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Wezel, Johann Carl: Belphegor, oder die wahrscheinlichste Geschichte unter der Sonne. Bd. 1. Leipzig, 1776.

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Um Akantens willen? Auch da war sie schon
eine Wölfinn? --

"O, Kind, sie war schön! tausendmal
"schöner als meine Frau, aber nicht den
"hunderttausendmaltausendsten Theil so gut;
"so gut kann aber auch keine auf der Welt
"seyn, als das liebe Weib." -- Die Thrä-
nen stunden schon wieder in den Augen, und
der Ton wurde weinerlich. -- Jhr Anden-
ken, Brüderchen! sagte er frölich und trank. --
Hui! fuhr er fort, also kennst du Akanten,
Bruderchen? --

Und meine Hüfte noch mehr! die Barba-
rinn! Sie ist die Urheberinn alles meines
Unglücks, sagte Belphegor.

Und auch des meinigen! fiel ihm Medar-
dus ins Wort. Dreyhundert gute gesunde
Hiebe brachte sie mir zuwege. Sie gefiel mir,
und ich ihr, und zwar mehr als mein Lehrer,
der ihr mit aller Gewalt gefallen wollte.
Siehst du, Kind? das machte ihm die
Leber warm; weil er der Stärkre war, so
durfte ich ihm meinen Rücken nicht verwei-
gern; ich bekam zu Heilung meiner Liebe drey-
hundert baare Hiebe und wurde in ein Kloster

Um Akantens willen? Auch da war ſie ſchon
eine Woͤlfinn? —

„O, Kind, ſie war ſchoͤn! tauſendmal
„ſchoͤner als meine Frau, aber nicht den
„hunderttauſendmaltauſendſten Theil ſo gut;
„ſo gut kann aber auch keine auf der Welt
„ſeyn, als das liebe Weib.‟ — Die Thraͤ-
nen ſtunden ſchon wieder in den Augen, und
der Ton wurde weinerlich. — Jhr Anden-
ken, Bruͤderchen! ſagte er froͤlich und trank. —
Hui! fuhr er fort, alſo kennſt du Akanten,
Bruderchen? —

Und meine Huͤfte noch mehr! die Barba-
rinn! Sie iſt die Urheberinn alles meines
Ungluͤcks, ſagte Belphegor.

Und auch des meinigen! fiel ihm Medar-
dus ins Wort. Dreyhundert gute geſunde
Hiebe brachte ſie mir zuwege. Sie gefiel mir,
und ich ihr, und zwar mehr als mein Lehrer,
der ihr mit aller Gewalt gefallen wollte.
Siehſt du, Kind? das machte ihm die
Leber warm; weil er der Staͤrkre war, ſo
durfte ich ihm meinen Ruͤcken nicht verwei-
gern; ich bekam zu Heilung meiner Liebe drey-
hundert baare Hiebe und wurde in ein Kloſter

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[60/0080] Um Akantens willen? Auch da war ſie ſchon eine Woͤlfinn? — „O, Kind, ſie war ſchoͤn! tauſendmal „ſchoͤner als meine Frau, aber nicht den „hunderttauſendmaltauſendſten Theil ſo gut; „ſo gut kann aber auch keine auf der Welt „ſeyn, als das liebe Weib.‟ — Die Thraͤ- nen ſtunden ſchon wieder in den Augen, und der Ton wurde weinerlich. — Jhr Anden- ken, Bruͤderchen! ſagte er froͤlich und trank. — Hui! fuhr er fort, alſo kennſt du Akanten, Bruderchen? — Und meine Huͤfte noch mehr! die Barba- rinn! Sie iſt die Urheberinn alles meines Ungluͤcks, ſagte Belphegor. Und auch des meinigen! fiel ihm Medar- dus ins Wort. Dreyhundert gute geſunde Hiebe brachte ſie mir zuwege. Sie gefiel mir, und ich ihr, und zwar mehr als mein Lehrer, der ihr mit aller Gewalt gefallen wollte. Siehſt du, Kind? das machte ihm die Leber warm; weil er der Staͤrkre war, ſo durfte ich ihm meinen Ruͤcken nicht verwei- gern; ich bekam zu Heilung meiner Liebe drey- hundert baare Hiebe und wurde in ein Kloſter

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Zitationshilfe: Wezel, Johann Carl: Belphegor, oder die wahrscheinlichste Geschichte unter der Sonne. Bd. 1. Leipzig, 1776, S. 60. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wezel_belphegor01_1776/80>, abgerufen am 24.11.2024.