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Wieland, Christoph Martin: Oberon. Weimar, 1780.

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48.
Von ungefehr stand mit Almansaris
Der Sultan just auf einer der Terrassen
Des Schlosses, die hinaus ins Meer sie sehen lies,
Erwartungsvoll den Ausgang abzupassen.
Ein sanfter Zefyr schien die Frau herbeyzuwehn.
Doch, um sich nicht zuviel auf Wunder zu verlassen,
Winkt izt Almansaris, und hundert Sclaven gehn
Bis an den hals ins meer, der Schönen beyzustehn.
49.
Man sagt, der Sultan selbst sey an den strand gekommen,
Und habe sie von einem Asmoglan
Der aus dem strudelnden schaum bis zur Terraß hinan
Sie auf dem rücken trug, selbst in empfang genommen.
Man konnte zwar nicht hören was er sprach,
Doch schien er ihr viel höfliches zu sagen,
Und, weil's an zeit und freyheit ihm gebrach,
Sein herz ihr, wenigstens durch blicke, anzutragen.
50.
Wie dem auch seyn mag, dies ist ganz gewiß
(Fährt Fatme fort) daß sich Almansaris
Der schönen Schwimmerin gar freundlich und gewogen
Bewiesen hat, und ihr viel schönes vorgelogen,
Wiewohl der Fremden seltner reiz,
Ihr gleich beym ersten blik Almansors herz entzogen;
Und daß sie ein gemach bereits
Im Sommerhaus der Königin bezogen.
51. Angst,
48.
Von ungefehr ſtand mit Almanſaris
Der Sultan juſt auf einer der Terraſſen
Des Schloſſes, die hinaus ins Meer ſie ſehen lies,
Erwartungsvoll den Ausgang abzupaſſen.
Ein ſanfter Zefyr ſchien die Frau herbeyzuwehn.
Doch, um ſich nicht zuviel auf Wunder zu verlaſſen,
Winkt izt Almanſaris, und hundert Sclaven gehn
Bis an den hals ins meer, der Schoͤnen beyzuſtehn.
49.
Man ſagt, der Sultan ſelbſt ſey an den ſtrand gekommen,
Und habe ſie von einem Aſmoglan
Der aus dem ſtrudelnden ſchaum bis zur Terraß hinan
Sie auf dem ruͤcken trug, ſelbſt in empfang genommen.
Man konnte zwar nicht hoͤren was er ſprach,
Doch ſchien er ihr viel hoͤfliches zu ſagen,
Und, weil's an zeit und freyheit ihm gebrach,
Sein herz ihr, wenigſtens durch blicke, anzutragen.
50.
Wie dem auch ſeyn mag, dies iſt ganz gewiß
(Faͤhrt Fatme fort) daß ſich Almanſaris
Der ſchoͤnen Schwimmerin gar freundlich und gewogen
Bewieſen hat, und ihr viel ſchoͤnes vorgelogen,
Wiewohl der Fremden ſeltner reiz,
Ihr gleich beym erſten blik Almanſors herz entzogen;
Und daß ſie ein gemach bereits
Im Sommerhaus der Koͤnigin bezogen.
51. Angſt,
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[0262] 48. Von ungefehr ſtand mit Almanſaris Der Sultan juſt auf einer der Terraſſen Des Schloſſes, die hinaus ins Meer ſie ſehen lies, Erwartungsvoll den Ausgang abzupaſſen. Ein ſanfter Zefyr ſchien die Frau herbeyzuwehn. Doch, um ſich nicht zuviel auf Wunder zu verlaſſen, Winkt izt Almanſaris, und hundert Sclaven gehn Bis an den hals ins meer, der Schoͤnen beyzuſtehn. 49. Man ſagt, der Sultan ſelbſt ſey an den ſtrand gekommen, Und habe ſie von einem Aſmoglan Der aus dem ſtrudelnden ſchaum bis zur Terraß hinan Sie auf dem ruͤcken trug, ſelbſt in empfang genommen. Man konnte zwar nicht hoͤren was er ſprach, Doch ſchien er ihr viel hoͤfliches zu ſagen, Und, weil's an zeit und freyheit ihm gebrach, Sein herz ihr, wenigſtens durch blicke, anzutragen. 50. Wie dem auch ſeyn mag, dies iſt ganz gewiß (Faͤhrt Fatme fort) daß ſich Almanſaris Der ſchoͤnen Schwimmerin gar freundlich und gewogen Bewieſen hat, und ihr viel ſchoͤnes vorgelogen, Wiewohl der Fremden ſeltner reiz, Ihr gleich beym erſten blik Almanſors herz entzogen; Und daß ſie ein gemach bereits Im Sommerhaus der Koͤnigin bezogen. 51. Angſt,

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Zitationshilfe: Wieland, Christoph Martin: Oberon. Weimar, 1780, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wieland_oberon_1780/262>, abgerufen am 23.11.2024.