Wiedeburg, Heinrich: Christliche Leichpredigt/ Gehalten bey der Begräbnüs Des Ehrnvesten/ Achtbarn und Fürnemen Herrn Georg Bösens/ [...]. Wolfenbüttel, 1618.Schuldiener jhm alle mit einander gerne ein lengers leben gewünschet hetten. Als ein Christ hat er auch nicht sollen ohn Creutz seyn / denn GOtt hat jhm nicht allein fünff liebe Kinderlein / sondern auch zweyen hertzliebe Ehegenossen von der seiten hinweg genommen / daß er auch nach GOttes willen vnnd schickung zur dritten Ehe hat schreiten müssen / in welcher er nun die hochbetrübte Witwe hinter sich verlassen hat / sampt einen Sohn vnd Tochter aus der ersten / Sohn vnd Tochter aus der andern / vnnd zwo Söhnlein aus der dritten Ehe / GOtt der heilige Geist wolle sie alle Trösten. Für wenig Tagen aber hat jhn GOtt der HErr mit Leibes Schwachheit beleget / vnnd ob man zwar nicht vermeinet / daß sein seliges Ende so nahe sein soll / hat er sich doch nach aller gebür dazu geschicket / vnd nochmals von mir begeret zu einem seligen Abscheid mit dem Hochwirdigen Abendmahl versehen zu werden. Welches er denn auch acht Tage für seinem Ende mit Christlicher devotion, vnd befrewdigung auff vor gehaltene Evangelische Sprüche empfangen hat. Aber bald hernacher hat er selber augenscheinlich beginnen zumercken / daß jhn GOtt heim holen wolle / hat sich des zeitlichen begeben / vnd allein auff Christum gedacht: Denn da er am verschienen Sontag etwas schwecher worden / hat er mich für Tage zu jhm fördern lassen / durch Trost des heiligen Geistes seine hinfahrende Schuldiener jhm alle mit einander gerne ein lengers leben gewünschet hetten. Als ein Christ hat er auch nicht sollen ohn Creutz seyn / denn GOtt hat jhm nicht allein fünff liebe Kinderlein / sondern auch zweyen hertzliebe Ehegenossen von der seiten hinweg genom̃ẽ / daß er auch nach GOttes willen vnnd schickung zur dritten Ehe hat schreiten müssen / in welcher er nun die hochbetrübte Witwe hinter sich verlassen hat / sampt einen Sohn vnd Tochter aus der ersten / Sohn vnd Tochter aus der andern / vnnd zwo Söhnlein aus der dritten Ehe / GOtt der heilige Geist wolle sie alle Trösten. Für wenig Tagen aber hat jhn GOtt der HErr mit Leibes Schwachheit beleget / vnnd ob man zwar nicht vermeinet / daß sein seliges Ende so nahe sein soll / hat er sich doch nach aller gebür dazu geschicket / vñ nochmals von mir begeret zu einem seligẽ Abscheid mit dem Hochwirdigen Abendmahl versehen zu werden. Welches er deñ auch acht Tage für seinem Ende mit Christlicher devotion, vnd befrewdigung auff vor gehaltene Evangelische Sprüche empfangen hat. Aber bald hernacher hat er selber augenscheinlich beginnen zumercken / daß jhn GOtt heim holen wolle / hat sich des zeitlichen begeben / vnd allein auff Christum gedacht: Denn da er am verschienen Sontag etwas schwecher worden / hat er mich für Tage zu jhm fördern lassen / durch Trost des heiligen Geistes seine hinfahrende <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0053"/> Schuldiener jhm alle mit einander gerne ein lengers leben gewünschet hetten.</p> <p>Als ein Christ hat er auch nicht sollen ohn Creutz seyn / denn GOtt hat jhm nicht allein fünff liebe Kinderlein / sondern auch zweyen hertzliebe Ehegenossen von der seiten hinweg genom̃ẽ / daß er auch nach GOttes willen vnnd schickung zur dritten Ehe hat schreiten müssen / in welcher er nun die hochbetrübte Witwe hinter sich verlassen hat / sampt einen Sohn vnd Tochter aus der ersten / Sohn vnd Tochter aus der andern / vnnd zwo Söhnlein aus der dritten Ehe / GOtt der heilige Geist wolle sie alle Trösten.</p> <p>Für wenig Tagen aber hat jhn GOtt der HErr mit Leibes Schwachheit beleget / vnnd ob man zwar nicht vermeinet / daß sein seliges Ende so nahe sein soll / hat er sich doch nach aller gebür dazu geschicket / vñ nochmals von mir begeret zu einem seligẽ Abscheid mit dem Hochwirdigen Abendmahl versehen zu werden. Welches er deñ auch acht Tage für seinem Ende mit Christlicher devotion, vnd befrewdigung auff vor gehaltene Evangelische Sprüche empfangen hat. Aber bald hernacher hat er selber augenscheinlich beginnen zumercken / daß jhn GOtt heim holen wolle / hat sich des zeitlichen begeben / vnd allein auff Christum gedacht: Denn da er am verschienen Sontag etwas schwecher worden / hat er mich für Tage zu jhm fördern lassen / durch Trost des heiligen Geistes seine hinfahrende </p> </div> </body> </text> </TEI> [0053]
Schuldiener jhm alle mit einander gerne ein lengers leben gewünschet hetten.
Als ein Christ hat er auch nicht sollen ohn Creutz seyn / denn GOtt hat jhm nicht allein fünff liebe Kinderlein / sondern auch zweyen hertzliebe Ehegenossen von der seiten hinweg genom̃ẽ / daß er auch nach GOttes willen vnnd schickung zur dritten Ehe hat schreiten müssen / in welcher er nun die hochbetrübte Witwe hinter sich verlassen hat / sampt einen Sohn vnd Tochter aus der ersten / Sohn vnd Tochter aus der andern / vnnd zwo Söhnlein aus der dritten Ehe / GOtt der heilige Geist wolle sie alle Trösten.
Für wenig Tagen aber hat jhn GOtt der HErr mit Leibes Schwachheit beleget / vnnd ob man zwar nicht vermeinet / daß sein seliges Ende so nahe sein soll / hat er sich doch nach aller gebür dazu geschicket / vñ nochmals von mir begeret zu einem seligẽ Abscheid mit dem Hochwirdigen Abendmahl versehen zu werden. Welches er deñ auch acht Tage für seinem Ende mit Christlicher devotion, vnd befrewdigung auff vor gehaltene Evangelische Sprüche empfangen hat. Aber bald hernacher hat er selber augenscheinlich beginnen zumercken / daß jhn GOtt heim holen wolle / hat sich des zeitlichen begeben / vnd allein auff Christum gedacht: Denn da er am verschienen Sontag etwas schwecher worden / hat er mich für Tage zu jhm fördern lassen / durch Trost des heiligen Geistes seine hinfahrende
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/wiedeburg_leichpredigt2_1618 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/wiedeburg_leichpredigt2_1618/53 |
Zitationshilfe: | Wiedeburg, Heinrich: Christliche Leichpredigt/ Gehalten bey der Begräbnüs Des Ehrnvesten/ Achtbarn und Fürnemen Herrn Georg Bösens/ [...]. Wolfenbüttel, 1618, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wiedeburg_leichpredigt2_1618/53>, abgerufen am 29.06.2024. |