Wiedeburg, Heinrich: Eine Christliche Leich-Predigt: Gehalten bey der Begräbnis, Friderici Hulderici [...]. Wolfenbüttel, 1619.daß die Gnade die Wercke / vnd Wercke die Gnade in der Rechtfertigung auffhebe / daß sie nicht sey vnser eigen (Phil: 3. vers. 9.) sondern bestehe gantz im Glauben / nicht in wercken / sey aus GOtt / vnd nicht aus vns / in massen solchs alles Paulus bezeuget / Rom. 3. 4. Gal. 2. 3. Nun aber ist ja die Gerechtigkeit vnd Heiligkeit oder newer gehorsam in vns / ja lang also nicht beschaffen: Die ist mit bösen lüsten / Schwachheiten vnd Gebrechligkeiten / offtmahls auch mit schwerlichen Sünden befleckt / wie Paulus lehret in seiner Epistel an die Römer c. 7. vers. 14. vnd 8. vers. 3. Wir sind allesampt wie die Vnreinen / vnd alle vnser Gerechtigkeit ist wie ein vnflätig Kleid / sagt Esaias c. 64. Kan demnach auch für dem Gericht GOttes nicht bestehen / wie David lehret Psalm: 143. HErr gehe nicht ins Gerichte mit deinem Knechte / denn für dir ist kein lebendiger Gerecht / vnd Psal: 130. So du wilt / HERR Sünde zu rechnen / HErr wer wird bestehen? Wird auch also beschrieben / daß sie vmbgehe mit dem Gesetz vnd mit den Wercken / vnd sey also nicht aus dem Evangelio / bestehe auch nicht im Glauben / sonder in den Wercken des Gesetzes / warvmb sie auch aus vns / ob sie schon von GOTT gegeben ist. Denn der Apostel Paulus nennet alle Gerechtigkeit / die aus dem Gesetze kömpt / vnsere in seiner Epistel an die Philipper cap. 3. vnd setzet sie alda schnurstracks entgegen der waren Gerechtigkeit / die durch den glauben an Christo kömpt / vnd von Gott den glauben zugerechnet wird. daß die Gnade die Wercke / vnd Wercke die Gnade in der Rechtfertigung auffhebe / daß sie nicht sey vnser eigen (Phil: 3. vers. 9.) sondern bestehe gantz im Glauben / nicht in wercken / sey aus GOtt / vnd nicht aus vns / in massen solchs alles Paulus bezeuget / Rom. 3. 4. Gal. 2. 3. Nun aber ist ja die Gerechtigkeit vnd Heiligkeit oder newer gehorsam in vns / ja lang also nicht beschaffen: Die ist mit bösen lüsten / Schwachheiten vñ Gebrechligkeiten / offtmahls auch mit schwerlichen Sünden befleckt / wie Paulus lehret in seiner Epistel an die Römer c. 7. vers. 14. vnd 8. vers. 3. Wir sind allesampt wie die Vnreinen / vnd alle vnser Gerechtigkeit ist wie ein vnflätig Kleid / sagt Esaias c. 64. Kan demnach auch für dem Gericht GOttes nicht bestehen / wie David lehret Psalm: 143. HErr gehe nicht ins Gerichte mit deinem Knechte / denn für dir ist kein lebendiger Gerecht / vnd Psal: 130. So du wilt / HERR Sünde zu rechnen / HErr wer wird bestehen? Wird auch also beschrieben / daß sie vmbgehe mit dem Gesetz vnd mit den Wercken / vnd sey also nicht aus dem Evangelio / bestehe auch nicht im Glauben / sonder in den Wercken des Gesetzes / warvmb sie auch aus vns / ob sie schon von GOTT gegeben ist. Denn der Apostel Paulus nennet alle Gerechtigkeit / die aus dem Gesetze kömpt / vnsere in seiner Epistel an die Philipper cap. 3. vnd setzet sie alda schnurstracks entgegen der waren Gerechtigkeit / die durch den glaubẽ an Christo kömpt / vnd von Gott den glauben zugerechnet wird. