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Wichert, Ernst: Ansas und Grita. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 14. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 195–300. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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Er nahm dabei seine lederne Brieftasche aus dem Rocke, zog bedächtig die Werthscheine vor und breitete sie auf der Platte aus.

Wanags sah ihm von seinem Platze aus zu, ohne die geringste Gemüthsbewegung zu verrathen. Nur wurden seine Blicke noch stechender, und seine Lippen zogen sich auf, so daß die weißen Zähne frei wurden. Er ließ ganz ruhig Geelhaar die Papiere einzeln auf den Tisch legen und überzählen; dann aber sagte er mit einer verächtlich abweisenden Handbewegung: Behalte nur dein Geld -- ich habe dir nichts verkauft.

Du bist ein Narr! platzte der Gutsbesitzer heraus.

Der Bauer ließ sich dadurch nicht aus der Fassung bringen. Er griff in die Westentasche und holte ein kleines Papier vor, wickelte dasselbe langsam auf und legte seinerseits zwei Goldstücke auf den Tisch. Da sind deine Zinsen, sagte er, und nun sind wir auseinander.

Geelhaar schlug ärgerlich mit der Faust auf die Platte. Da soll doch --! Was willst du mir jetzt mit den Zinsen? Für Dummheit kann kein Mensch; aber so bornirt --! Nun? Nimmst du das Geld, oder nicht?

Ansas schüttelte energisch den Kopf. Geelhaar packte die Papiere eilig zusammen und warf sie unordentlich in die Brieftasche. Ich will dir drei Tage Zeit lassen, rief er. Besinnst du dich inzwischen, so

Er nahm dabei seine lederne Brieftasche aus dem Rocke, zog bedächtig die Werthscheine vor und breitete sie auf der Platte aus.

Wanags sah ihm von seinem Platze aus zu, ohne die geringste Gemüthsbewegung zu verrathen. Nur wurden seine Blicke noch stechender, und seine Lippen zogen sich auf, so daß die weißen Zähne frei wurden. Er ließ ganz ruhig Geelhaar die Papiere einzeln auf den Tisch legen und überzählen; dann aber sagte er mit einer verächtlich abweisenden Handbewegung: Behalte nur dein Geld — ich habe dir nichts verkauft.

Du bist ein Narr! platzte der Gutsbesitzer heraus.

Der Bauer ließ sich dadurch nicht aus der Fassung bringen. Er griff in die Westentasche und holte ein kleines Papier vor, wickelte dasselbe langsam auf und legte seinerseits zwei Goldstücke auf den Tisch. Da sind deine Zinsen, sagte er, und nun sind wir auseinander.

Geelhaar schlug ärgerlich mit der Faust auf die Platte. Da soll doch —! Was willst du mir jetzt mit den Zinsen? Für Dummheit kann kein Mensch; aber so bornirt —! Nun? Nimmst du das Geld, oder nicht?

Ansas schüttelte energisch den Kopf. Geelhaar packte die Papiere eilig zusammen und warf sie unordentlich in die Brieftasche. Ich will dir drei Tage Zeit lassen, rief er. Besinnst du dich inzwischen, so

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[0084] Er nahm dabei seine lederne Brieftasche aus dem Rocke, zog bedächtig die Werthscheine vor und breitete sie auf der Platte aus. Wanags sah ihm von seinem Platze aus zu, ohne die geringste Gemüthsbewegung zu verrathen. Nur wurden seine Blicke noch stechender, und seine Lippen zogen sich auf, so daß die weißen Zähne frei wurden. Er ließ ganz ruhig Geelhaar die Papiere einzeln auf den Tisch legen und überzählen; dann aber sagte er mit einer verächtlich abweisenden Handbewegung: Behalte nur dein Geld — ich habe dir nichts verkauft. Du bist ein Narr! platzte der Gutsbesitzer heraus. Der Bauer ließ sich dadurch nicht aus der Fassung bringen. Er griff in die Westentasche und holte ein kleines Papier vor, wickelte dasselbe langsam auf und legte seinerseits zwei Goldstücke auf den Tisch. Da sind deine Zinsen, sagte er, und nun sind wir auseinander. Geelhaar schlug ärgerlich mit der Faust auf die Platte. Da soll doch —! Was willst du mir jetzt mit den Zinsen? Für Dummheit kann kein Mensch; aber so bornirt —! Nun? Nimmst du das Geld, oder nicht? Ansas schüttelte energisch den Kopf. Geelhaar packte die Papiere eilig zusammen und warf sie unordentlich in die Brieftasche. Ich will dir drei Tage Zeit lassen, rief er. Besinnst du dich inzwischen, so

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-16T13:07:21Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-16T13:07:21Z)

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Zitationshilfe: Wichert, Ernst: Ansas und Grita. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 14. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 195–300. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wichert_grita_1910/84>, abgerufen am 24.11.2024.