Wiedeburg, Heinrich: Christliche Leichpredigt/ Gehalten bey der Begräbnüs Des Ehrnvesten/ Achtbarn und Fürnemen Herrn Georg Bösens/ [...]. Wolfenbüttel, 1618.leid / Betrübnis / viel Krieg vnd Kriegßgeschrey / viel Verfolgung / viel Anfechtunge / deren sie in jhrem Ruhbetlein nicht eins gewahr werden. Denn so stehet: Sap. 4. Der Gerechte / ob er gleich zu zeitlich Stirbt / so ist er doch in der Ruhe. Ja GOtt der HErr fordert die Seinen mannigmahl gar zeitig ab / auff das auch nicht vber sie der Zorn mit gehe / wie solches zusehen: Esa. Cap. 26. Da er zu seinem Volck saget: Gehe hin in dein Kämmerlein / mein Volck vnd schleus die Thür nach dir zu / verberge dich ein klein Augenblick / biß der Zorn fürvber gehe. Vnd Cap. 56. Die Gerechten werden weggerafft für dem Vnglück / vnnd die richtig für sich gewandelt haben / kommen zum Fried / vnd ruhen in jhren Kammern. Solches hat er allwege in der That mercklich sehen lassen / da er die erste Welt durch die Sindflutt straffen vnnd verderben wolte / da ließ er zuvor die frommen Patriarchen in jhr Ruhekämmerlein gehen. Da er das Volck Israel in die siebentzig Järige Babylonische Gefengnis wolte kommen lassen / nimpt er zuvor hinweg / den lieben Josiam vnd Ezechiam / vnd spricht: Ich wil dich lassen versamblet werden zu deinen Vätern / daß deine Augen das Vngluck nicht sehen sollen. Fürs ander / wie die Menschen / wenn sie sich in jhr Ruhekämmerlein verschliessen / vnnd zu Bette legen / deren gewissen zuversicht seyn / es werde jhnen vnter dessen an jhrem Leib nicht allein kein Schad leid / Betrübnis / viel Krieg vnd Kriegßgeschrey / viel Verfolgung / viel Anfechtunge / deren sie in jhrem Ruhbetlein nicht eins gewahr werden. Denn so stehet: Sap. 4. Der Gerechte / ob er gleich zu zeitlich Stirbt / so ist er doch in der Ruhe. Ja GOtt der HErr fordert die Seinen mannigmahl gar zeitig ab / auff das auch nicht vber sie der Zorn mit gehe / wie solches zusehen: Esa. Cap. 26. Da er zu seinem Volck saget: Gehe hin in dein Kämmerlein / mein Volck vnd schleus die Thür nach dir zu / verberge dich ein klein Augenblick / biß der Zorn fürvber gehe. Vnd Cap. 56. Die Gerechten werden weggerafft für dem Vnglück / vnnd die richtig für sich gewandelt haben / kom̃en zum Fried / vnd ruhen in jhren Kammern. Solches hat er allwege in der That mercklich sehen lassen / da er die erste Welt durch die Sindflutt straffen vnnd verderben wolte / da ließ er zuvor die frommen Patriarchen in jhr Ruhekämmerlein gehen. Da er das Volck Israel in die siebentzig Järige Babylonische Gefengnis wolte kommen lassen / nimpt er zuvor hinweg / den lieben Josiam vnd Ezechiam / vnd spricht: Ich wil dich lassen versamblet werden zu deinen Vätern / daß deine Augen das Vngluck nicht sehen sollen. Fürs ander / wie die Menschen / wenn sie sich in jhr Ruhekämmerlein verschliessen / vnnd zu Bette legen / deren gewissen zuversicht seyn / es werde jhnen vnter dessen an jhrem Leib nicht allein kein Schad <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0045"/> leid / Betrübnis / viel Krieg vnd Kriegßgeschrey / viel Verfolgung / viel Anfechtunge / deren sie in jhrem Ruhbetlein nicht eins gewahr werden. Denn so stehet: Sap. 4. Der Gerechte / ob er gleich zu zeitlich Stirbt / so ist er doch in der Ruhe. Ja GOtt der HErr fordert die Seinen mannigmahl gar zeitig ab / auff das auch nicht vber sie der Zorn mit gehe / wie solches zusehen: Esa. Cap. 26. Da er zu seinem Volck saget: Gehe hin in dein Kämmerlein / mein Volck vnd schleus die Thür nach dir zu / verberge dich ein klein Augenblick / biß der Zorn fürvber gehe. Vnd Cap. 56. Die Gerechten werden weggerafft für dem Vnglück / vnnd die richtig für sich gewandelt haben / kom̃en zum Fried / vnd ruhen in jhren Kammern. Solches hat er allwege in der That mercklich sehen lassen / da er die erste Welt durch die Sindflutt straffen vnnd verderben wolte / da ließ er zuvor die frommen Patriarchen in jhr Ruhekämmerlein gehen. Da er das Volck Israel in die siebentzig Järige Babylonische Gefengnis wolte kommen lassen / nimpt er zuvor hinweg / den lieben Josiam vnd Ezechiam / vnd spricht: Ich wil dich lassen versamblet werden zu deinen Vätern / daß deine Augen das Vngluck nicht sehen sollen.</p> <p>Fürs ander / wie die Menschen / wenn sie sich in jhr Ruhekämmerlein verschliessen / vnnd zu Bette legen / deren gewissen zuversicht seyn / es werde jhnen vnter dessen an jhrem Leib nicht allein kein Schad </p> </div> </body> </text> </TEI> [0045]
leid / Betrübnis / viel Krieg vnd Kriegßgeschrey / viel Verfolgung / viel Anfechtunge / deren sie in jhrem Ruhbetlein nicht eins gewahr werden. Denn so stehet: Sap. 4. Der Gerechte / ob er gleich zu zeitlich Stirbt / so ist er doch in der Ruhe. Ja GOtt der HErr fordert die Seinen mannigmahl gar zeitig ab / auff das auch nicht vber sie der Zorn mit gehe / wie solches zusehen: Esa. Cap. 26. Da er zu seinem Volck saget: Gehe hin in dein Kämmerlein / mein Volck vnd schleus die Thür nach dir zu / verberge dich ein klein Augenblick / biß der Zorn fürvber gehe. Vnd Cap. 56. Die Gerechten werden weggerafft für dem Vnglück / vnnd die richtig für sich gewandelt haben / kom̃en zum Fried / vnd ruhen in jhren Kammern. Solches hat er allwege in der That mercklich sehen lassen / da er die erste Welt durch die Sindflutt straffen vnnd verderben wolte / da ließ er zuvor die frommen Patriarchen in jhr Ruhekämmerlein gehen. Da er das Volck Israel in die siebentzig Järige Babylonische Gefengnis wolte kommen lassen / nimpt er zuvor hinweg / den lieben Josiam vnd Ezechiam / vnd spricht: Ich wil dich lassen versamblet werden zu deinen Vätern / daß deine Augen das Vngluck nicht sehen sollen.
Fürs ander / wie die Menschen / wenn sie sich in jhr Ruhekämmerlein verschliessen / vnnd zu Bette legen / deren gewissen zuversicht seyn / es werde jhnen vnter dessen an jhrem Leib nicht allein kein Schad
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Zitationshilfe: | Wiedeburg, Heinrich: Christliche Leichpredigt/ Gehalten bey der Begräbnüs Des Ehrnvesten/ Achtbarn und Fürnemen Herrn Georg Bösens/ [...]. Wolfenbüttel, 1618, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wiedeburg_leichpredigt2_1618/45>, abgerufen am 17.02.2025. |