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0012"/> daß die Gnade die Wercke / vnd Wercke die Gnade in der Rechtfertigung auffhebe / daß sie nicht sey vnser eigen (Phil: 3. vers. 9.) sondern bestehe gantz im Glauben / nicht in wercken / sey aus GOtt / vnd nicht aus vns / in massen solchs alles Paulus bezeuget / Rom. 3. 4. Gal. 2. 3. Nun aber ist ja die Gerechtigkeit vnd Heiligkeit oder newer gehorsam in vns / ja lang also nicht beschaffen: Die ist mit bösen lüsten / Schwachheiten vñ Gebrechligkeiten / offtmahls auch mit schwerlichen Sünden befleckt / wie Paulus lehret in seiner Epistel an die Römer c. 7. vers. 14. vnd 8. vers. 3. Wir sind allesampt wie die Vnreinen / vnd alle vnser Gerechtigkeit ist wie ein vnflätig Kleid / sagt Esaias c. 64. Kan demnach auch für dem Gericht GOttes nicht bestehen / wie David lehret Psalm: 143. HErr gehe nicht ins Gerichte mit deinem Knechte / denn für dir ist kein lebendiger Gerecht / vnd Psal: 130. So du wilt / HERR Sünde zu rechnen / HErr wer wird bestehen? Wird auch also beschrieben / daß sie vmbgehe mit dem Gesetz vnd mit den Wercken / vnd sey also nicht aus dem Evangelio / bestehe auch nicht im Glauben / sonder in den Wercken des Gesetzes / warvmb sie auch aus vns / ob sie schon von GOTT gegeben ist. Denn der Apostel Paulus nennet alle Gerechtigkeit / die aus dem Gesetze kömpt / vnsere in seiner Epistel an die Philipper cap. 3. vnd setzet sie alda schnurstracks entgegen der waren Gerechtigkeit / die durch den glaubẽ an Christo kömpt / vnd von Gott den glauben zugerechnet wird.</p> </div> </body> </text> </TEI> [0012]
daß die Gnade die Wercke / vnd Wercke die Gnade in der Rechtfertigung auffhebe / daß sie nicht sey vnser eigen (Phil: 3. vers. 9.) sondern bestehe gantz im Glauben / nicht in wercken / sey aus GOtt / vnd nicht aus vns / in massen solchs alles Paulus bezeuget / Rom. 3. 4. Gal. 2. 3. Nun aber ist ja die Gerechtigkeit vnd Heiligkeit oder newer gehorsam in vns / ja lang also nicht beschaffen: Die ist mit bösen lüsten / Schwachheiten vñ Gebrechligkeiten / offtmahls auch mit schwerlichen Sünden befleckt / wie Paulus lehret in seiner Epistel an die Römer c. 7. vers. 14. vnd 8. vers. 3. Wir sind allesampt wie die Vnreinen / vnd alle vnser Gerechtigkeit ist wie ein vnflätig Kleid / sagt Esaias c. 64. Kan demnach auch für dem Gericht GOttes nicht bestehen / wie David lehret Psalm: 143. HErr gehe nicht ins Gerichte mit deinem Knechte / denn für dir ist kein lebendiger Gerecht / vnd Psal: 130. So du wilt / HERR Sünde zu rechnen / HErr wer wird bestehen? Wird auch also beschrieben / daß sie vmbgehe mit dem Gesetz vnd mit den Wercken / vnd sey also nicht aus dem Evangelio / bestehe auch nicht im Glauben / sonder in den Wercken des Gesetzes / warvmb sie auch aus vns / ob sie schon von GOTT gegeben ist. Denn der Apostel Paulus nennet alle Gerechtigkeit / die aus dem Gesetze kömpt / vnsere in seiner Epistel an die Philipper cap. 3. vnd setzet sie alda schnurstracks entgegen der waren Gerechtigkeit / die durch den glaubẽ an Christo kömpt / vnd von Gott den glauben zugerechnet wird.
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Zitationshilfe: | Wiedeburg, Heinrich: Eine Christliche Leich-Predigt: Gehalten bey der Begräbnis, Friderici Hulderici [...]. Wolfenbüttel, 1619, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wiedeburg_leichpredigt_1619/12>, abgerufen am 16.02.2025. |