Wiedeburg, Heinrich: Eine Christliche Leich-Predigt: Gehalten bey der Begräbnis, Friderici Hulderici [...]. Wolfenbüttel, 1619.gleichnis Christi dahin gehet Joh: c. 12. Warlich / warlich ich sage euch / es sey denn / daß das Weitzenkorn in die Erde falle / vnd ersterbe / so bleibets alleine / wo es aber er stirbet / so bringets viel Früchte. Wie schendlich demnach der Leib verweset / so muß er doch nicht allein wieder herfür / sondern auch anziehen das Vnverweeßliche / wie tieff er auch in den Tod sincket / dz er gar zu Staub vnd Aschen wird / so muß er doch nicht allein wieder von Tod aufferstehen / sondern anziehen die Vnsterbligkeit / wie elend jhn auch die Schlangen / Kröten vnd andere Würme zerzerren vnd zerfressen / so können sie jhm doch nichts nemen / denn nur den Sündengifft / sterbligkeit vnd nichtigkeit vollend abzehrn vnd aussaugen / damit er rein / gesund / vnbefleckt / vnverweßlich / clarificirt vnd ein geistlicher Leib wieder aufferstehe / wenn er selbs der HERr mit einem Feldgeschrey vnd stimm des Ertz-Engels / vnd mit der Posaunen GOttes vom Himmel ernieder kommen wird. Sehet / Geliebte Christen / so träfflich wol ists in dem H. Wort GOttes / vns armen Sünden Würmlein zu Trost / verfasset vnd gegründet / was hie die Weißheit mit wenig Worten aussagt: Der Gerechte / ob er schon zu zeitlich stirbet / ist er doch in der Ruhe / ja was der heiliger Apostel Paulus sagt CHRISTVS ist mein Leben / sterben ist mein Gewinn. Wovon auch der Gottselige Münch Bernhardus seine gleichnis Christi dahin gehet Joh: c. 12. Warlich / warlich ich sage euch / es sey denn / daß das Weitzenkorn in die Erde falle / vñ ersterbe / so bleibets alleine / wo es aber er stirbet / so bringets viel Früchte. Wie schendlich demnach der Leib verweset / so muß er doch nicht allein wieder herfür / sondern auch anziehẽ das Vnverweeßliche / wie tieff er auch in den Tod sincket / dz er gar zu Staub vnd Aschen wird / so muß er doch nicht allein wieder võ Tod aufferstehen / sondern anziehen die Vnsterbligkeit / wie elend jhn auch die Schlangen / Kröten vnd andere Würme zerzerren vnd zerfressen / so können sie jhm doch nichts nemen / denn nur den Sündengifft / sterbligkeit vnd nichtigkeit vollend abzehrn vnd aussaugen / damit er rein / gesund / vnbefleckt / vnverweßlich / clarificirt vnd ein geistlicher Leib wieder aufferstehe / wenn er selbs der HERr mit einem Feldgeschrey vnd stim̃ des Ertz-Engels / vnd mit der Posaunen GOttes vom Himmel ernieder kommen wird. Sehet / Geliebte Christen / so träfflich wol ists in dem H. Wort GOttes / vns armen Sünden Würmlein zu Trost / verfasset vnd gegründet / was hie die Weißheit mit wenig Worten aussagt: Der Gerechte / ob er schon zu zeitlich stirbet / ist er doch in der Ruhe / ja was der heiliger Apostel Paulus sagt CHRISTVS ist mein Leben / sterben ist mein Gewinn. Wovon auch der Gottselige Münch Bernhardus seine <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0031"/> gleichnis Christi dahin gehet Joh: c. 12. Warlich / warlich ich sage euch / es sey denn / daß das Weitzenkorn in die Erde falle / vñ ersterbe / so bleibets alleine / wo es aber er stirbet / so bringets viel Früchte. Wie schendlich demnach der Leib verweset / so muß er doch nicht allein wieder herfür / sondern auch anziehẽ das Vnverweeßliche / wie tieff er auch in den Tod sincket / dz er gar zu Staub vnd Aschen wird / so muß er doch nicht allein wieder võ Tod aufferstehen / sondern anziehen die Vnsterbligkeit / wie elend jhn auch die Schlangen / Kröten vnd andere Würme zerzerren vnd zerfressen / so können sie jhm doch nichts nemen / denn nur den Sündengifft / sterbligkeit vnd nichtigkeit vollend abzehrn vnd aussaugen / damit er rein / gesund / vnbefleckt / vnverweßlich / clarificirt vnd ein geistlicher Leib wieder aufferstehe / wenn er selbs der HERr mit einem Feldgeschrey vnd stim̃ des Ertz-Engels / vnd mit der Posaunen GOttes vom Himmel ernieder kommen wird.</p> <p>Sehet / Geliebte Christen / so träfflich wol ists in dem H. Wort GOttes / vns armen Sünden Würmlein zu Trost / verfasset vnd gegründet / was hie die Weißheit mit wenig Worten aussagt: Der Gerechte / ob er schon zu zeitlich stirbet / ist er doch in der Ruhe / ja was der heiliger Apostel Paulus sagt CHRISTVS ist mein Leben / sterben ist mein Gewinn. Wovon auch der Gottselige Münch Bernhardus seine </p> </div> </body> </text> </TEI> [0031]
gleichnis Christi dahin gehet Joh: c. 12. Warlich / warlich ich sage euch / es sey denn / daß das Weitzenkorn in die Erde falle / vñ ersterbe / so bleibets alleine / wo es aber er stirbet / so bringets viel Früchte. Wie schendlich demnach der Leib verweset / so muß er doch nicht allein wieder herfür / sondern auch anziehẽ das Vnverweeßliche / wie tieff er auch in den Tod sincket / dz er gar zu Staub vnd Aschen wird / so muß er doch nicht allein wieder võ Tod aufferstehen / sondern anziehen die Vnsterbligkeit / wie elend jhn auch die Schlangen / Kröten vnd andere Würme zerzerren vnd zerfressen / so können sie jhm doch nichts nemen / denn nur den Sündengifft / sterbligkeit vnd nichtigkeit vollend abzehrn vnd aussaugen / damit er rein / gesund / vnbefleckt / vnverweßlich / clarificirt vnd ein geistlicher Leib wieder aufferstehe / wenn er selbs der HERr mit einem Feldgeschrey vnd stim̃ des Ertz-Engels / vnd mit der Posaunen GOttes vom Himmel ernieder kommen wird.
Sehet / Geliebte Christen / so träfflich wol ists in dem H. Wort GOttes / vns armen Sünden Würmlein zu Trost / verfasset vnd gegründet / was hie die Weißheit mit wenig Worten aussagt: Der Gerechte / ob er schon zu zeitlich stirbet / ist er doch in der Ruhe / ja was der heiliger Apostel Paulus sagt CHRISTVS ist mein Leben / sterben ist mein Gewinn. Wovon auch der Gottselige Münch Bernhardus seine
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/wiedeburg_leichpredigt_1619 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/wiedeburg_leichpredigt_1619/31 |
Zitationshilfe: | Wiedeburg, Heinrich: Eine Christliche Leich-Predigt: Gehalten bey der Begräbnis, Friderici Hulderici [...]. Wolfenbüttel, 1619, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wiedeburg_leichpredigt_1619/31>, abgerufen am 29.07.2024. |