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Wiedeburg, Heinrich: Eine Christliche Leichpredigt/ Gehalten bey der Begräbnüß/ Des Weyland ... Herrn Johannis Bodemeiers/ [...]. Wolfenbüttel, 1620.

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gar in deinem Worte. Es ist auch kein besser Confortativ. in der Welt zufinden / die außgemattete Hertzen wieder zuerquicken / die Augen des Glaubens zu Clarificiren, das gantze Angesicht / das aus schrecken vnd forcht verfallen vnd trawrig worden / zuerfrölichen / denn eben die liebliche Rose des H. Evangelii. Denn so sagt davon David / Ps. 19. Das Gesetze des HErrn ist ohn Wandel / vnd erquicket die Seele / das Zeugnis des HErrn ist gewisse / vnd machet die Albern weise / die befehl des HErrn sind richtig vnd erfrewen das Hertz. Die Gebot des HErrn sind lauter vnd erleuchten die Augen / vnd in Summa / wil Paulus sagen / Röm. cap. 1. Das Evangelium ist ein Krafft GOTTes selig zu machen / die daran gleuben.

Einen solchen güldenen Ring mit einem Edlen Türckoß / vnd solche liebliche Rosen finden wir auch in dem elfften Capittel Johannis / dar aus die verlesene Wort genommen sind. Denn Erstlich / findet sich da ein statlicher Türckoß / ein Göttlich Wunderwerck der Hände Christi: So bald er spricht zu dem Verstorbenen / vnd nun mehr in den fünfften Tag im Grab gelegenen vnd stinckenden Lazaro / Lazare kom heraus / so bald kompt er heraus / ohngeachtet / daß er gebunden war mit Grabtüchern an Händen vnd Füssen / vnd sein Angesicht verhüllet mit einem Schweißtuch. Welches Wunderwerck Chrysologus serm. 63. recht nennet Signorum signum, & Virtutum virtutem, ein Zeichen aller Zeichen / eine Krafft aller Kräffte. Euthymius Miraculum duplum, ein gedoppelt Wunderwerck. Basilius homil. 4. de gratias actione: Miraculum in miraculo, ein Wunderwerck in dem Wunderwerck / denn zu dreyen vnterschiedenen mahlen hat der HErr Christus Todten aufferwecket: Des Jairi Töchterlein erweckete er im Hause / ehe denn sie vom Todtbette heraußgetragen ward. Den Jüngling zu Naim erweckete er / da er jetzo in den Staub des Todtes solte geleget werden. Aber Lazarum erwecket er / da er schon vier Tag im Grab gelegen vnnd

gar in deinem Worte. Es ist auch kein besser Confortativ. in der Welt zufinden / die außgemattete Hertzen wieder zuerquicken / die Augen des Glaubens zu Clarificiren, das gantze Angesicht / das aus schrecken vnd forcht verfallen vnd trawrig worden / zuerfrölichen / denn eben die liebliche Rose des H. Evangelii. Denn so sagt davon David / Ps. 19. Das Gesetze des HErrn ist ohn Wandel / vnd erquicket die Seele / das Zeugnis des HErrn ist gewisse / vnd machet die Albern weise / die befehl des HErrn sind richtig vnd erfrewen das Hertz. Die Gebot des HErrn sind lauter vnd erleuchten die Augen / vnd in Summa / wil Paulus sagen / Röm. cap. 1. Das Evangelium ist ein Krafft GOTTes selig zu machen / die daran gleuben.

Einen solchen güldenen Ring mit einem Edlen Türckoß / vnd solche liebliche Rosen finden wir auch in dem elfften Capittel Johannis / dar aus die verlesene Wort genommen sind. Denn Erstlich / findet sich da ein statlicher Türckoß / ein Göttlich Wunderwerck der Hände Christi: So bald er spricht zu dem Verstorbenen / vnd nun mehr in den fünfften Tag im Grab gelegenen vnd stinckenden Lazaro / Lazare kom heraus / so bald kompt er heraus / ohngeachtet / daß er gebundẽ war mit Grabtüchern an Händen vnd Füssen / vnd sein Angesicht verhüllet mit einem Schweißtuch. Welches Wunderwerck Chrysologus serm. 63. recht nennet Signorum signum, & Virtutum virtutem, ein Zeichen aller Zeichen / eine Krafft aller Kräffte. Euthymius Miraculum duplum, ein gedoppelt Wunderwerck. Basilius homil. 4. de gratias actione: Miraculum in miraculo, ein Wunderwerck in dem Wunderwerck / denn zu dreyen vnterschiedenen mahlen hat der HErr Christus Todten aufferwecket: Des Jairi Töchterlein erweckete er im Hause / ehe denn sie vom Todtbette heraußgetragen ward. Den Jüngling zu Naim erweckete er / da er jetzo in den Staub des Todtes solte geleget werden. Aber Lazarum erwecket er / da er schon vier Tag im Grab gelegen vnnd

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                     außgemattete Hertzen wieder zuerquicken / die Augen des Glaubens zu
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Zitationshilfe: Wiedeburg, Heinrich: Eine Christliche Leichpredigt/ Gehalten bey der Begräbnüß/ Des Weyland ... Herrn Johannis Bodemeiers/ [...]. Wolfenbüttel, 1620, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wiedeburg_leichpredigt_1620/11>, abgerufen am 21.11.2024.