Wieland, Christoph Martin: Geschichte des Agathon. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1767.Agathon. hat: Als Agathon, zum Unglük für ihn und für Sici-lien, durch einen Eifer, der an einem Staats-Mann von so vieler Einsicht kaum zu entschuldigen war, sich verleiten ließ, den glüklichen Fortgang der verschiedenen Absichten, welchen Dionys -- Cleonissa -- die Princes- sinnen -- und vielleicht auch Philistus -- schon so nahe zu seyn glaubten, durch seine unzeitige Dazwischenkunft zu unterbrechen. Drittes Capitel. Grosse Fehler wider die Staats-Kunst, welche Agathon begieng --- Folgen davon. Die Vertraulichkeit, worin Dionys mit seinen Günst- Tugend
Agathon. hat: Als Agathon, zum Ungluͤk fuͤr ihn und fuͤr Sici-lien, durch einen Eifer, der an einem Staats-Mann von ſo vieler Einſicht kaum zu entſchuldigen war, ſich verleiten ließ, den gluͤklichen Fortgang der verſchiedenen Abſichten, welchen Dionys ‒‒ Cleoniſſa ‒‒ die Princeſ- ſinnen ‒‒ und vielleicht auch Philiſtus ‒‒ ſchon ſo nahe zu ſeyn glaubten, durch ſeine unzeitige Dazwiſchenkunft zu unterbrechen. Drittes Capitel. Groſſe Fehler wider die Staats-Kunſt, welche Agathon begieng ‒‒‒ Folgen davon. Die Vertraulichkeit, worin Dionys mit ſeinen Guͤnſt- Tugend
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Agathon.
hat: Als Agathon, zum Ungluͤk fuͤr ihn und fuͤr Sici-
lien, durch einen Eifer, der an einem Staats-Mann
von ſo vieler Einſicht kaum zu entſchuldigen war, ſich
verleiten ließ, den gluͤklichen Fortgang der verſchiedenen
Abſichten, welchen Dionys ‒‒ Cleoniſſa ‒‒ die Princeſ-
ſinnen ‒‒ und vielleicht auch Philiſtus ‒‒ ſchon ſo nahe
zu ſeyn glaubten, durch ſeine unzeitige Dazwiſchenkunft
zu unterbrechen.
Drittes Capitel.
Groſſe Fehler wider die Staats-Kunſt, welche
Agathon begieng ‒‒‒ Folgen davon.
Die Vertraulichkeit, worin Dionys mit ſeinen Guͤnſt-
lingen zu leben pflegte, und das natuͤrliche Beduͤrfnis
eines Verliebten, jemand zu haben, dem er ſein Leiden
oder ſeine Gluͤkſeligkeit entdeken kan ‒‒ hatten ihm nicht
erlaubt, dem Agathon aus ſeiner neuen Liebe ein Ge-
heimniß zu machen; und dieſer trieb die Gefaͤlligkeit an-
faͤnglich ſo weit, ſich von dem ſchwazhafteſten Liebha-
ber, der jemals geweſen war, mit den Angelegenheiten
ſeines Herzens ganze Stunden durch langeweile machen
zu laſſen, in denen es dem guten Prinzen kein einziges
mal einfiel, daß dieſe Angelegenheiten einem dritten un-
moͤglich ſo wichtig vorkommen koͤnnten, als ſie ihm ſelbſt
waren. Ohne ſeine Wahl geradezu zu mißbilligen (wo-
von er eine ſchlechte Wuͤrkung haͤtte hoffen koͤnnen) be-
gnuͤgte er ſich anfangs, ihm die Schwierigkeiten, welche
er bey einer Dame von ſo ſtrenger und ſyſtematiſcher
Tugend
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