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Wiedeburg, Heinrich: Christliche Leichpredigt Gehalten bey der Begräbnüs der [...] Annæ Mas. Wolfenbüttel, 1618.

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Was sollen wir armen Menschen dann dieses allerhöhesten Geschencks gebessert seyn? Das zeiget gleicher massen die Warheit Jesus Christus in verlesenem Aphorismo an / vnd daneben / wie wir dessen theilhafftig werden sollen / nemblich durch den Glauben an jn. Auff daß alle die an jhn gleuben nicht verloren werden / sondern das ewige Leben haben.

Da vns zweyerley Nutz specificiret / vnd Namhafft gemacht wird. Eines ist fructus privativus, wie mans in Schulen zu nennen pflegt / vnd heisst / Nit verloren werden. Verloren werden / aber begreifft in sich alles Vnheil vnd Vnglück / welches von wegen der Sünde vber alle Menschen gerhaten ist / als fürnemblich / einen vngnedigen Gott im Himmel haben / von dem Gesetz vermaledeyet vnd verfluchet werden / in vnd vnter solchem Fluch des ewigen vnnd andern Todes sterben / ins hellische Fewer mit allen Teuffeln zum ewigen Verdamnis / Schmach / Ach vnd Pein verworffen werden / etc. Von solchem Vnheil hat vns Jesus Christus der eingeborne Sohn Gottes nach seines ewigen Vaters willen / vnd nach seinem freywilligen anerbieten von ewigkeit / mit seinem Gehorsamb vnnd thewren Verdienst erlösen vnd befreyen sollen vnd wollen.

Der ander ist Fructus positivus, vnd heisset / Das ewige Leben haben. Das ewige Leben aber begreifft in sich alles Heil / alle Heiligkeit / Gerechtigkeit vnnd Seligkeit / zu welchem der Mensch im anfang von Gott erschaffen ist / vnnd welche Gott allen Gleubigen in Christo jhrem Erlöser wiederumb verheist in seinem Heiligen Evangelio aus lauter Gnad vnd Barmhertzigkeit. Welche auch in keines Menschen Hertze gekommen / vnnd viel weniger mit Menschen Zungen kan ausgesprochen werden. Derowegen haben wir nit allein das von Christo / daß wir nicht ewig verloren werden / sondern daß wir auch in das ewige Leben / in die Himlische vnd

Was sollen wir armen Menschen dann dieses allerhöhesten Geschencks gebessert seyn? Das zeiget gleicher massen die Warheit Jesus Christus in verlesenem Aphorismo an / vnd daneben / wie wir dessen theilhafftig werden sollen / nemblich durch den Glauben an jn. Auff daß alle die an jhn gleuben nicht verloren werden / sondern das ewige Leben haben.

Da vns zweyerley Nutz specificiret / vnd Namhafft gemacht wird. Eines ist fructus privativus, wie mans in Schulen zu nennen pflegt / vnd heisst / Nit verloren werden. Verloren werden / aber begreifft in sich alles Vnheil vnd Vnglück / welches von wegen der Sünde vber alle Menschen gerhaten ist / als fürnemblich / einen vngnedigen Gott im Himmel haben / von dem Gesetz vermaledeyet vnd verfluchet werden / in vnd vnter solchem Fluch des ewigen vnnd andern Todes sterben / ins hellische Fewer mit allen Teuffeln zum ewigen Verdamnis / Schmach / Ach vnd Pein verworffen werden / etc. Von solchem Vnheil hat vns Jesus Christus der eingeborne Sohn Gottes nach seines ewigen Vaters willen / vnd nach seinem freywilligen anerbieten von ewigkeit / mit seinem Gehorsamb vnnd thewren Verdienst erlösen vnd befreyen sollen vnd wollen.

Der ander ist Fructus positivus, vnd heisset / Das ewige Leben haben. Das ewige Leben aber begreifft in sich alles Heil / alle Heiligkeit / Gerechtigkeit vnnd Seligkeit / zu welchem der Mensch im anfang von Gott erschaffen ist / vnnd welche Gott allen Gleubigen in Christo jhrem Erlöser wiederumb verheist in seinem Heiligen Evangelio aus lauter Gnad vnd Barmhertzigkeit. Welche auch in keines Menschen Hertze gekommen / vnnd viel weniger mit Menschen Zungen kan ausgesprochen werden. Derowegen haben wir nit allein das von Christo / daß wir nicht ewig verloren werden / sondern daß wir auch in das ewige Leben / in die Himlische vnd

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Zitationshilfe: Wiedeburg, Heinrich: Christliche Leichpredigt Gehalten bey der Begräbnüs der [...] Annæ Mas. Wolfenbüttel, 1618, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wiedeburg_leichpredigt_1618/20>, abgerufen am 24.11.2024.