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Wezel, Johann Carl: Belphegor, oder die wahrscheinlichste Geschichte unter der Sonne. Bd. 2. Leipzig, 1776.

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jeder Einwohner des Tags nur einmal
essen sollte.

Alle diese Anstalten waren noch nicht hin-
reichend, dem Golde jeden Ausgang zu ver-
wehren: der Mensch hat Grillen; das Frem-
de gefällt ihm, weil es fremd ist, und er
wünscht es zu besitzen: auch für diese Ein-
fälle flüchtete noch eine ziemliche Menge Gol-
des über seine Gränzen. Sogleich verbot
er den Einwohnern dergleichen Einfälle auf
immer und ewig, und wer sich derselben
nicht enthalten konnte, mußte sich von ihm
das verlangte Fremde einhandeln: er gab
ihnen für das Gold, das der fremden Waare
bestimmt war, innländische Kleinigkeiten,
und gebot ihnen bey Vermeidung einer star-
ken Strafe, sich einzubilden, daß es die ver-
langten fremden Kostbarkeiten wären: er
verkaufte ihnen die Zähne von wilden Katzen,
und befahl ihnen zu glauben, daß es Ele-
phantenzähne wären, getrocknetes Schweins-
blut mußte statt des Zibeths, und Haasen-
felle statt der Pantherhäute dienen. Damit
aber die fremden Originalwaaren sich nicht
unvermerkt einschleichen und heimlich etwas
von seinem Golde herausziehen möchten, so

zog

jeder Einwohner des Tags nur einmal
eſſen ſollte.

Alle dieſe Anſtalten waren noch nicht hin-
reichend, dem Golde jeden Ausgang zu ver-
wehren: der Menſch hat Grillen; das Frem-
de gefaͤllt ihm, weil es fremd iſt, und er
wuͤnſcht es zu beſitzen: auch fuͤr dieſe Ein-
faͤlle fluͤchtete noch eine ziemliche Menge Gol-
des uͤber ſeine Graͤnzen. Sogleich verbot
er den Einwohnern dergleichen Einfaͤlle auf
immer und ewig, und wer ſich derſelben
nicht enthalten konnte, mußte ſich von ihm
das verlangte Fremde einhandeln: er gab
ihnen fuͤr das Gold, das der fremden Waare
beſtimmt war, innlaͤndiſche Kleinigkeiten,
und gebot ihnen bey Vermeidung einer ſtar-
ken Strafe, ſich einzubilden, daß es die ver-
langten fremden Koſtbarkeiten waͤren: er
verkaufte ihnen die Zaͤhne von wilden Katzen,
und befahl ihnen zu glauben, daß es Ele-
phantenzaͤhne waͤren, getrocknetes Schweins-
blut mußte ſtatt des Zibeths, und Haaſen-
felle ſtatt der Pantherhaͤute dienen. Damit
aber die fremden Originalwaaren ſich nicht
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[8/0014] jeder Einwohner des Tags nur einmal eſſen ſollte. Alle dieſe Anſtalten waren noch nicht hin- reichend, dem Golde jeden Ausgang zu ver- wehren: der Menſch hat Grillen; das Frem- de gefaͤllt ihm, weil es fremd iſt, und er wuͤnſcht es zu beſitzen: auch fuͤr dieſe Ein- faͤlle fluͤchtete noch eine ziemliche Menge Gol- des uͤber ſeine Graͤnzen. Sogleich verbot er den Einwohnern dergleichen Einfaͤlle auf immer und ewig, und wer ſich derſelben nicht enthalten konnte, mußte ſich von ihm das verlangte Fremde einhandeln: er gab ihnen fuͤr das Gold, das der fremden Waare beſtimmt war, innlaͤndiſche Kleinigkeiten, und gebot ihnen bey Vermeidung einer ſtar- ken Strafe, ſich einzubilden, daß es die ver- langten fremden Koſtbarkeiten waͤren: er verkaufte ihnen die Zaͤhne von wilden Katzen, und befahl ihnen zu glauben, daß es Ele- phantenzaͤhne waͤren, getrocknetes Schweins- blut mußte ſtatt des Zibeths, und Haaſen- felle ſtatt der Pantherhaͤute dienen. Damit aber die fremden Originalwaaren ſich nicht unvermerkt einſchleichen und heimlich etwas von ſeinem Golde herausziehen moͤchten, ſo zog

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Zitationshilfe: Wezel, Johann Carl: Belphegor, oder die wahrscheinlichste Geschichte unter der Sonne. Bd. 2. Leipzig, 1776, S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wezel_belphegor02_1776/14>, abgerufen am 23.11.2024.