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Widmann, Adolf: Die katholische Mühle. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 3. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 161–232. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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beitern, da man dort noch Holz schlagen hört, sonst nehmen sie, wenn sie nachher Feierabend machen, wieder die Hälfte der Wellen mit.

Der Herr hat Recht; mit dem Denken kommt doch nichts heraus; man sollte nie denken, denn in der Zeit betrügt der Bauer den Herrn und König und hält's gar noch für ein gutes Werk. Aber wenn ich dahin gehe, so wäre es doch besser, der Herr Otto ginge nicht mit, sondern zunächst über den Berg heim ; wenn er sich aber nicht links und nicht bei der Lichtung ordentlich hinter den Büschen hält, so kommt er nach der Mühle und tappt den Wilddieben erst recht in die Hände. Im Kloster treffen wir uns wieder!

Damit stand er auf und ging dem Axtschlag nach. Otto sann einige Augenblicke, sah nach Schuß und Schloß und schlug dann langsam, als wollte er das einbrechende Dunkel abwarten, der Warnung des Jägers zuwider den Weg nach der Mühle ein.

Bis er den Berg erstiegen hatte und in die Lichtung auf dem schmalen Bergrücken kam, war der Mond klar über den Höhen. Doch war ihm der Rath des Alten gegenwärtig, vorsichtig wandelte er zwischen den, weitauseinanderstehenden Bäumen und benützte jeden Busch, als er von Ferne reden hörte und Fußtritte eines Mannes vernahm, der ihm entgegen rasch den Berg heraufkommen mußte.

Leise spannte er den Hahn und glitt hinter einen starken Stamm. Er konnte den Burschen leicht wieder

beitern, da man dort noch Holz schlagen hört, sonst nehmen sie, wenn sie nachher Feierabend machen, wieder die Hälfte der Wellen mit.

Der Herr hat Recht; mit dem Denken kommt doch nichts heraus; man sollte nie denken, denn in der Zeit betrügt der Bauer den Herrn und König und hält's gar noch für ein gutes Werk. Aber wenn ich dahin gehe, so wäre es doch besser, der Herr Otto ginge nicht mit, sondern zunächst über den Berg heim ; wenn er sich aber nicht links und nicht bei der Lichtung ordentlich hinter den Büschen hält, so kommt er nach der Mühle und tappt den Wilddieben erst recht in die Hände. Im Kloster treffen wir uns wieder!

Damit stand er auf und ging dem Axtschlag nach. Otto sann einige Augenblicke, sah nach Schuß und Schloß und schlug dann langsam, als wollte er das einbrechende Dunkel abwarten, der Warnung des Jägers zuwider den Weg nach der Mühle ein.

Bis er den Berg erstiegen hatte und in die Lichtung auf dem schmalen Bergrücken kam, war der Mond klar über den Höhen. Doch war ihm der Rath des Alten gegenwärtig, vorsichtig wandelte er zwischen den, weitauseinanderstehenden Bäumen und benützte jeden Busch, als er von Ferne reden hörte und Fußtritte eines Mannes vernahm, der ihm entgegen rasch den Berg heraufkommen mußte.

Leise spannte er den Hahn und glitt hinter einen starken Stamm. Er konnte den Burschen leicht wieder

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[0039] beitern, da man dort noch Holz schlagen hört, sonst nehmen sie, wenn sie nachher Feierabend machen, wieder die Hälfte der Wellen mit. Der Herr hat Recht; mit dem Denken kommt doch nichts heraus; man sollte nie denken, denn in der Zeit betrügt der Bauer den Herrn und König und hält's gar noch für ein gutes Werk. Aber wenn ich dahin gehe, so wäre es doch besser, der Herr Otto ginge nicht mit, sondern zunächst über den Berg heim ; wenn er sich aber nicht links und nicht bei der Lichtung ordentlich hinter den Büschen hält, so kommt er nach der Mühle und tappt den Wilddieben erst recht in die Hände. Im Kloster treffen wir uns wieder! Damit stand er auf und ging dem Axtschlag nach. Otto sann einige Augenblicke, sah nach Schuß und Schloß und schlug dann langsam, als wollte er das einbrechende Dunkel abwarten, der Warnung des Jägers zuwider den Weg nach der Mühle ein. Bis er den Berg erstiegen hatte und in die Lichtung auf dem schmalen Bergrücken kam, war der Mond klar über den Höhen. Doch war ihm der Rath des Alten gegenwärtig, vorsichtig wandelte er zwischen den, weitauseinanderstehenden Bäumen und benützte jeden Busch, als er von Ferne reden hörte und Fußtritte eines Mannes vernahm, der ihm entgegen rasch den Berg heraufkommen mußte. Leise spannte er den Hahn und glitt hinter einen starken Stamm. Er konnte den Burschen leicht wieder

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-16T13:16:28Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-16T13:16:28Z)

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Zitationshilfe: Widmann, Adolf: Die katholische Mühle. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 3. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 161–232. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/widmann_muehle_1910/39>, abgerufen am 22.11.2024.