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Wiedeburg, Heinrich: Eine Christliche Leichpredigt/ Gehalten bey der Begräbnüß/ Des Weyland ... Herrn Johannis Bodemeiers/ [...]. Wolfenbüttel, 1620.

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Gerichte / sondern ist zum Leben durch den Todt hindurch gedrungen / vnd Johan. cap 10 Meine Schaffe hören meine Stimme / vnd ich kenne sie / vnd gebe jhnen das ewige Leben. Johannes schreibet auch in seiner 1. Epist. cap. 5. GOtt hat das ewige Leben gegeben / vnd solch Leben ist in seinem Sohn / wer den Sohn hat / der hat das Leben / wir sind in dem warhafftigen in seinem Sohn JESV Christo. Dieser ist der warhafftiger GOtt vnd das ewige Leben.

Das fasset ein gleubiger Christen Mensch / vnd zweiffelt nicht daß er schon albereit selig vnd im Himmelreich lebe / doch durch den Glauben vnd nicht im schawen: Saget dennoch in vnfeilbahrem vertrawen / sein Wandel sey schon im Himmel Geistlich / ob er schon leiblich in der Welt sein raum vnd ort hat / ja das Reich GOTTes sey in jhm durch die vereinigung mit Christo / nemlich Gerechtigkeit / Friede vnd Frewde in dem heiligen Geist / ja GOtt selbst mit seiner Göttlichen vnaußsprechlichen breyte / lange / tieffe vnd höhe / nur allein / das ers noch zur zeit nicht gnugsam fassen / ergreiffen vnd erdencken kan. Welches auch Christus selber alhie lehret / wenn er saget.

Ich bin das Leben / wer da lebet vnd gleubet an mich / der wird nimmermehr Sterben / das ist / wer durch wahren Glauben des Geistlichen Gnadenlebens ist theilhafftig worden / vnd darin verharret biß an sein Ende / der wird durch den Todt von mir / der ich sein Leben bin / nicht zertrennet / vnd kan also nicht Sterben / sondern wird Leben / ja aller erst zu dem rechten Leben gelangen / dagegen diß Leben ein trawenwerck ja ein eiteler Todt vnd stetiges Sterben zu achten ist.

Dieses sollen wir nun Erstlich gebrauchen zur vermahnung: Denn dem natürlichen Menschen ist das natürliche Leben von Hertzen lieb vnd angenem / vnd erschüttert dafür / wenn er dran gedencket / daß dermahl eins durch den Todt / Leib vnd Seele müs-

Gerichte / sondern ist zum Leben durch den Todt hindurch gedrungen / vnd Johan. cap 10 Meine Schaffe hören meine Stimme / vnd ich kenne sie / vnd gebe jhnen das ewige Leben. Johannes schreibet auch in seiner 1. Epist. cap. 5. GOtt hat das ewige Leben gegeben / vnd solch Leben ist in seinem Sohn / wer den Sohn hat / der hat das Leben / wir sind in dem warhafftigen in seinem Sohn JESV Christo. Dieser ist der warhafftiger GOtt vnd das ewige Leben.

Das fasset ein gleubiger Christen Mensch / vnd zweiffelt nicht daß er schon albereit selig vnd im Himmelreich lebe / doch durch den Glauben vnd nicht im schawen: Saget dennoch in vnfeilbahrem vertrawen / sein Wandel sey schon im Himmel Geistlich / ob er schon leiblich in der Welt sein raum vnd ort hat / ja das Reich GOTTes sey in jhm durch die vereinigung mit Christo / nemlich Gerechtigkeit / Friede vnd Frewde in dem heiligen Geist / ja GOtt selbst mit seiner Göttlichen vnaußsprechlichen breyte / lange / tieffe vnd höhe / nur allein / das ers noch zur zeit nicht gnugsam fassen / ergreiffen vnd erdencken kan. Welches auch Christus selber alhie lehret / wenn er saget.

