Wiedeburg, Heinrich: Christliche Leichpredigt/ Gehalten bey der Begräbnüs Des Ehrnvesten/ Achtbarn und Fürnemen Herrn Georg Bösens/ [...]. Wolfenbüttel, 1618.Richter vberantworte dich dem Diener / vnd du werdest in den Kercker geworffen. Ich sage dir warlich du wirst nicht von dannen heraus kommen / biß du den letzten Heller bezahlest. Vom andern. DA sich nun also Stephanus fein Christlich vnd Seliglich zum Tod schicket / wie stirbet er denn / vnd was ist von seinen Tod zu halten? Die Welt stellet vnd fellet ein schlechtes Vrtheil davon: Sap. 3. Für den vnverstendigen werden sie angesehen / alß stürben sie / vnnd jhr abscheid wird für ein Pein gerechnet / vnnd jhr Heimfart für ein verderben. Aber siehe vnd mercke hie / was der heilige Geist davon halte vnnd setze. Alß er das gesagt hatte entschlieff er. Das mag vnser Vernunfft nicht begreiffen / wie das solle ein Schlaff heissen / da man mit Gesundem leib / mit frischem Hertzen davon muß / vnd sein leben vnter den Steinen lassen / inmassen denn auch die in des Iairi Hause Christum verlacheten da er sagte / daß Kind ist nicht gestorben / sondern es schläfft. Aber der heiliger Geist ist vns ein Zeuge vber vnd wieder die Natur vnd Vernunfft / bey welches Wort ohn alles grübelen vnd klügelen alle Christen sagen / [fremdsprachliches Material]. Der hat diese algemeine Art zu reden / daß er den Tod gleubiger Menschen nennet einen süssen vnnd sanfften Richter vberantworte dich dem Diener / vnd du werdest in den Kercker geworffen. Ich sage dir warlich du wirst nicht von dannen heraus kommen / biß du den letzten Heller bezahlest. Vom andern. DA sich nun also Stephanus fein Christlich vnd Seliglich zum Tod schicket / wie stirbet er deñ / vnd was ist von seinen Tod zu halten? Die Welt stellet vnd fellet ein schlechtes Vrtheil davon: Sap. 3. Für den vnverstendigen werden sie angesehen / alß stürben sie / vnnd jhr abscheid wird für ein Pein gerechnet / vnnd jhr Heimfart für ein verderben. Aber siehe vnd mercke hie / was der heilige Geist davon halte vnnd setze. Alß er das gesagt hatte entschlieff er. Das mag vnser Vernunfft nicht begreiffen / wie das solle ein Schlaff heissen / da man mit Gesundem leib / mit frischem Hertzen davon muß / vnd sein leben vnter den Steinen lassen / inmassen deñ auch die in des Iairi Hause Christum verlacheten da er sagte / daß Kind ist nicht gestorben / sondern es schläfft. Aber der heiliger Geist ist vns ein Zeuge vber vnd wieder die Natur vnd Vernunfft / bey welches Wort ohn alles grübelen vnd klügelen alle Christen sagen / [fremdsprachliches Material]. Der hat diese algemeine Art zu reden / daß er den Tod gleubiger Menschen nennet einen süssen vnnd sanfften <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0040"/> Richter vberantworte dich dem Diener / vnd du werdest in den Kercker geworffen. Ich sage dir warlich du wirst nicht von dannen heraus kommen / biß du den letzten Heller bezahlest.</p> </div> <div> <head>Vom andern.<lb/></head> <p>DA sich nun also Stephanus fein Christlich vnd Seliglich zum Tod schicket / wie stirbet er deñ / vnd was ist von seinen Tod zu halten? Die Welt stellet vnd fellet ein schlechtes Vrtheil davon: Sap. 3. Für den vnverstendigen werden sie angesehen / alß stürben sie / vnnd jhr abscheid wird für ein Pein gerechnet / vnnd jhr Heimfart für ein verderben. Aber siehe vnd mercke hie / was der heilige Geist davon halte vnnd setze. Alß er das gesagt hatte entschlieff er. Das mag vnser Vernunfft nicht begreiffen / wie das solle ein Schlaff heissen / da man mit Gesundem leib / mit frischem Hertzen davon muß / vnd sein leben vnter den Steinen lassen / inmassen deñ auch die in des Iairi Hause Christum verlacheten da er sagte / daß Kind ist nicht gestorben / sondern es schläfft. Aber der heiliger Geist ist vns ein Zeuge vber vnd wieder die Natur vnd Vernunfft / bey welches Wort ohn alles grübelen vnd klügelen alle Christen sagen / <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign>. Der hat diese algemeine Art zu reden / daß er den Tod gleubiger Menschen nennet einen süssen vnnd sanfften </p> </div> </body> </text> </TEI> [0040]
Richter vberantworte dich dem Diener / vnd du werdest in den Kercker geworffen. Ich sage dir warlich du wirst nicht von dannen heraus kommen / biß du den letzten Heller bezahlest.
Vom andern.
DA sich nun also Stephanus fein Christlich vnd Seliglich zum Tod schicket / wie stirbet er deñ / vnd was ist von seinen Tod zu halten? Die Welt stellet vnd fellet ein schlechtes Vrtheil davon: Sap. 3. Für den vnverstendigen werden sie angesehen / alß stürben sie / vnnd jhr abscheid wird für ein Pein gerechnet / vnnd jhr Heimfart für ein verderben. Aber siehe vnd mercke hie / was der heilige Geist davon halte vnnd setze. Alß er das gesagt hatte entschlieff er. Das mag vnser Vernunfft nicht begreiffen / wie das solle ein Schlaff heissen / da man mit Gesundem leib / mit frischem Hertzen davon muß / vnd sein leben vnter den Steinen lassen / inmassen deñ auch die in des Iairi Hause Christum verlacheten da er sagte / daß Kind ist nicht gestorben / sondern es schläfft. Aber der heiliger Geist ist vns ein Zeuge vber vnd wieder die Natur vnd Vernunfft / bey welches Wort ohn alles grübelen vnd klügelen alle Christen sagen / _ . Der hat diese algemeine Art zu reden / daß er den Tod gleubiger Menschen nennet einen süssen vnnd sanfften
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Zitationshilfe: | Wiedeburg, Heinrich: Christliche Leichpredigt/ Gehalten bey der Begräbnüs Des Ehrnvesten/ Achtbarn und Fürnemen Herrn Georg Bösens/ [...]. Wolfenbüttel, 1618, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wiedeburg_leichpredigt2_1618/40>, abgerufen am 16.02.2025. |