Wiedeburg, Heinrich: Eine Christliche Leich-Predigt: Gehalten bey der Begräbnis, Friderici Hulderici [...]. Wolfenbüttel, 1619.Geiste / so kan er nicht in das Reich GOttes kommen / was vom Fleisch geboren wird / das ist Fleisch / vnd was vom Geist geboren wird / das ist Geist. Paulus zeuget Ephes: 2. Das beid Juden vnd Heyden / das ist / alle Menschen von Natur Kinder des Zorns seyn. Vnd also die Sünde vnd Vngerechtigkeit nicht allererst an vnd in jhnen haben / durch verführung böser Exenpel / sondern durch die natürliche empfengnis Geburt / vnd zwar so bald sie jhr Natur vnd Wesen empfangen / ist dieselbe durch die Sünde vervnreiniget vnd verderbet / in massen David klaget: Ps: 51. Siehe / ich bin aus sündlichen Samen gezeuget / vnd mein Mutter hat mich in Sünden empfangen. Vnd ob zwar der erste Paradeiß Vater / Adan nach dem Fall / durch die vhralte Evangelische verheissung zu GOtt war bekehret worden / so zeuget er doch Söhne vnd Töchter / die da ähnlich waren / nicht den Göttlichen / darnach er erschaffen war Gen: 1. vnd durch die Sünd verlohren hatte / Gen: 3. sondern den sündlichen Bilde / welches durch den fall in sein Hertz vnd in alle vnterste vnd oberste vermügen tieff eingepräget war. Gen: 5. Darvmb spricht auch Hiob in seinem Buch cap. 15. Was ist ein Mensch / daß der solt Rein seyn / vnd dz er solt Gerecht seyn / der vom Weibe geboren ist / Siehe / vnter seinen Heiligen ist keiner ohn Tadel / vnd die Himmel sind nicht rein für jhm / wie viel mehr ein Mensch / der ein grewel vnd schnöde ist / der vnrecht seufft wie Wasser. Verstehet darnach hie auch nicht Geiste / so kan er nicht in das Reich GOttes kommen / was vom Fleisch geboren wird / das ist Fleisch / vnd was vom Geist geboren wird / das ist Geist. Paulus zeuget Ephes: 2. Das beid Juden vnd Heyden / das ist / alle Menschen von Natur Kinder des Zorns seyn. Vnd also die Sünde vnd Vngerechtigkeit nicht allererst an vñ in jhnen haben / durch verführung böser Exẽpel / sondern durch die natürliche empfengnis Geburt / vnd zwar so bald sie jhr Natur vnd Wesen empfangen / ist dieselbe durch die Sünde vervnreiniget vnd verderbet / in massen David klaget: Ps: 51. Siehe / ich bin aus sündlichen Samen gezeuget / vñ mein Mutter hat mich in Sünden empfangen. Vnd ob zwar der erste Paradeiß Vater / Adã nach dem Fall / durch die vhralte Evãgelische verheissung zu GOtt war bekehret worden / so zeuget er doch Söhne vnd Töchter / die da ähnlich waren / nicht dẽ Göttlichẽ / darnach er erschaffen war Gen: 1. vnd durch die Sünd verlohren hatte / Gen: 3. sondern dẽ sündlichen Bilde / welches durch den fall in sein Hertz vnd in alle vnterste vñ oberste vermügen tieff eingepräget war. Gen: 5. Darvmb spricht auch Hiob in seinem Buch cap. 15. Was ist ein Mensch / daß der solt Rein seyn / vnd dz er solt Gerecht seyn / der vom Weibe geboren ist / Siehe / vnter seinen Heiligen ist keiner ohn Tadel / vnd die Him̃el sind nicht rein für jhm / wie viel mehr ein Mensch / der ein grewel vnd schnöde ist / der vnrecht seufft wie Wasser. Verstehet darnach hie auch nicht <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0010"/> Geiste / so kan er nicht in das Reich GOttes kommen / was vom Fleisch geboren