacherzählt.6) damals oder auch ein par jahrhunderte früher mag ein
gewisser Herakleides den auszug gemacht haben, den wir noch ver-
einigt mit einem auszuge aus den Miscellaneen des Aelian besitzen.7)
das alter palaeographisch nicht schätzen und habe sehr wenig vertrauen
zu solchen schätzungen; das buch mag also in die zeit zwischen Marcus
und Theodosius I fallen.
Von einem dritten exemplare in Aegypten wissen wir durch den
Zindealschen katalog.3)
Daſs die Aristoteliker bis in das sechste jahrhundert die Politien
besessen haben, ist nach ihren klaren und verständigen angaben nicht
zu bezweifeln.4) zu derselben zeit hat einige von ihnen der sophist
Sopater excerpirt.5) in der lobrede auf den kaiser Anastasius hat der sophist
Prokopius von Gaza die geschichte des ἀτελὲς χωϱίον dem Aristoteles
nacherzählt.6) damals oder auch ein par jahrhunderte früher mag ein
gewisser Herakleides den auszug gemacht haben, den wir noch ver-
einigt mit einem auszuge aus den Miscellaneen des Aelian besitzen.7)
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[292/0306]
I. 9. Die geltung des buches in der späteren zeit.
das alter palaeographisch nicht schätzen und habe sehr wenig vertrauen
zu solchen schätzungen; das buch mag also in die zeit zwischen Marcus
und Theodosius I fallen.
Von einem dritten exemplare in Aegypten wissen wir durch den
Zindealschen katalog. 3)
Daſs die Aristoteliker bis in das sechste jahrhundert die Politien
besessen haben, ist nach ihren klaren und verständigen angaben nicht
zu bezweifeln. 4) zu derselben zeit hat einige von ihnen der sophist
Sopater excerpirt. 5) in der lobrede auf den kaiser Anastasius hat der sophist
Prokopius von Gaza die geschichte des ἀτελὲς χωϱίον dem Aristoteles
nacherzählt. 6) damals oder auch ein par jahrhunderte früher mag ein
gewisser Herakleides den auszug gemacht haben, den wir noch ver-
einigt mit einem auszuge aus den Miscellaneen des Aelian besitzen. 7)
2)
Erhaltung
in der
Byzantiner-
zeit.
3) Rhein. Mus. 1866, 432.
4) Die stellen bei Rose (1886) 259.
5) Phot. cod. 181 p. 104b ende.
6) Ich verdanke diese wertvolle notiz der groſsen liebenswürdigkeit von
W. A. Paton. ich schreibe die stelle aus Villoison Anecd. Gr. II 40 ab, nur mit
der interpunction, die diese texte verlangen, seit W. Meyer ihren rhythmus entdeckt
hat ὃς (Peisistratos) δεκάτην τῶν ἐκ τῆς χώϱας γενομένων φόϱους τάξας τοῖς Ἀϑη-
ναίοις, ἐπειδὴ παϱὰ τὸν ῾ϒμηττὸν διεϱχόμενος, Ἀττικὸν εἶδε πϱεσβύτην, πέτϱαν
ἐϱγαζόμενον, καὶ τοῖς πόνοις ἀπειϱηκότα, πέπονϑεν ὡς εἰκὸς ἐπ᾽ αὐτῷ. καὶ
πέμψας ἠϱώτα, τίνας αὐτᾷ καϱποὺς ἡ πέτϱα κομίζοι. ὃ δὲ καὶ λίαν στενάξας,
ὀδύνας ἔφη καὶ κακᾶν πλῆϑος; (dies kolon mit absicht arrhythmisch, als wären
es die bäuerischen worte selbst) καὶ τούτων τὴν δεκάτην δεῖ γενέσϑαι τῷ Πεισι-
στϱάτῳ. εἶπε παϱεῖναι τὸν τύϱαννον ἀγνοῶν. καὶ εἰς Πεισίστϱατον, ἦλϑεν ὁ
λόγος, καὶ ϑαυμάσας ἐκεῖνος, τῆς καϱτεϱίας, μέγα τι νομίζων δωϱεῖσϑαι, ἀτελῆ
τὴν πέτϱαν ἀφῆκε, τῷ γεωϱγῷ. καὶ ὡς εἰς μνήμην, áτῆςñ ἀϱετῆς, ἀτελὲς ἐξ
ἐκείνου, τὸ χωϱίον ἐπωνομάζετο. Paton hat selbst bemerkt, daſs diese fassung
auf die paroemiographen nicht zurückgeführt werden kann, sondern den Aristoteles
paraphrasirt. für den text (16, 6) beweist sie die fassung ἰδὼν γάϱ τινα, dann
ein adverbium wie πάνυ φιλοπόνως, das wort ist noch zu finden, πέτϱας σκάπτοντα
(einen einzelnen felsen kann man nicht graben; daſs man mit einem pflocke gräbt, ist
nur ein possierlicher einfall) καὶ ἐϱγαζόμενον διὰ τὸ ϑαυμάσαι (was wir gestrichen
hatten) τὸν παῖδα ἐκέλευεν ἐϱέσϑαι τί γίγνεται (nicht πεϱιγίνεται) ἐκ τοῦ χωϱίου u. s. w.
7) Übrigens dürften die capitel über Λύκιοι Τυϱϱηνοί Λευκανοί aus den
νόμιμα βαϱβαϱικὰ stammen.
2) 2 und 3 fehlen; mithin besitzen wir die äuſserste lage eines quinio, oder die zweite
eines senio, wenn jemandem das mehr behagt. — die debatten über die anordnung
der fragmente und die gestalt des buches, dem sie angehörten, sind nun gegen-
standslos. aber zu beherzigen ist, daſs diejenigen im rechte waren die für die an-
ordnung der seiten die chronologie befolgten, und daneben die welche wegen des
falzes in der mitte der buchform trauten, die der augenschein ergab. die finessen
der buch- und schreibwissenschaft haben nur irregeführt.