Wiedeburg, Heinrich: Eine Christliche Leich-Predigt: Gehalten bey der Begräbnis, Friderici Hulderici [...]. Wolfenbüttel, 1619.Derwegen ists vber die massen viel vnd eine grosse Wolthat die den Gerechten / das ist / den Gleubigen im zeitlichen Todt wiederfähret / vnd so viel grösser vnd höher / so viel ehe vnd zeitiger. Denn da kömpt er zur Ruhe / vnd weis von keiner Sünden / von keiner Leibß-Kranckheit / von keinem schrecken / von keiner Angst mehr zu sagen. Sondern / wie es die lieben Alt Väter erklären / es gehet jhm / wie einem zarten Kindlein / wenns mit weinen vnnd schmertzen aus der engen Mütterlichen Herberge herfür dringet / da kömpts der Hebamnen in die Hand / wird in den Schos gelegt vnnd in sanffte Windelen gewickelt / das es wol ruhe vnd die außgemattete Kräffte erhole. Also kömpt auch des Gerechten Seele aus der engen Hütten des sterblichen vnd verwäßlichen Madensacks / in die allmechtige Hand GOttes / Psalm: 31. Vnd dem Samen Abrahams JEsu Christi in seinen Schos / Luc: cap. 16. Vnd wird gleichsam mit frewden eingewickelt / daß sie ruhet vnd alles Trübsals ergetzet wird. In sich empfindet sie nicht mehr eine zuneigung zur Sünde / noch jrrgend eine fleischliche Lust / sondern eitele Heiligkeit / Weißheit / Gerechtigkeit vnd allersüsseste einwohnung der heiligen Dreyfaltigkeit. An sich schleppet sie nicht mehr den Wurmstechigen Madensack / sondern hat jhn abgelegt in den Staub des Todes mit allen Schmertzen / vnd erwartet einen spannewen Derwegen ists vber die massen viel vnd eine grosse Wolthat die den Gerechten / das ist / den Gleubigen im zeitlichen Todt wiederfähret / vnd so viel grösser vnd höher / so viel ehe vnd zeitiger. Denn da kömpt er zur Ruhe / vnd weis von keiner Sünden / von keiner Leibß-Kranckheit / von keinem schrecken / von keiner Angst mehr zu sagen. Sondern / wie es die lieben Alt Väter erklären / es gehet jhm / wie einem zarten Kindlein / wenns mit weinen vnnd schmertzen aus der engen Mütterlichen Herberge herfür dringet / da kömpts der Hebamnen in die Hand / wird in den Schos gelegt vnnd in sanffte Windelen gewickelt / das es wol ruhe vnd die außgemattete Kräffte erhole. Also kömpt auch des Gerechten Seele aus der engen Hütten des sterblichen vnd verwäßlichen Madensacks / in die allmechtige Hand GOttes / Psalm: 31. Vnd dem Samen Abrahams JEsu Christi in seinen Schos / Luc: cap. 16. Vnd wird gleichsam mit frewden eingewickelt / daß sie ruhet vnd alles Trübsals ergetzet wird. In sich empfindet sie nicht mehr eine zuneigung zur Sünde / noch jrrgend eine fleischliche Lust / sondern eitele Heiligkeit / Weißheit / Gerechtigkeit vnd allersüsseste einwohnung der heiligen Dreyfaltigkeit. An sich schleppet sie nicht mehr den Wurmstechigen Madensack / sondern hat jhn abgelegt in den Staub des Todes mit allen Schmertzen / vnd erwartet einen spannewen <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0028"/> <p>Derwegen ists vber die massen viel vnd eine grosse Wolthat die den Gerechten / das ist / den Gleubigen im zeitlichen Todt wiederfähret / vnd so viel grösser vnd höher / so viel ehe vnd zeitiger. Denn da kömpt er zur Ruhe / vnd weis von keiner Sünden / von keiner Leibß-Kranckheit / von keinem schrecken / von keiner Angst mehr zu sagen.</p> <p>Sondern / wie es die lieben Alt Väter erklären / es gehet jhm / wie einem zarten Kindlein / wenns mit weinen vnnd schmertzen aus der engen Mütterlichen Herberge herfür dringet / da kömpts der Hebamnen in die Hand / wird in den Schos gelegt vnnd in sanffte Windelen gewickelt / das es wol ruhe vnd die außgemattete Kräffte erhole.</p> <p>Also kömpt auch des Gerechten Seele aus der engen Hütten des sterblichen vnd verwäßlichen Madensacks / in die allmechtige Hand GOttes / Psalm: 31. Vnd dem Samen Abrahams JEsu Christi in seinen Schos / Luc: cap. 16. Vnd wird gleichsam mit frewden eingewickelt / daß sie ruhet vnd alles Trübsals ergetzet wird. In sich empfindet sie nicht mehr eine zuneigung zur Sünde / noch jrrgend eine fleischliche Lust / sondern eitele Heiligkeit / Weißheit / Gerechtigkeit vnd allersüsseste einwohnung der heiligen Dreyfaltigkeit. An sich schleppet sie nicht mehr den Wurmstechigen Madensack / sondern hat jhn abgelegt in den Staub des Todes mit allen Schmertzen / vnd erwartet einen spannewen </p> </div> </body> </text> </TEI> [0028]
Derwegen ists vber die massen viel vnd eine grosse Wolthat die den Gerechten / das ist / den Gleubigen im zeitlichen Todt wiederfähret / vnd so viel grösser vnd höher / so viel ehe vnd zeitiger. Denn da kömpt er zur Ruhe / vnd weis von keiner Sünden / von keiner Leibß-Kranckheit / von keinem schrecken / von keiner Angst mehr zu sagen.
Sondern / wie es die lieben Alt Väter erklären / es gehet jhm / wie einem zarten Kindlein / wenns mit weinen vnnd schmertzen aus der engen Mütterlichen Herberge herfür dringet / da kömpts der Hebamnen in die Hand / wird in den Schos gelegt vnnd in sanffte Windelen gewickelt / das es wol ruhe vnd die außgemattete Kräffte erhole.
Also kömpt auch des Gerechten Seele aus der engen Hütten des sterblichen vnd verwäßlichen Madensacks / in die allmechtige Hand GOttes / Psalm: 31. Vnd dem Samen Abrahams JEsu Christi in seinen Schos / Luc: cap. 16. Vnd wird gleichsam mit frewden eingewickelt / daß sie ruhet vnd alles Trübsals ergetzet wird. In sich empfindet sie nicht mehr eine zuneigung zur Sünde / noch jrrgend eine fleischliche Lust / sondern eitele Heiligkeit / Weißheit / Gerechtigkeit vnd allersüsseste einwohnung der heiligen Dreyfaltigkeit. An sich schleppet sie nicht mehr den Wurmstechigen Madensack / sondern hat jhn abgelegt in den Staub des Todes mit allen Schmertzen / vnd erwartet einen spannewen
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Zitationshilfe: | Wiedeburg, Heinrich: Eine Christliche Leich-Predigt: Gehalten bey der Begräbnis, Friderici Hulderici [...]. Wolfenbüttel, 1619, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wiedeburg_leichpredigt_1619/28>, abgerufen am 16.02.2025. |