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Wienbarg, Ludolf: Aesthetische Feldzüge. Dem jungen Deutschland gewidmet. Hamburg, 1834.

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der Zukunft befolgen werde. Was den Stoff be¬
trifft, so müssen wir uns, einige Allgemeinheiten
abgerechnet, allerdings beschränken auf Poetik und
Rhetorik, was den Geist und die Darstellung be¬
trifft, hoffe ich Sie aber an die unfruchtbare
Pedanterie früherer Behandlungen, so wenig als
möglich zu erinnern, indem es meine Aufgabe sein
wird, sowohl Poesie als Prosa im Zusammen¬
hang mit den Richtungen der Zeit aufzufassen und
Sie das Gesetz der Schönheit, das über beiden
gemeinschaftlich waltet, als das Gesetz der wer¬
denden Weltanschauung ahnen zu lassen. Meine
Bemerkungen werden sich anreihen an die Werke
einiger neuerer Schriftsteller, an Byron und Goe¬
the in poetischer, an Heinrich Heine in prosaisch
stilistischer Beziehung. Die Prosa wird vor allen
Dingen unser Augenmerk sein, und ich hoffe Sie
selbst in den letzten Stunden zu praktischen Uebun¬
gen zu bewegen. Die Prosa ist eine Waffe jetzt
und man muß sie schärfen; dies allein schon wäre
ein erfreuliches Resultat unseres Zusammentreffens.



der Zukunft befolgen werde. Was den Stoff be¬
trifft, ſo muͤſſen wir uns, einige Allgemeinheiten
abgerechnet, allerdings beſchraͤnken auf Poetik und
Rhetorik, was den Geiſt und die Darſtellung be¬
trifft, hoffe ich Sie aber an die unfruchtbare
Pedanterie fruͤherer Behandlungen, ſo wenig als
moͤglich zu erinnern, indem es meine Aufgabe ſein
wird, ſowohl Poeſie als Proſa im Zuſammen¬
hang mit den Richtungen der Zeit aufzufaſſen und
Sie das Geſetz der Schoͤnheit, das uͤber beiden
gemeinſchaftlich waltet, als das Geſetz der wer¬
denden Weltanſchauung ahnen zu laſſen. Meine
Bemerkungen werden ſich anreihen an die Werke
einiger neuerer Schriftſteller, an Byron und Goe¬
the in poetiſcher, an Heinrich Heine in proſaiſch
ſtiliſtiſcher Beziehung. Die Proſa wird vor allen
Dingen unſer Augenmerk ſein, und ich hoffe Sie
ſelbſt in den letzten Stunden zu praktiſchen Uebun¬
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[139/0153] der Zukunft befolgen werde. Was den Stoff be¬ trifft, ſo muͤſſen wir uns, einige Allgemeinheiten abgerechnet, allerdings beſchraͤnken auf Poetik und Rhetorik, was den Geiſt und die Darſtellung be¬ trifft, hoffe ich Sie aber an die unfruchtbare Pedanterie fruͤherer Behandlungen, ſo wenig als moͤglich zu erinnern, indem es meine Aufgabe ſein wird, ſowohl Poeſie als Proſa im Zuſammen¬ hang mit den Richtungen der Zeit aufzufaſſen und Sie das Geſetz der Schoͤnheit, das uͤber beiden gemeinſchaftlich waltet, als das Geſetz der wer¬ denden Weltanſchauung ahnen zu laſſen. Meine Bemerkungen werden ſich anreihen an die Werke einiger neuerer Schriftſteller, an Byron und Goe¬ the in poetiſcher, an Heinrich Heine in proſaiſch ſtiliſtiſcher Beziehung. Die Proſa wird vor allen Dingen unſer Augenmerk ſein, und ich hoffe Sie ſelbſt in den letzten Stunden zu praktiſchen Uebun¬ gen zu bewegen. Die Proſa iſt eine Waffe jetzt und man muß ſie ſchaͤrfen; dies allein ſchon waͤre ein erfreuliches Reſultat unſeres Zuſammentreffens.

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Zitationshilfe: Wienbarg, Ludolf: Aesthetische Feldzüge. Dem jungen Deutschland gewidmet. Hamburg, 1834, S. 139. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wienbarg_feldzuege_1834/153>, abgerufen am 24.11.2024.