Ich bin das Leben / wer da lebet vnd gleubet an mich / der wird nimmermehr Sterben / das ist / wer durch wahren Glauben des Geistlichen Gnadenlebens ist theilhafftig worden / vnd darin verharret biß an sein Ende / der wird durch den Todt von mir / der ich sein Leben bin / nicht zertrennet / vnd kan also nicht Sterben / sondern wird Leben / ja aller erst zu dem rechten Leben gelangen / dagegen diß Leben ein trawenwerck ja ein eiteler Todt vnd stetiges Sterben zu achten ist.

Dieses sollen wir nun Erstlich gebrauchen zur vermahnung: Denn dem natürlichen Menschen ist das natürliche Leben von Hertzen lieb vnd angenem / vnd erschüttert dafür / wenn er dran gedencket / daß dermahl eins durch den Todt / Leib vnd Seele müs-

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                     auch in seiner 1. Epist. cap. 5. GOtt hat das ewige Leben gegeben / vnd solch
                     Leben ist in seinem Sohn / wer den Sohn hat / der hat das Leben / wir sind in
                     dem warhafftigen in seinem Sohn JESV Christo. Dieser ist der warhafftiger GOtt
                     vnd das ewige Leben.</p>
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                     allein / das ers noch zur zeit nicht gnugsam fassen / ergreiffen vnd erdencken
                     kan. Welches auch Christus selber alhie lehret / wenn er saget.</p>
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                     dafür / wenn er dran gedencket / daß dermahl eins durch den Todt / Leib vnd
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[0034] Gerichte / sondern ist zum Leben durch den Todt hindurch gedrungen / vnd Johan. cap 10 Meine Schaffe hören meine Stimme / vnd ich kenne sie / vnd gebe jhnen das ewige Leben. Johannes schreibet auch in seiner 1. Epist. cap. 5. GOtt hat das ewige Leben gegeben / vnd solch Leben ist in seinem Sohn / wer den Sohn hat / der hat das Leben / wir sind in dem warhafftigen in seinem Sohn JESV Christo. Dieser ist der warhafftiger GOtt vnd das ewige Leben. Das fasset ein gleubiger Christen Mensch / vnd zweiffelt nicht daß er schon albereit selig vnd im Himmelreich lebe / doch durch den Glauben vnd nicht im schawen: Saget dennoch in vnfeilbahrem vertrawen / sein Wandel sey schon im Himmel Geistlich / ob er schon leiblich in der Welt sein raum vnd ort hat / ja das Reich GOTTes sey in jhm durch die vereinigung mit Christo / nemlich Gerechtigkeit / Friede vnd Frewde in dem heiligen Geist / ja GOtt selbst mit seiner Göttlichen vnaußsprechlichen breyte / lange / tieffe vnd höhe / nur allein / das ers noch zur zeit nicht gnugsam fassen / ergreiffen vnd erdencken kan. Welches auch Christus selber alhie lehret / wenn er saget. Ich bin das Leben / wer da lebet vnd gleubet an mich / der wird nimmermehr Sterben / das ist / wer durch wahren Glauben des Geistlichen Gnadenlebens ist theilhafftig worden / vnd darin verharret biß an sein Ende / der wird durch den Todt von mir / der ich sein Leben bin / nicht zertrennet / vnd kan also nicht Sterben / sondern wird Leben / ja aller erst zu dem rechten Leben gelangen / dagegen diß Leben ein trawenwerck ja ein eiteler Todt vnd stetiges Sterben zu achten ist. Dieses sollen wir nun Erstlich gebrauchen zur vermahnung: Denn dem natürlichen Menschen ist das natürliche Leben von Hertzen lieb vnd angenem / vnd erschüttert dafür / wenn er dran gedencket / daß dermahl eins durch den Todt / Leib vnd Seele müs-

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Zitationshilfe: Wiedeburg, Heinrich: Eine Christliche Leichpredigt/ Gehalten bey der Begräbnüß/ Des Weyland ... Herrn Johannis Bodemeiers/ [...]. Wolfenbüttel, 1620, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wiedeburg_leichpredigt_1620/34>, abgerufen am 24.11.2024.