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Wieland, Christoph Martin: Oberon. Weimar, 1780.

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33.
Steh auf und waffne dich, versezt der Paladin,
Dann, Praler, soll mein schwert dir antwort geben!
Der Himmel sendet mich zur strafe dich zu ziehn,
Das ende naht von deinem sündenleben.
Der Riese, da er ihn so reden hört, erschrickt
Indem er seinen ring an Hüons hand erblickt.
Gieb, spricht er, mir den ring zurücke
Und geh im frieden, geh, und dank es deinem glücke!
34.
Ich nahm dir nur was du gestohlen ab,
Und dem er angehört werd ich ihn wieder schaffen,
Spricht Siegwins sohn: du, hole deine waffen
Und rüste dich, und komm herab! --
"Du hättest mich im schlaf ermorden können,
Versezt der Ries mit immer sanfterm muth;
Du bist ein Biedermann; mich daurt dein junges blut,
Gieb mir den ring, den kopf will ich dir gönnen."
35.
Feigherziger, ruft Hüon, schäme dich,
Vergebens bettelst du! Stirb, oder, wenn du leben
Verdienst, verdien' es ritterlich!
Izt springt der Unhold auf, daß selbst die mauern beben;
Sein auge glüht als wie der höllenschlund,
Die nase schnaubet zorn, dampf fährt aus seinem mund,
Er eilt hinweg den panzer anzulegen
Der undurchdringlich ist selbst einem zauberdegen.
36. Der
33.
Steh auf und waffne dich, verſezt der Paladin,
Dann, Praler, ſoll mein ſchwert dir antwort geben!
Der Himmel ſendet mich zur ſtrafe dich zu ziehn,
Das ende naht von deinem ſuͤndenleben.
Der Rieſe, da er ihn ſo reden hoͤrt, erſchrickt
Indem er ſeinen ring an Huͤons hand erblickt.
Gieb, ſpricht er, mir den ring zuruͤcke
Und geh im frieden, geh, und dank es deinem gluͤcke!
34.
Ich nahm dir nur was du geſtohlen ab,
Und dem er angehoͤrt werd ich ihn wieder ſchaffen,
Spricht Siegwins ſohn: du, hole deine waffen
Und ruͤſte dich, und komm herab! —
„Du haͤtteſt mich im ſchlaf ermorden koͤnnen,
Verſezt der Ries mit immer ſanfterm muth;
Du biſt ein Biedermann; mich daurt dein junges blut,
Gieb mir den ring, den kopf will ich dir goͤnnen.“
35.
Feigherziger, ruft Huͤon, ſchaͤme dich,
Vergebens bettelſt du! Stirb, oder, wenn du leben
Verdienſt, verdien' es ritterlich!
Izt ſpringt der Unhold auf, daß ſelbſt die mauern beben;
Sein auge gluͤht als wie der hoͤllenſchlund,
Die naſe ſchnaubet zorn, dampf faͤhrt aus ſeinem mund,
Er eilt hinweg den panzer anzulegen
Der undurchdringlich iſt ſelbſt einem zauberdegen.
36. Der
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[0064] 33. Steh auf und waffne dich, verſezt der Paladin, Dann, Praler, ſoll mein ſchwert dir antwort geben! Der Himmel ſendet mich zur ſtrafe dich zu ziehn, Das ende naht von deinem ſuͤndenleben. Der Rieſe, da er ihn ſo reden hoͤrt, erſchrickt Indem er ſeinen ring an Huͤons hand erblickt. Gieb, ſpricht er, mir den ring zuruͤcke Und geh im frieden, geh, und dank es deinem gluͤcke! 34. Ich nahm dir nur was du geſtohlen ab, Und dem er angehoͤrt werd ich ihn wieder ſchaffen, Spricht Siegwins ſohn: du, hole deine waffen Und ruͤſte dich, und komm herab! — „Du haͤtteſt mich im ſchlaf ermorden koͤnnen, Verſezt der Ries mit immer ſanfterm muth; Du biſt ein Biedermann; mich daurt dein junges blut, Gieb mir den ring, den kopf will ich dir goͤnnen.“ 35. Feigherziger, ruft Huͤon, ſchaͤme dich, Vergebens bettelſt du! Stirb, oder, wenn du leben Verdienſt, verdien' es ritterlich! Izt ſpringt der Unhold auf, daß ſelbſt die mauern beben; Sein auge gluͤht als wie der hoͤllenſchlund, Die naſe ſchnaubet zorn, dampf faͤhrt aus ſeinem mund, Er eilt hinweg den panzer anzulegen Der undurchdringlich iſt ſelbſt einem zauberdegen. 36. Der

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Zitationshilfe: Wieland, Christoph Martin: Oberon. Weimar, 1780, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wieland_oberon_1780/64>, abgerufen am 22.12.2024.