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Wichert, Ernst: Ansas und Grita. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 14. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 195–300. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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schob sie vor sich hin dem Eingang zu. Plötzlich ging ihr etwas durch den Sinn. Sie riß ihre Jacke auf und zog das goldene Kreuz vor, das sie auf dem Herzen getragen hatte, hielt es vor ihn hin und sagte mit feierlicher Betonung: Willst du mir treu sein, Ansas? Beim Kreuz des Erlösers -- !

Wie du mich liebst -- in Ewigkeit! antwortete er.

Sie stiegen die Grabstufen hinab -- ihnen war's wie in den lichten Himmel. --

Der Winter ging hin. Ansas arbeitete fleißig im Marktflecken und gewann reichlich so viel, als er für sich und Grita brauchte. Man verwunderte sich Anfangs nicht wenig über das Paar und dessen sonderbare Wirthschaft; aber bald war man's gewohnt, von der Brandstätte her Mittags und Abends Rauch aufsteigen zu sehen, und dann achtete man auch darauf nicht mehr. Jeder hatte ja auch mit sich selbst genug zu thun.

Herr Geelhaar ließ Wanags fürs Erste ganz in Ruhe. Die Kälte wird ihn schon austreiben, dachte er, oder das Thauwasser später. Als aber das Frühjahr kam und der eigensinnige Littauer gar keine Anstalten machte, sich zu entfernen, vielmehr rings um seine Hütte herum zu graben anfing, als wolle er sich auch zum Sommer einrichten, platzte ihm doch die Geduld. Er schickte seinen Kämmerer ab und ließ ihm sagen, daß er in drei Tagen den Platz zu räumen habe,

schob sie vor sich hin dem Eingang zu. Plötzlich ging ihr etwas durch den Sinn. Sie riß ihre Jacke auf und zog das goldene Kreuz vor, das sie auf dem Herzen getragen hatte, hielt es vor ihn hin und sagte mit feierlicher Betonung: Willst du mir treu sein, Ansas? Beim Kreuz des Erlösers — !

Wie du mich liebst — in Ewigkeit! antwortete er.

Sie stiegen die Grabstufen hinab — ihnen war's wie in den lichten Himmel. —

Der Winter ging hin. Ansas arbeitete fleißig im Marktflecken und gewann reichlich so viel, als er für sich und Grita brauchte. Man verwunderte sich Anfangs nicht wenig über das Paar und dessen sonderbare Wirthschaft; aber bald war man's gewohnt, von der Brandstätte her Mittags und Abends Rauch aufsteigen zu sehen, und dann achtete man auch darauf nicht mehr. Jeder hatte ja auch mit sich selbst genug zu thun.

Herr Geelhaar ließ Wanags fürs Erste ganz in Ruhe. Die Kälte wird ihn schon austreiben, dachte er, oder das Thauwasser später. Als aber das Frühjahr kam und der eigensinnige Littauer gar keine Anstalten machte, sich zu entfernen, vielmehr rings um seine Hütte herum zu graben anfing, als wolle er sich auch zum Sommer einrichten, platzte ihm doch die Geduld. Er schickte seinen Kämmerer ab und ließ ihm sagen, daß er in drei Tagen den Platz zu räumen habe,

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-16T13:07:21Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-16T13:07:21Z)

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Zitationshilfe: Wichert, Ernst: Ansas und Grita. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 14. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 195–300. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wichert_grita_1910/98>, abgerufen am 25.11.2024.