Alles gut, Freund! Aber woher weißt Du, daß dieß bey Akanten nicht eben der- selbe Fall war? Woher weißt Du, daß Eine Begebenheit in zween Fällen zwo ver- schiedene Absichten hatte? -- Das kannst Du nicht beweisen; Du kannst gar nicht be- weisen, daß eine Absicht dabey war, Du kannst --
Freund, unterbrach ihn Fromal, darf ich auch meine Meynung sagen? -- Ich erblicke in den Begebenheiten der Erde und jedes einzelnen Menschen einen Zusammen- hang, der sie so zusammenkettet, daß eine wirkt, und die andre gewirkt wird, um wie- der zu wirken. Dieß ist das einzige, was ich mit Gewisheit sehe, und wenn ich daran zweifeln wollte, so würde ein Stein, der auf meinen Kopf fällt, mich lebhaft da- von überzeugen: es ist eine Bemerkung, die eine leichte Aufmerksamkeit macht, und sie hat, deucht mich, die nämliche Evidenz, die das Zeugniß unsrer Sinnen giebt. Dieser bemerkte Zusammenhang soll einen Namen bekommen: richte ich meinen Blick bloß auf die Nothwendigkeit und Unwidersteh- lichkeit dieses Zusammenhangs, daß ein
Glied
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Alles gut, Freund! Aber woher weißt Du, daß dieß bey Akanten nicht eben der- ſelbe Fall war? Woher weißt Du, daß Eine Begebenheit in zween Faͤllen zwo ver- ſchiedene Abſichten hatte? — Das kannſt Du nicht beweiſen; Du kannſt gar nicht be- weiſen, daß eine Abſicht dabey war, Du kannſt —
Freund, unterbrach ihn Fromal, darf ich auch meine Meynung ſagen? — Ich erblicke in den Begebenheiten der Erde und jedes einzelnen Menſchen einen Zuſammen- hang, der ſie ſo zuſammenkettet, daß eine wirkt, und die andre gewirkt wird, um wie- der zu wirken. Dieß iſt das einzige, was ich mit Gewisheit ſehe, und wenn ich daran zweifeln wollte, ſo wuͤrde ein Stein, der auf meinen Kopf faͤllt, mich lebhaft da- von uͤberzeugen: es iſt eine Bemerkung, die eine leichte Aufmerkſamkeit macht, und ſie hat, deucht mich, die naͤmliche Evidenz, die das Zeugniß unſrer Sinnen giebt. Dieſer bemerkte Zuſammenhang ſoll einen Namen bekommen: richte ich meinen Blick bloß auf die Nothwendigkeit und Unwiderſteh- lichkeit dieſes Zuſammenhangs, daß ein
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Alles gut, Freund! Aber woher weißt
Du, daß dieß bey Akanten nicht eben der-
ſelbe Fall war? Woher weißt Du, daß
Eine Begebenheit in zween Faͤllen zwo ver-
ſchiedene Abſichten hatte? — Das kannſt
Du nicht beweiſen; Du kannſt gar nicht be-
weiſen, daß eine Abſicht dabey war, Du
kannſt —
Freund, unterbrach ihn Fromal, darf
ich auch meine Meynung ſagen? — Ich
erblicke in den Begebenheiten der Erde und
jedes einzelnen Menſchen einen Zuſammen-
hang, der ſie ſo zuſammenkettet, daß eine
wirkt, und die andre gewirkt wird, um wie-
der zu wirken. Dieß iſt das einzige, was
ich mit Gewisheit ſehe, und wenn ich
daran zweifeln wollte, ſo wuͤrde ein Stein,
der auf meinen Kopf faͤllt, mich lebhaft da-
von uͤberzeugen: es iſt eine Bemerkung, die
eine leichte Aufmerkſamkeit macht, und ſie
hat, deucht mich, die naͤmliche Evidenz, die
das Zeugniß unſrer Sinnen giebt. Dieſer
bemerkte Zuſammenhang ſoll einen Namen
bekommen: richte ich meinen Blick bloß auf
die Nothwendigkeit und Unwiderſteh-
lichkeit dieſes Zuſammenhangs, daß ein
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Wezel, Johann Carl: Belphegor, oder die wahrscheinlichste Geschichte unter der Sonne. Bd. 2. Leipzig, 1776, S. 279. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wezel_belphegor02_1776/285>, abgerufen am 22.12.2024.
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