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Wieland, Christoph Martin: Geschichte des Agathon. Bd. 1. Frankfurt (Main) u. a., 1766.

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Vorbericht.
seinen Seiten bekannt zu machen. Ohne Zwei-
fel giebt es wichtigere als derjenige, auf den
seine Wahl gefallen ist. Allein, da er selbst ge-
wiß zu seyn wünschte, daß er der Welt keine
Hirngespenster für Wahrheit verkaufe; so wählte
er denjenigen, den er am genauesten kennen zu
lernen Gelegenheit gehabt hat. Aus diesem
Grunde kann er ganz zuverläßig versichern, daß
Agathon und die meisten übrigen Personen, wel-
che in seine Geschichte eingeflochten sind, wirk-
liche Personen sind, dergleichen es von je her vie-
le gegeben hat, und in dieser Stunde noch giebt,
und daß (die Neben-Umstände, die Folge und
besondere Bestimmung der zufälligen Begeben-
heiten, und was sonsten nur zur Auszierung,
welche willkührlich ist, gehört, ausgenommen)
alles, was das Wesentliche dieser Geschichte aus-
macht, eben so historisch, und vielleicht noch um
manchen Grad gewisser sey, als irgend ein Stük
der glaubwürdigsten politischen Geschichtschreiber,
welche wir aufzuweisen haben.

Es

Vorbericht.
ſeinen Seiten bekannt zu machen. Ohne Zwei-
fel giebt es wichtigere als derjenige, auf den
ſeine Wahl gefallen iſt. Allein, da er ſelbſt ge-
wiß zu ſeyn wuͤnſchte, daß er der Welt keine
Hirngeſpenſter fuͤr Wahrheit verkaufe; ſo waͤhlte
er denjenigen, den er am genaueſten kennen zu
lernen Gelegenheit gehabt hat. Aus dieſem
Grunde kann er ganz zuverlaͤßig verſichern, daß
Agathon und die meiſten uͤbrigen Perſonen, wel-
che in ſeine Geſchichte eingeflochten ſind, wirk-
liche Perſonen ſind, dergleichen es von je her vie-
le gegeben hat, und in dieſer Stunde noch giebt,
und daß (die Neben-Umſtaͤnde, die Folge und
beſondere Beſtimmung der zufaͤlligen Begeben-
heiten, und was ſonſten nur zur Auszierung,
welche willkuͤhrlich iſt, gehoͤrt, ausgenommen)
alles, was das Weſentliche dieſer Geſchichte aus-
macht, eben ſo hiſtoriſch, und vielleicht noch um
manchen Grad gewiſſer ſey, als irgend ein Stuͤk
der glaubwuͤrdigſten politiſchen Geſchichtſchreiber,
welche wir aufzuweiſen haben.

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[0013] Vorbericht. ſeinen Seiten bekannt zu machen. Ohne Zwei- fel giebt es wichtigere als derjenige, auf den ſeine Wahl gefallen iſt. Allein, da er ſelbſt ge- wiß zu ſeyn wuͤnſchte, daß er der Welt keine Hirngeſpenſter fuͤr Wahrheit verkaufe; ſo waͤhlte er denjenigen, den er am genaueſten kennen zu lernen Gelegenheit gehabt hat. Aus dieſem Grunde kann er ganz zuverlaͤßig verſichern, daß Agathon und die meiſten uͤbrigen Perſonen, wel- che in ſeine Geſchichte eingeflochten ſind, wirk- liche Perſonen ſind, dergleichen es von je her vie- le gegeben hat, und in dieſer Stunde noch giebt, und daß (die Neben-Umſtaͤnde, die Folge und beſondere Beſtimmung der zufaͤlligen Begeben- heiten, und was ſonſten nur zur Auszierung, welche willkuͤhrlich iſt, gehoͤrt, ausgenommen) alles, was das Weſentliche dieſer Geſchichte aus- macht, eben ſo hiſtoriſch, und vielleicht noch um manchen Grad gewiſſer ſey, als irgend ein Stuͤk der glaubwuͤrdigſten politiſchen Geſchichtſchreiber, welche wir aufzuweiſen haben. Es

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Zitationshilfe: Wieland, Christoph Martin: Geschichte des Agathon. Bd. 1. Frankfurt (Main) u. a., 1766, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wieland_agathon01_1766/13>, abgerufen am 21.11.2024.