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Wieland, Christoph Martin: Geschichte des Agathon. Bd. 1. Frankfurt (Main) u. a., 1766.

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Vorbericht.
den gehörigen Zusammenhang gebracht werden.
Und dieses sind die hauptsächlichsten Ursachen,
warum wir diesen Sophisten [welchen wir nicht
schlimmer vorgestellt haben, als er wirklich war,
und als seine Brüder noch heutiges Tages sind]
in die Geschichte des Agathon eingeflochten ha-
ben.

Eine ausführliche Widerlegung dessen, was
in seinen Grundsäzen irrig und gefährlich ist:
[Denn in der That hat er nicht allemal unrecht,]
wäre in Absicht unsers Plans ein wahres hors
d'oeuvre
gewesen, und schien uns auch in Ab-
sicht der Leser überflüßig; indem nicht nur die
Antwort, welche ihm Agathon giebt, das beste
enthält, was man dagegen sagen kann; sondern
auch das ganze Werk [wie einem jeden in die
Augen fallen wird, sobald man das Ganze wird
übersehen können] als eine Widerlegung dessel-
ben anzusehen ist. Agathon widerlegt den Hip-
pias beynahe auf die nemliche Art wie Dioge-
nes den Sophisten, welcher läugnete, daß eine

Bewe-

Vorbericht.
den gehoͤrigen Zuſammenhang gebracht werden.
Und dieſes ſind die hauptſaͤchlichſten Urſachen,
warum wir dieſen Sophiſten [welchen wir nicht
ſchlimmer vorgeſtellt haben, als er wirklich war,
und als ſeine Bruͤder noch heutiges Tages ſind]
in die Geſchichte des Agathon eingeflochten ha-
ben.

Eine ausfuͤhrliche Widerlegung deſſen, was
in ſeinen Grundſaͤzen irrig und gefaͤhrlich iſt:
[Denn in der That hat er nicht allemal unrecht,]
waͤre in Abſicht unſers Plans ein wahres hors
d’oeuvre
geweſen, und ſchien uns auch in Ab-
ſicht der Leſer uͤberfluͤßig; indem nicht nur die
Antwort, welche ihm Agathon giebt, das beſte
enthaͤlt, was man dagegen ſagen kann; ſondern
auch das ganze Werk [wie einem jeden in die
Augen fallen wird, ſobald man das Ganze wird
uͤberſehen koͤnnen] als eine Widerlegung deſſel-
ben anzuſehen iſt. Agathon widerlegt den Hip-
pias beynahe auf die nemliche Art wie Dioge-
nes den Sophiſten, welcher laͤugnete, daß eine

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[0021] Vorbericht. den gehoͤrigen Zuſammenhang gebracht werden. Und dieſes ſind die hauptſaͤchlichſten Urſachen, warum wir dieſen Sophiſten [welchen wir nicht ſchlimmer vorgeſtellt haben, als er wirklich war, und als ſeine Bruͤder noch heutiges Tages ſind] in die Geſchichte des Agathon eingeflochten ha- ben. Eine ausfuͤhrliche Widerlegung deſſen, was in ſeinen Grundſaͤzen irrig und gefaͤhrlich iſt: [Denn in der That hat er nicht allemal unrecht,] waͤre in Abſicht unſers Plans ein wahres hors d’oeuvre geweſen, und ſchien uns auch in Ab- ſicht der Leſer uͤberfluͤßig; indem nicht nur die Antwort, welche ihm Agathon giebt, das beſte enthaͤlt, was man dagegen ſagen kann; ſondern auch das ganze Werk [wie einem jeden in die Augen fallen wird, ſobald man das Ganze wird uͤberſehen koͤnnen] als eine Widerlegung deſſel- ben anzuſehen iſt. Agathon widerlegt den Hip- pias beynahe auf die nemliche Art wie Dioge- nes den Sophiſten, welcher laͤugnete, daß eine Bewe-

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Zitationshilfe: Wieland, Christoph Martin: Geschichte des Agathon. Bd. 1. Frankfurt (Main) u. a., 1766, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wieland_agathon01_1766/21>, abgerufen am 23.11.2024.