wird / das ist Fleisch / vnd was vom Geist geboren wird / das ist Geist. Paulus zeuget Ephes: 2. Das beid Juden vnd Heyden / das ist / alle Menschen von Natur Kinder des Zorns seyn. Vnd also die Sünde vnd Vngerechtigkeit nicht allererst an vñ in jhnen haben / durch verführung böser Exẽpel / sondern durch die natürliche empfengnis Geburt / vnd zwar so bald sie jhr Natur vnd Wesen empfangen / ist dieselbe durch die Sünde vervnreiniget vnd verderbet / in massen David klaget: Ps: 51. Siehe / ich bin aus sündlichen Samen gezeuget / vñ mein Mutter hat mich in Sünden empfangen. Vnd ob zwar der erste Paradeiß Vater / Adã nach dem Fall / durch die vhralte Evãgelische verheissung zu GOtt war bekehret worden / so zeuget er doch Söhne vnd Töchter / die da ähnlich waren / nicht dẽ Göttlichẽ / darnach er erschaffen war Gen: 1. vnd durch die Sünd verlohren hatte / Gen: 3. sondern dẽ sündlichen Bilde / welches durch den fall in sein Hertz vnd in alle vnterste vñ oberste vermügen tieff eingepräget war. Gen: 5. Darvmb spricht auch Hiob in seinem Buch cap. 15. Was ist ein Mensch / daß der solt Rein seyn / vnd dz er solt Gerecht seyn / der vom Weibe geboren ist / Siehe / vnter seinen Heiligen ist keiner ohn Tadel / vnd die Him̃el sind nicht rein für jhm / wie viel mehr ein Mensch / der ein grewel vnd schnöde ist / der vnrecht seufft wie Wasser. Verstehet darnach hie auch nicht </p> </div> </body> </text> </TEI> [0010]
Geiste / so kan er nicht in das Reich GOttes kommen / was vom Fleisch geboren wird / das ist Fleisch / vnd was vom Geist geboren wird / das ist Geist. Paulus zeuget Ephes: 2. Das beid Juden vnd Heyden / das ist / alle Menschen von Natur Kinder des Zorns seyn. Vnd also die Sünde vnd Vngerechtigkeit nicht allererst an vñ in jhnen haben / durch verführung böser Exẽpel / sondern durch die natürliche empfengnis Geburt / vnd zwar so bald sie jhr Natur vnd Wesen empfangen / ist dieselbe durch die Sünde vervnreiniget vnd verderbet / in massen David klaget: Ps: 51. Siehe / ich bin aus sündlichen Samen gezeuget / vñ mein Mutter hat mich in Sünden empfangen. Vnd ob zwar der erste Paradeiß Vater / Adã nach dem Fall / durch die vhralte Evãgelische verheissung zu GOtt war bekehret worden / so zeuget er doch Söhne vnd Töchter / die da ähnlich waren / nicht dẽ Göttlichẽ / darnach er erschaffen war Gen: 1. vnd durch die Sünd verlohren hatte / Gen: 3. sondern dẽ sündlichen Bilde / welches durch den fall in sein Hertz vnd in alle vnterste vñ oberste vermügen tieff eingepräget war. Gen: 5. Darvmb spricht auch Hiob in seinem Buch cap. 15. Was ist ein Mensch / daß der solt Rein seyn / vnd dz er solt Gerecht seyn / der vom Weibe geboren ist / Siehe / vnter seinen Heiligen ist keiner ohn Tadel / vnd die Him̃el sind nicht rein für jhm / wie viel mehr ein Mensch / der ein grewel vnd schnöde ist / der vnrecht seufft wie Wasser. Verstehet darnach hie auch nicht
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Zitationshilfe: | Wiedeburg, Heinrich: Eine Christliche Leich-Predigt: Gehalten bey der Begräbnis, Friderici Hulderici [...]. Wolfenbüttel, 1619, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wiedeburg_leichpredigt_1619/10>, abgerufen am 16.02.2025. |